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Standort für neue Heilbronner Grundschule: Zwei Fraktionen machen Vorschläge

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Die Stadt Heilbronn braucht eine neue Grundschule in der Innenstadt. Erste Denkanstöße liegen auf dem Tisch. Obwohl keine Entscheidung getroffen ist, gibt es daran große Kritik. Stadträte sind aufgeschreckt – und suchen Alternativen.

Wo die neue Schule entstehen soll, ist unklar. Die Stadtverwaltung hat bereits zwei denkbare Plätze präsentiert und damit große Kritik ausgelöst. Im Gespräch ist unter anderem das Sportfeld hinter dem Pavillon beim Mönchsee-Gymnasium (kleines Foto).
Wo die neue Schule entstehen soll, ist unklar. Die Stadtverwaltung hat bereits zwei denkbare Plätze präsentiert und damit große Kritik ausgelöst. Im Gespräch ist unter anderem das Sportfeld hinter dem Pavillon beim Mönchsee-Gymnasium (kleines Foto).  Foto: HSt/Archiv, Montage: Stimme.de

Familien, Lehrer und Stadträte haben ihr kommunalpolitisches Diskussionsthema: wohin mit der neuen Grundschule, die in der Innenstadt gebaut werden muss? Experten sind nun dabei, als Entscheidungsgrundlage für den Gemeinderat nach dem passenden Platz dafür zu suchen. Die Stadtverwaltung hat bereits zwei denkbare Plätze präsentiert und damit große Kritik ausgelöst: Ablehnend äußert sich das Mönchsee-Gymnasium zum Vorschlag, dass die neue Grundschule auf dem dortigen Kleinspielfeld errichtet werden könnte. Auch die Alte Kelter, unweit davon gelegen, kommt bei der Schulgemeinschaft nicht gut an.

Fraktionen im Gemeinderat kennen die Bedenken, und manche bringen nun Alternativen ins Gespräch – die zumindest geprüft werden sollten. Nur zwei Fraktionen wagen sich mit konkreten Standorten nach vorn: Die SPD regt als möglichen Platz für die neue Grundschule die Grünfläche zwischen Seifen Reinhard und Finanzamt an. Die Grünen, die nach eigenen Angaben schon vor Jahren im Gemeinderat vergeblich eine neue Grundschule gefordert hatten, wollen umfassender ans Thema herangehen.

Fraktionssprecher Holger Kimmerle lehnt es ab, von vornherein Standorte auszuschließen, wie er im Gespräch mit der Stimme sagt. Konkret heißt das für ihn: Man solle prüfen, ob eine Grundschule im Neckarbogen errichtet werden könne. Auch dort erwartet er großen Bedarf, auf der anderen Neckarseite im Quartier Hochgelegen im Stadtteil Neckargartach kommen ebenfalls erst neue Wohnungen und dann mehr Kinder. "Da drüben fehlen uns auch Schulplätze", ist er überzeugt.

Neue Grundschule im Neckarbogen: Das spricht aus Sicht der Grünen dafür

Mehr Nachwuchs in zwei Gebieten, auch deshalb könnte ein Standort im Neckarbogen aus Sicht des Grünen passend sein. Dass dort die Josef-Schwarz-Schule gebaut wird, lässt der Fraktionssprecher so nicht als Gegenargument gelten: Das sei eine Privatschule, keine öffentliche, sagt Holger Kimmerle. Die Stadt Heilbronn hat mit der Dieter-Schwarz-Stiftung und der Schwarz-Schule unter anderem vereinbart, dass Kinder im Grundschul-Alter, die im Neckarbogen wohnen, bis zu einer gewissen Einkommensgrenze der Eltern die Schwarz-Schule besuchen können, ohne dass die Familien ein Schulgeld bezahlen müssen.

Die Zeit drängt. Die Grundschule soll bereits mit ersten Klassen im kommenden Schuljahr ihren Betrieb aufnehmen, und dafür soll sie vorübergehend in Container ziehen. Auch an diesen ersten Plänen des Rathauses gab es Kritik, dieses Mal von der Fritz-Ulrich-Gemeinschaftsschule (FUS), wo Container stehen, die genutzt werden sollen. Die FUS-Gemeinschaft wünscht sich nach Jahren des Umzugs und der Sanierung Ruhe. Ein Gebäude in der Adelberger Straße, in der schon einmal Kinder vorübergehend unterrichtet wurden, kommt dem Vernehmen nach nicht infrage, weil das Haus anderweitig genutzt werden soll. 

Wohin mit den Schülern nach den Sommerferien? Heilbronn sucht Standort für Container

Auch für das Provisorium suchen zahlreiche Kommunalpolitiker Alternativen. CDU-Fraktionschef Thomas Randecker wies allerdings darauf hin, dass man den FUS-Bedenken auch damit begegnen könne: Es sei dort eine tolle Schule entstanden, jetzt könnte sie der Schulgemeinschaft auch etwas zurückgeben und der neuen Grundschule, die langsam entsteht, ein erstes Quartier geben.

Grünen-Sprecher Holger Kimmerle will, dass die Interimslösung für die neue Grundschule nicht bei der FUS steht. Seine Idee: Um den Kindern einen Pausenhof zu bieten, solle man nach einem Standort in der Nähe eines Parks gesucht werden - dann könnten sich dort die Grundschüler in den Pausen aufhalten, ohne dass man einen eigenen Pausenhof errichten müsse. Seiner Ansicht nach sollte geschaut werden, ob die Straße zwischen Rentenversicherung und Friedensplatz für den Verkehr teilweise gesperrt werden könnte, damit auf Parkplätzen die Schulcontainer aufgestellt werden könnten. Auch beim Pfühlpark sieht er Potenzial für eine Interimsösung der Grundschule.

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