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Wie läuft es mit der 3G-Regel in der Gastronomie in Heilbronn?

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Impfass hier, Luca-App da, gültiger Corona-Test dort: Wer dieser Tage ein Restaurant oder eine Bar besucht, muss mehr als nur Geld bei sich haben. Betreiber und Gäste haben sich jedoch mit den Regeln arrangiert. Und auch das Ordnungsamt ist zufrieden.

Mitarbeiterin Elisabeth Wolf kümmert sich im Cocktail-Restaurant Sausalitos um die Kontrolle der 3-G-Nachweise.
Foto: C. Kunz
Mitarbeiterin Elisabeth Wolf kümmert sich im Cocktail-Restaurant Sausalitos um die Kontrolle der 3-G-Nachweise. Foto: C. Kunz  Foto: Kunz, Christiana

Voll. Wenn es eines Wortes bedarf, um den Zustand der Neckarmeile und seiner Gastronomieangebote am vergangenen Freitagabend zu beschreiben, dann wäre es zweifelsfrei dieses gewesen. Allerdings: Voll war es meist nur draußen. Bei Temperaturen rund um die 25-Grad-Marke blieben die Tische und Stühle im abgeschlossenen Innenbereich vieler Lokale oft bis in die vorgerückten Abendstunden leer. Besonders in jenen Lokalitäten, die ihren Umsatz vorwiegend über den Getränkeabsatz generieren, blieb es im Innenraum ruhig.

Ohne 3G-Nachweis darf in Innenräumen nicht bewirtet werden

Für die Gastronomen und ihre Service-Mitarbeiter ein angenehmer Zustand. Denn anders als in geschlossenen Räumen gelten die 3G-Regelungen - geimpft, getestet, genesen - im Außenbereich nicht. Hier kann mit dem gebotenen Abstand auch Platz nehmen, wer (noch) nicht getestet oder vollständig geimpft ist, was wiederum den Kontrollaufwand einschränkt.


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Doch vor allem auf der Neckarmeile hat sich längst ein System eingespielt, das sich vom Abacco"s bis zum MoschMosch und vom Burger Heart bis zum Sausalitos durchgesetzt hat: Gäste, oder solche die es werden wollen, müssen bereits vor Betreten der Lokalität ihre entsprechenden Nachweise vorzeigen. "Ansonsten dürfen wir sie gar nicht reinlassen", erklärt Viktor Forteu. Der Geschäftsführer des Sausalitos und seine Mitarbeiter haben am Abend alle Hände voll zu tun - draußen und drinnen. Wer rein möchte, benötigt einen Nachweis und eine korrekt sitzende Maske, darauf weist der Chef seine Gäste hin und wieder gerne auch selbst hin. "Die meisten haben für die Maßnahmen Verständnis", berichtet Forteu. "Die Leute haben einfach wieder Lust zu feiern und nehmen es in Kauf. Mal schauen was passiert, wenn 2G kommt", sagt er und lacht. Eine größere Gruppe junger Gäste habe er kürzlich trennen müssen, weil nur rund die Hälfte getestet oder geimpft war. "Dann schicke ich sie um die Ecke zur Teststation. Danach können sie wiederkommen." Zu Gast seien bei ihm vor anderthalb Wochen auch Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) gewesen und hätten das Hygienekonzept und einige Tische kontrolliert.


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Kommunaler Ordnungsdienst sieht verantwortungsvolle Gastronomen

Insgesamt 20 Gaststätten hat der KOD im Rahmen dieser Schwerpunktaktion kontrolliert, wie die Stadt bestätigt. Wegen fehlender Nachweise seien dabei zwei mündliche Verwarnungen ausgesprochen worden. "Die Heilbronner Gewerbetreibenden setzen die 3G-Regel verantwortungsbewusst um", bilanziert der stellvertretende Leiter des Ordnungsamtes, Rüdiger Muth. Wer sich als Gastronom bei der Kontrolle hingegen uneinsichtig zeigt, für den sieht der Bußgeldkatalog des Landes keine Verwarnung, sondern Geldbußen von 650 Euro vor.

Im Charivari an der Gymnasiumstraße ist man von solchen Strafen weit entfernt. "Hier sind alle brav", sagt Celia Dyzmann lachend über ihre Gäste. Wer keinen Test oder Impfnachweis hat, der könne eben nur draußen sitzen. "Wir schicken niemanden weg. Es kann aber sein, dass der Gast dann ein bisschen warten muss", sagt die Mitarbeiterin. Probleme habe es mit diesem Prozedere bisher nicht gegeben.

Egal ob digital per App oder analog per Zettel, Hauptsache angemeldet

Auch das Wirtshaus Lehners auf der anderen Neckarseite hat eine umfangreiche Cocktail- und Spirituosen-Karte. Ebenso wie beim Großteil der übrigen Lokalitäten wird an diesem Abend auch hier vor allem unter freiem Himmel gegessen und getrunken.

Wer einen Sitzplatz zugewiesen bekommen hat, wird um eine Anmeldung per Luca-App gebeten, bekommt auf Nachfrage aber auch die analoge Variante mit Zettel und Stift. "Inzwischen hat sich das eingespielt. Wir kontrollieren direkt am Eingang und schicken notfalls auch Gäste weg, falls der Nachweis fehlt - müssen wir ja", erzählt eine der Service-Mitarbeiterinnen. Im Innenbereich werden ihr und ihren Kollegen immer wieder Handys zur Kontrolle entgegengehalten. Eine vierköpfige Gäste-Gruppe muss sich sogar zweimal "ausweisen". "Kein Problem", sagt eine Frau und zückt ihr Handy bereitwillig ein zweites Mal. "Man ist es ja inzwischen gewohnt."

 

Aktuelle Regeln in der Gastronomie

In der Gastronomie gilt in geschlossenen Räumen Maskenpflicht. Am Sitzplatz sowie beim Essen und Trinken darf die Maske abgenommen werden. In geschlossenen Räumen ist zudem ein 3G-Nachweis erforderlich. Gastronomen sind darüber hinaus verpflichtet, ein Hygiene-Konzept zu erstellen, das unter anderem Lüftungsmöglichkeiten, Abstandsregeln und Maßnahmen zur Handhygiene beinhaltet. Außerdem müssen die Kontaktdaten der Gäste digital oder analog erfasst werden. Wer als Gast dieser Erfassung nicht zustimmt, der darf nicht bewirtet werden.

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