Mann wehrt Messerangriff in Heilbronn ab – Täter zielte auf Gesicht
Auf der Adolf-Cluss-Brücke in Heilbronn kam es zu einem versuchten Tötungsdelikt, bei dem ein 28-jähriger Passant verletzt wurde. Der mutmaßliche Täter konnte festgenommen werden.
Am Freitag, 30. August, kam es gegen 17:40 Uhr auf der Adolf-Cluss-Brücke in Heilbronn zu einem Vorfall, bei dem eine Person mit einem Messer verletzt wurde. Das teilten Staatsanwaltschaft und Polizei Heilbronn am Montag mit. Die Behörden sprechen von einem "versuchten Tötungsdelikt". Im Fokus der Ermittlungen stehe ein 26-jähriger tunesischer Staatsangehöriger, der am Samstag einem Haftrichter vorgeführt wurde.
Ein 28-jähriger Passant, der mit seiner Ehefrau unterwegs war, soll auf der Brücke mit dem Tatverdächtigen und dessen Begleiter in eine Auseinandersetzung geraten sein. Der Mitteilung zufolge soll der Tatverdächtige den 28-Jährigen zunächst angerempelt haben. In dem darauffolgenden Handgemenge zog der Verdächtige ein Messer, mutmaßlich ein Karten- oder Faltmesser mit einer Klingenlänge von etwa 6,5 Zentimetern, und führte Stichbewegungen in Richtung des Gesichts des Opfers aus.
Versuchtes Tötungsdelikt in Heilbronn: Polizei nimmt Tatverdächtigen fest
Wie die Behörden weiter mitteilten, konnte der 28-Jährige dem ersten Angriff ausweichen, erlitt jedoch bei einem weiteren Stichversuch eine leichte Verletzung an der Hand, mit der er sich zu schützen versuchte. Anschließend versuchte der Angreifer, sein Opfer mit einer Flasche zu schlagen, wurde jedoch von seinem Begleiter daran gehindert. Beide Männer flohen daraufhin in Richtung Innenstadt.
Im Zuge umfangreicher Fahndungsmaßnahmen konnte der Tatverdächtige vorläufig festgenommen werden. Dabei zeigte er sich auch gegenüber den Einsatzkräften aggressiv. Die Staatsanwaltschaft Heilbronn beantragte einen Haftbefehl, der inzwischen vollstreckt wurde. Der 26-Jährige wurde in eine Justizvollzugsanstalt überstellt.
Staatsanwaltschaft: Tatort liegt nicht in einer Waffenverbotszone
Nach bisherigen Erkenntnissen kannten sich die Beteiligten, die ebenfalls nordafrikanische Staatsangehörige sind, zuvor nicht. Die Ermittlungen dauern an.
"Der Tatverdächtige verfügt nach den hiesigen Erkenntnissen derzeit über eine Aufenthaltsgestattung für die Dauer des Asylverfahrens", teilte Mareike Hafendörfer von der Staatsanwaltschaft auf Anfrage der Heilbronner Stimme mit. Der 26-Jährige habe Anfang Juli 2024 einen Asylantrag gestellt. Der Tatort liegt laut Hafendörfer nicht in einer Waffenverbotszone.
Vorfall von Passanten beobachtet: Polizei sucht Zeugen
Der Vorfall wurde offenbar von mehreren Passanten beobachtet, die sich zum Zeitpunkt des Geschehens auf der Brücke aufhielten. Es besteht zudem der Verdacht, dass der Tatverdächtige und sein Begleiter bereits vorher aufgefallen sein könnten.
Der Verdächtige wird als etwa 1,85 Meter groß, mit gelocktem Haar und Tätowierungen beschrieben, bekleidet mit einer kurzen Hose im Camouflage-Muster und einem weißen T-Shirt. Sein Begleiter soll etwa 1,70 Meter groß sein und ebenfalls ein weißes T-Shirt getragen haben. Dieser führte zudem einen Rucksack mit sich.
Die Kriminalpolizei Heilbronn bittet diese Personen dringend, sich als Zeugen unter der Telefonnummer 07131 - 104-4444 zu melden.