Staufer-Stele in Heilbronn: Was wirklich hinter dem angeblichen Vandalismus steckt
Die Staufer-Stele steht am Stadtarchiv in Heilbronn – aktuell allerdings nicht vollständig. Ein Stimme-Leser befürchtete Vandalismus. Doch die Sache stellt sich anders dar.
Beschädigungen, demolierte Teile oder Sprühereien im öffentlichen Raum sind mitunter ein großes Ärgernis. Doch sollte man dabei nicht immer von böswilligem Vandalismus ausgehen. Die 2014 vom Namensgeber des Otto-Rettenmaier-Hauses gestiftete Staufer-Stele am Eingang zum Stadtarchiv Heilbronn ist dafür ein gutes Beispiel.
Vandalismus an Staufer-Stele am Heilbronner Stadtarchiv?
So erreichte die Redaktion eine Mail mit Foto und folgendem Wortlaut: „Guten Tag, diese zerstörte Stele steht in der Eichgasse. Können Sie recherchieren, wer dies verbrochen hat?“ Der Unterzeichner grüßt mit „MfG“ und seinem Namen in Großbuchstaben. Die Stimme ist dem Wunsch dieses Bürgers nachgekommen und hat mit einem Anruf bei der Stadtverwaltung das „Verbrechen“ aufgeklärt.

Wie die städtische Rathaussprecherin Suse Bucher-Pinell in Abstimmung mit der Direktorin des Stadtarchivs, Miriam Eberlein, erklärt, sei die Stele während einer langen, rund vier Jahre währenden, mittlerweile aber abgeschlossenen Bauphase im Bereich der Eichgasse „zu ihrem Schutz bis auf den fest verankerten Sockel abgebaut“ worden. Die beiden oberen Trommeln seien eingelagert worden. Der Sockel habe zum Schutz eine Ummantelung bekommen. Diese sei mittlerweile abgebaut, so dass nur noch der Stumpf dasteht.
Staufer-Stele bekommt neuen Standort im Deutschhof Heilbronn
Inzwischen stünden in der Eichgasse zwischen Stadtgalerie im Osten und Kirchbrunnenstraße im Westen weitere bauliche Veränderungen an. Genauer: „Sie wird unter den Gesichtspunkten nachhaltiger Stadtentwicklung und Klimaresilienz“ umgestaltet und gestalterisch insgesamt aufgewertet, erklärt Bucher-Pinell.
Damit einher gehe auch eine Entsiegelung von bisher asphaltierten und mit Bodenplatten oder Pflastersteinen belegten Flächen, so dass im südlichen Bereich der Eichgasse, also auch am Standort der Staufer-Stele, Bewegungsflächen für die Feuerwehr nur noch eingeschränkt zur Verfügung stünden.
„Um bei einem Einsatz mögliche Schäden an der Staufer-Stele zu vermeiden“, bekommt sie einen „angemessenen neuen Platz“: und zwar im angrenzenden Deutschhof, erklärt Eberlein. Rot-weiße Bauabsperrungen nördlich des Treppenaufgangs zum Stadtarchiv-Eingang vom Deutschhof her, lassen den neuen Standort erahnen.
Kein Vandalismus an Staufer-Stele: Leser beruhigt
Die Stifterfamilie Rettenmaier befürworte im Übrigen die Umsetzung, heißt es im Rathaus. Eine feierliche zweite Enthüllung sei für diesen Oktober geplant. Im Zuge der Umsetzung und Neupositionierung der dann wieder kompletten Stele repariere der Bildhauer und Schöpfer der Staufer-Stele, Markus Wolf, auch kleine Schäden am Sockel, die trotz Schutzmantel während der Baustelle an der Eichgasse entstanden seien.
Was der oben genannte aufmerksame Leser dazu sagt? „Dann bin ich beruhigt, dass keine Vandalen am Werk waren.“