Zu viele Schilder, zu wenig Parkplätze in der Heilbronner Bahnhofsvorstadt
Aus der Heilbronner Bahnhofsvorstadt kommt zunehmend Bürgerkritik an der Sinnhaftigkeit mancher Verkehrsentscheidung. Vor allem die Flut an Schildern habe zugenommen. Noch nicht verraucht ist auch der Ärger über die zur Fahrradstraße umgewidmete Badstraße.

Die Bewohner der Bahnhofsvorstadt, insbesondere diejenigen im Quartier zwischen der Frankfurter, Holz-, Bad- und Halbmondstraße, sind über die mangelhafte Parkplatzsituation und den damit einhergehenden Schilderwald verärgert.
Vor allem, seitdem die Badstraße auf ihrer gesamten Länge zur Fahrradstraße gemacht und an der Ecke zur Theresienstraße mit Pollern für den Pkw-Verkehr gesperrt wurde. "Seitdem hat der Verkehr im Quartier deutlich zugenommen", klagt eine Anwohnerin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte.
"Unverständlich" ist für sie, dass in der Vergangenheit in der Bahnhofsvorstadt Parkplätze weggefallen und Parkverbote eingezeichnet worden seien, wo es keinen Sinn mache: "Und das in einer Zeit, in der jede Familie mehrere Autos hat." Als ihr Vater in den 1950er Jahren hier gebaut habe, habe man die Pkw an einer Hand abzählen können.
Aktionismus, der verwundert
"Nicht viel" hält die Anwohnerin von den "viel zu viel" aufgestellten Verkehrsschildern: "Da blickt doch keiner mehr durch." Als Negativbeispiel nennt sie den Schilderwald in der Halbmond-, Olga- und Holzstraße: "Da durfte wohl jede Abteilung aktiv werden und hat ein Schild aufgestellt."
Verwundert steht sie an der nördlichen Olgastraße an der Einmündung zur Frankfurter Straße und zeigt mit der Hand auf eine Schilderkombination: Anlieger frei, Rad frei, Einfahrt für Pkw verboten. Beobachtet hat sie folgendes: "Obwohl Einbahnstraße, fahren hier munter Autos in die falsche Richtung." Als Fazit regt sie an: "Das städtische Amt für Straßenwesen sollte die Sinnhaftigkeit der Schilder noch einmal überprüfen und nicht alles belassen wie es ist."
Sind Beschäftigte des Telefunkenparks Anlieger?
Nur ein Steinwurf entfernt, in der Theresienstraße, herrscht nach den Worten von Horst Selzer Chaos, nachdem die Badstraße bis zum Kreisverkehr in der Neue Straße zur Fahrradstraße umgewidmet wurde (wir berichteten). Zunehmend kontrolliere und bestrafe die Stadtverwaltung Mitarbeiter des Telefunkenparks (TFK), die verbotswidrig über die Erwin-Fuchs-Brücke zur Arbeit im TFK-Park fahren: "Sie werden als Nicht-Anlieger betrachtet. Hier wird ohne Not eine Verkehrssituation herbeigerufen, die mittlerweile dubiose Ausmaße annimmt", urteilt Selzer.
Der Wettlauf um einen Parkplatz
"Kritisch" sieht er auch die Parkplatzsituation in der Theresienstraße: "Wenn der Festplatz durch Veranstaltungen belegt ist, wetteifern rund 3000 Beschäftigte des Telefunkenparks und Schüler der Peter-Bruckmann-Schule um einen Stellplatz." Auch hier müsse die Stadt nach Lösungen suchen, lautet seine eindringliche Bitte.
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Kommentare
Raphael Benner am 12.01.2022 15:11 Uhr
Nicht nur Deutschland schafft sich ab, sondern auch Heilbronn. Die Stadt, die stark vom Automobil lebt, verteufelt dies und versucht es zu verbannen. Das wird nicht gelingen und wir sehen hier den Anfang des politisch gewollten Chaos
am 12.01.2022 09:50 Uhr
Parkplätze,
es wäre ganz einfach:
anstatt die Parkplätze bei Volksfesten, Zufahrt Badstrasse-Telefunkenpark, und dem kpl. Bahnhofskomplex zu sperren!
Lösungen anbieten:
Schautafeln, wo man parken, ein und ausfahren kann.
Schautafelen wohin man bei Veranstaltungen auf der Theresienwiese ausweichen kann.
