Heilbronner Eichgasse soll neu gestaltet werden – diese Ideen gibt es bereits
Die Eichgasse in Heilbronn soll aufgewertet werden. Über die ersten Planungsschritte informierte die Bauverwaltung jetzt die Anlieger. Es wurden mehrere Bedenken geäußert.
Die Eichgasse mit ihrem wenig ansehnlichen Asphaltbelag, der seit Jahren auch den Eingangsbereich des Hauses der Stadtgeschichte "ziert", soll attraktiv gestaltet werden. Wie bei einer Informationsveranstaltung für Anlieger am frühen Dienstagabend Planer und Vertreter des Amts für Straßenwesen und des Grünflächenamts erläuterten, soll die Verbindung zwischen der Kirchbrunnenstraße und der Deutschhofstraße ab Herbst 2025 nachhaltig aufgewertet werden.
Für Baubürgermeister Andreas Ringle ist die Neuausrichtung der Eichgasse "ein erster wichtiger Schritt, um in der Innenstadt das Gassenthema anzugehen". Die Bauzeit ist auf ein Jahr veranschlagt, auch deshalb, weil sehr viele Versorgungsleitungen im Erdreich liegen.
Heilbronner Eichgasse soll neu gestaltet werden: Planungen befinden sich noch im Anfangsstadium
"Die Eichgasse soll ein Ort mit hoher Aufenthaltsqualität werden, an dem das Mikroklima und die Ruhe Wertigkeit ausstrahlen sollen", gab Cornelia Biegert einen ersten Einblick in die Planungen, die sich derzeit noch im Anfangsstadium befänden. Für die Inhaberin der gleichnamigen Landschaftsarchitektur GmbH aus Bad Friedrichshall heißt das: "Es liegt noch keine Kostenberechnung vor, und auch die Frage des Belags muss noch diskutiert werden." Entfernt wird, wie Dominik Häfele von den BIT-Ingenieuren aus Heilbronn vor Ort sagte, der Pflasterbelag an der Nahtstelle Eichgasse - Deutschhof-Innenhof.
Sicher scheint jedoch zu sein, dass ungefähr in der Mitte der Eichgasse eine kleine Baumfläche mit sieben Bäumen angelegt wird. Ergänzt werden soll dieser Bereich mit Wasserspielen und Sitzgelegenheiten mit Blickbeziehung auf die historischen Gebäude des Deutschhofs. Die Insel aus Gräsern soll abgetragen werden. In den Pflasterbelag sollen Blindenleitlinien sowie ein Zeitstrahl, auf dem die wichtigsten geschichtlichen Daten der Stadt dokumentiert sind, eingearbeitet werden. Im Eckgebäude, links neben dem "Velo", soll ein Cafe´ eröffnen. Spielgeräte werden keine aufgestellt.

Stauferstele wird in der Eichgasse wieder aufgestellt
Die Stauferstele, die zu Ehren des Heilbronner Unternehmers Otto Rettenmaier 2014 montiert worden war und sich seit dem Bau des Cityhauses vor zwei Jahren im Atelier des Künstlers Markus Wolf befindet, soll, wie Raphael Schmitz vom Stadtarchiv sagte, wieder in der Eichgasse platziert werden. Eine Aussage, die Anwohner John Noller besonders freute. Der Historische Verein Heilbronn verfolgt zudem die Idee, ein Tastmodell von Heilbronn aufzustellen. Der Verein sucht derzeit für das Projekt Geldgeber. Außerdem schwebt den Planern vor, dass das Stadtarchiv die Eichgasse einmal bespielen soll.
Die Parkplätze, die sich in der kleinen Gasse befinden, sollen nach den Worten von Cornelia Biegert "bis auf das notwendige Maß reduziert werden". Für die Landschaftsarchitektin gilt das Motto: "Bis auf Müllfahrzeuge und Lieferverkehr so wenig Autos wie nötig in diesem Bereich." Eine Maßnahme, die bei Christoph Baisch auf Bedenken stößt: "Drei Parkplätze sind bis jetzt für Mitarbeiter der Kilianskirche reserviert. Es braucht eine gute Alternative", merkte der evangelische Dekan am Rande der Veranstaltung an.
Eichgasse in Heilbronn: Es muss ein Blickfang als Lockmittel her
Deutlich wurde bei der Diskussion in der Volkshochschule, dass der unscheinbare Verbindungsweg von der Fleiner Straße zur Eichgasse mit Beleuchtung, Grün und einem Blickfang aufgewertet werden muss. Für Dekan Baisch steht fest: "Es braucht ein attraktives Element, das die Menschen in die Gasse zieht." "Wir müssen uns den Bereich lichttechnisch genau anschauen", gab FWV-Stadtrat Herbert Burkhardt zu bedenken, und Stadtrat Thomas Pappert (AfD) sagte: "Hier ist es viel zu dunkel und der Durchgang ist eine Dreckecke."
Sorgenvoll schauen Anlieger auch auf die geplanten Sitzmöglichkeiten. Anliegerin Ursula Stotz befürchtet, dass sich hier vor allen nachts die Penner- und Trinkerszene niederlässt: "Das wäre nicht gut." Dazu übereinstimmend Herbert Burkhardt und Bürgermeister Ringle: "Man muss den Platz attraktiv machen, dann kommen sie nicht." Thema war auch die Mülleimer-Problematik. Eine Möglichkeit: Unterflurmüllgefäße. Für Oliver Toellner, Leiter des Grünflächenamts, heißt das alles: "Die Eichgasse muss einmal mehr sein als nur eine Gasse."