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Sting begeistert Heilbronn: So erlebten 9000 Fans das Konzert im Wertwiesenpark

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Der britische Musiker Sting reiht beim Open-Air-Konzert am Samstagabend im Wertwiesenpark Hit an Hit, spielt bekannte Solo-Stücke und zahlreiche Police-Klassiker. So lief der ausverkaufte Auftritt in Heilbronn.


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Man muss schon einen gewaltigen Songkatalog sein Eigen nennen, wenn man Konzerte direkt mit einem Welthit beginnen kann. Ein Küsschen in Richtung Publikum, ein Lächeln, gefolgt von einer kurzen Verbeugung, dann erklingen bereits die ersten Takte von „Message In A Bottle“.

Eine Zeitreise ins Jahr 1979 zu einem der größten Hits von The Police. Der Band, die Sting als Frontmann, Bassist und Songwriter schlagartig berühmt machte. Was damals mit The Police als Trio bestens funktionierte, klappt auch im dreiköpfigen Projekt namens Sting 3.0. Damit ist der britische Weltstar am Samstagabend zu Gast beim ausverkauften Open-Air-Konzert im Heilbronner Wertwiesenpark.


Sting eröffnet Heilbronner Open Air mit „Message In A Bottle“ und brilliert als Trio

Auch als Solo-Künstler hat Sting unzählige Hits produziert. Mit auf der Setlist stehen deshalb auch Lieder wie „Fields Of Gold“, „Shape Of My Heart“ und „If I Ever Lose My Faith In You“. Und doch sind es eher die Police-Songs, die von den 9000 Fans im Wertwiesenpark verstärkt gefeiert werden und die sich wie ein roter Faden durch den Abend ziehen.

Die besondere Mischung aus Postpunk, New Wave, Rock, raffiniertem Pop und Reggae-Einflüssen ist zeitlos, ob in Liedern wie „Can’t Stand Losing You“, „Every Little Thing She Does Is Magic“ oder „Driven To Tears“. Dazu kommen kluge Texte, die geschickt mit Bildern und Symbolen arbeiten.

Sting in Heilbronn: Beeindruckende Bühnenpräsenz und musikalische Leichtigkeit mit 73 Jahren

Sting, mit bürgerlichem Namen Gordon Matthew Thomas Sumner, ist mittlerweile 73 Jahre alt. Ermüdungserscheinungen? Gibt es fast keine. Natürlich hat sich seine Stimme ein wenig verändert. Mit Headset-Mikrofon ausgestattet versprüht er am Bass aber eine beeindruckende Leichtigkeit, schaut während der Songs immer mal wieder auf sein Instrument, dann zufrieden zum Publikum, als wolle er sich sagen: Genau so muss das klingen.

Markante Basslinien und damit Momente, um zu glänzen wie in „Walking On The Moon“ gibt es bei Police-Songs eh zu Genüge. Sting hat zwei ausgezeichnete Musiker dabei: Gitarrist Dominic Miller und Chris Maas am Schlagzeug. Der ist eigentlich das komplette Gegenteil von Police-Drummer Stewart Copeland – eher entspannt und akkurat als sprunghaft und jazzig. Das Trio agiert auf Augenhöhe, ist so verspielt, dass man manchmal das Gefühl hat einer lockeren Jamsession beizuwohnen.


Sting mit kurzen Ansagen, klarer Haltung und emotionaler Nähe zum Publikum

Sting ist bekannt für klare Aussagen, für sein soziales Engagement, insbesondere für Umweltschutz und Menschenrechte. Auf der Bühne ist er aber kein Mann großer Worte, das ändert sich auch in Heilbronn nicht. Längere Ansagen gibt es nicht, der Musiker stellt die Band vor, sagt – auf Deutsch – brav „Danke“, legt eine Hand ans Ohr und animiert das Publikum mit einem „Noch einmal bitte“ zum Mitsingen. Generell liebt Sting das gesangliche Wechselspiel mit den Fans – eine kleine Geste reicht aus und eine Vielzahl an Stimmen intoniert das bekannte „Oh“ in „Englishman In New York“.

Seit 50 Jahren steht dieser Mann auf der Bühne – diese Erfahrung ist spürbar. Schnörkellos, routiniert und spielfreudig geht es quer durch die Jahrzehnte, teilweise gehen Hits ineinander über: Auf „So Lonely“ folgt das orientalisch angehauchte „Desert Rose“, nach „King Of Pain“ kommt „Every Breath You Take“ – ein Song, der auf Youtube über 1,4 Milliarden Mal angeklickt wurde.


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Tanzbare Rocksongs und emotionale Balladen sorgen für ein abwechslungsreiches Konzert in Heilbronn

Abwechslungsreich verläuft der Konzertabend, weil Sting und Co. tanzbare Rocksongs mit getragenen Stücken mischen. Bei „Spirits In The Material World“ steht als Unterstützung Support-Act Sophie Grey mit auf der Bühne.

Als Zugabe folgt ein weiterer Police-Klassiker: Und auch wenn Sting bei „Roxanne“ die höheren Töne mittlerweile umschifft, klingt der Song in der 3.0-Trio-Besetzung äußerst kraftvoll. Nach 100 Minuten ist der Rausschmeißer das melancholische „Fragile“. Ein Song, der die Schwierigkeit beschreibt, zwischen guten und schlechten Akteuren in einem Konflikt zu unterscheiden. Passend mit Blick auf die aktuelle Weltlage.

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