Ich sehe dort nur Schmutz, Pfützen und Gedenktafeln incl. Statuen.
Anbindung eines P&R Angebotes, wenn es in der Nähe keine Ausweichmöglichkeiten gibt.
Kleine Kaffees und Verkaufstände mit Brötchen an den Randparkplätzen wie Theresienparkplätze.
Es ist doch wohl klar, wenn hier zum Beispiel auch Selbstvermerkter wären alles besser wäre in der Randzone des Anfahrtsweges.
Parken Bus nehmen, ein gutes Frühstück und Kaffe oder Kurzmahlzieten anstatt in der Innenstadt: Kettenkaffee der in London genauso schmecht und ein seit Tagen schon verpackets, magenfüllendes "konserviertes" Brötchen.
Bahnhofsvorstadt und Thereseinparkplatz.
Ich finde noch nicht mal bei der Duchfahrt der Bahnhofsstrasse heraus, wann und wo mein Beifahrer aussteigen kann um in den HBF oder die Strassenbahn bei Regen zu gelangen.
aber: Die Angst mit der Strassenbahn zusammen zu stoßen fährt mit!
also: nicht herfahren und kurz jemanden aussteigen zu lassen ist sicherer.
Dort sind Bushaltestelle: auch an der B39 oder welche Nummer die strasse auch hat.
Alles nicht ansprechend, unhygienischer Schandflecke der Stadt.
Toiletten sind für mich unbenutzbar! Ein pissen am Neckaruferrand könnte da aktuell nur hygienisch als Selbstschutz helfen: Das ist aber verboten ud nicht ritterlich!
An der Bushaltestelle kapiere ich nicht, wann ich mit dem Bus von hier in die Innenstadt gelangen könnte.
Wie finde ich die Bushaltestelle von dort auf der anderen Straßenseite in die Innenstadt?
In der Badstrasse blicke ich als Landei gar nicht mehr durch: nur noch für Radfahrer oder wie und wo mit dem PKW da fahren.
Es sit eine buinte Strasse ohen Vielfalt?
Ein Parkplatz kostet im Parkhaus für Erledigungen auf Ämtern mit Einkaufbummel in der Regel ca. 10€ für einen halben Tag mit Stadtbummel!
Aktuell fahre ich im 2. und dritten Gang zum Landratsamt und dann gleich wieder raus Richtung HN Nord.
HN wird gemieden auf Teufel komm raus.
Fazit:
Seit Jahren meide ich deshalb die Innenstadt.
Käufe in den inzwischen fast auschließlich nur noch 1€ Ramschläden und Barbier-und Plaste Kaffeebecherketten nichts mehr ein.
denn: Vielfalt wäre gut und würde die Innenstadt mit Leben als Erlebnismeile füllen.
Die Abneigung dazu fängt aber schon in der Randzone bei der Zufahrt an.
40km durch die Stadt:
Aus Angst vor Radar fahre ich nur noch im 2. oder 3. Gang
Höhere Drehzahlen, mehr Spritverbrauch und nach jeder 3. oder 4. Ampel rot.
At least:
Schilderwald, Strafen, suchen, Radarängste, Bushaltestellen wo ich als seitheriger "nur" Autofahrer den Fahrplan nicht lesen kann, geschweige denn spontan eine Fahrkarte einfach lösen kann.
Solange nur Verbote ohne Lösungen geandet werden meide ich Heilbronn seit Jahren schon und weiche auf die Randzonen aus.
Stattdessen Anfahrt nur bis: Mediamarktareal, der Möbelmeile am anderen Neckarufer bis Neckarsulm als Einkaufsanker, da ich im Landkreis HN Nord wohne.
Zu den Bußgeldern:
Eine ausschließliche Verwendung der Einnahmen nur für Parkhäuser, Fußgängerbrücken oder Schautafeln einzusetzen würde Sinn machen, anstatt ohne Konzeptlösungen den Bürger bei notgedrungen Verstößen zu Bestrafen.
Ich nehme auch an, dass aus den anderen 3 Himmelsrichtungen die Anfahrt nach Heilbronn Richtung Bahnhof und Innenstadt nichts besseres dem Bürger anbietet.
Fahrradabstellplätze , P&R, Akkuroller könnte man dort überall platzieren, wenn nicht das halbe Jahr diese Plätze ohne Ausweichmöglichkeit geschlossen würden und ohne Pfützen für die modischen Damenschuhe.