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Streiks im Einzelhandel gehen weiter: Kundgebung und Demo-Zug durch Heilbronn

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Die Gewerkschaft Verdi ruft Beschäftigte im Einzelhandel am Montag erneut zum Streik auf. Neben Kaufland-Beschäftigten gehen auch Mitarbeiter anderer bekannter Händler auf die Straße.

Teilnehmer des Verdi-Protestzugs laufen am Montagvormittag über die Allee.
Teilnehmer des Verdi-Protestzugs laufen am Montagvormittag über die Allee.  Foto: Alexander Hettich

Bereits am vergangenen Freitag beteiligten sich Kaufland-Mitarbeiter an einem Warnstreik. Die Gewerkschaft Verdi Baden-Württemberg verstärkt nun den Druck auf die Arbeitgeber bei den laufenden Tarifverhandlungen im Einzelhandel. An einer Streikaktion in Heilbronn haben sich am Montagvormittag Beschäftigte weiterer großer Lebensmittelhändler und anderer Unternehmen beteiligt.

Bislang hätten die Arbeitgeber in den Verhandlungen lediglich Reallohnverluste angeboten, heißt es in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft Verdi (Bezirk Heilbronn-Neckar-Franken). 

Kaufland, Rewe, Penny & Co.: Mitarbeiter folgender Unternehmen beteiligen sich am Verdi-Streik 

Aufgerufen waren die Beschäftigten mehrerer Kaufland Filialen des Verdi-Bezirks Heilbronn-Neckar-Franken, H&M Heilbronn und Media Markt Heilbronn. Außerdem beteiligen sich erstmalig in dieser Tarifrunde auch Beschäftigte von rund 15 Rewe und Penny-Filialen – darunter Rewe Öhringen, Bad Wimpfen, Schwäbisch Hall und Heilbronn, sowie Penny Heilbronn, Oedheim und Neuenstadt.

Auf den Geschäftsbetrieb bei Kaufland habe der Streik keine Auswirkungen, wie die Zentrale in Neckarsulm am Montag mitteilte. 


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„Obwohl die Tarifverträge bereits Ende März ausgelaufen sind, haben die Arbeitgeber bis heute keine Angebote vorgelegt, die den dramatischen Preissteigerungen etwas entgegensetzen. Die Arbeitgeber haben daher die Chance verpasst, den Beschäftigten zu zeigen, dass sie ihre Nöte ernst nehmen. Die Beschäftigten im Handel sind daher zurecht stinksauer. Auch Beschäftigte von Rewe und Penny erheben daher nun ihre Stimme und fordern, was ihnen zusteht.“ erklärt Caroline Kirchhoff, Verdi-Gewerkschaftssekretärin für den Handel in Heilbronn.

Was am Montagmorgen in Heilbronn geplant ist

Die Streikenden versammelten sich um 9 Uhr am Berliner Platz in Heilbronn. Von dort startete ein Demozug durch die Innenstadt. Anschließend ist vor der Harmonie eine Kundgebung geplant, auf der Maike Schollenberger, stellvertretende Verdi-Landesleiterin, zu den Streikenden sprechen soll.

 


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Das sind die Forderungen der Gewerkschaft und die Angebote der Arbeitgeber

Die Forderung für den Einzel- und Versandhandel in Baden-Württemberg:

  • 15 Prozent mehr Lohn und Gehalt
  • 200 Euro/Monat mehr für die Azubis
  • Laufzeit 12 Monate


Angebot des Arbeitgeberverbands HDE:

  • 5,3 Prozent mehr Lohn und Gehalt ab 1. Juli 2023, mindestens 13 Euro pro Stunde. Weitere Erhöhung um 3,1 Prozent ab 1. April 2024, mindestens 13,50 Euro pro Stunde
  • 50 Euro mehr für Azubis ab 1. Juli 2023, sowie 3,1 Prozent mehr ab 1. April 2024
  • Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 450 Euro (Teilzeitkräfte anteilig, Azubis: 150 Euro), zahlbar zum nächstmöglichen Zeitpunkt.
  • Bereits gezahlte Inflationsausgleichsprämien sollen anrechenbar sein.
  • Für Unternehmen in Notlagen soll es eine tarifliche Notfallklausel geben
  • Laufzeit 24 Monate
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