"Ricarda Lang kann reden wie ein Wasserfall" – So kam die Grünen-Chefin bei den Besuchern an
Von "sie brennt für ihre Sache" bis zu einer Diskussion, die "zu oberflächlich" war: Unsere Redaktion hat sich nach dem Stimme-Wahlcheck unter den Zuhörern umgehört.

Zum Wahlcheck mit Ricarda Lang ist Sigrid Prestel gekommen, um sich ein Bild von der Grünen-Chefin zu machen. Das Fazit der 65-Jährigen: "Sie ist eine gute Rhetorikerin. Sie brennt für ihre Sache. Und ich denke, sie ist ehrlich bemüht, das Beste für unser Land zu tun." Dennoch ist sie nicht komplett zufrieden mit der Veranstaltung: "Die Diskussion war mir zu oberflächlich."

Dem stimmt auch Theresia Vogler zu, mit der sich Prestel im Nachgang des Wahlchecks ausgetauscht hat. "Inhaltlich kam nicht so viel rüber. Wir haben ein bisschen mehr erwartet", so Vogler. Konkretere Fragen, besonders zu Inhalten der Grünen und akuten Problemen, hätte sich Prestel gewünscht. So sei die Diskussion an der Oberfläche geblieben: "Ricarda Lang hat sich ausgedrückt, so dass jeder dahinter stehen kann."
Ricarda Lang macht "ziemlich guten Job" – Fazit nach Wahlcheck
Uwe Ahrens aus Heilbronn ist bewusst zum Wahlcheck mit Ricarda Lang gekommen. Die 90 Minuten seien angenehm gewesen und "vor allem ziemlich überzeugend". Erstaunen habe nur eines ausgelöst: "Ricarda Lang kann reden wie ein Wasserfall."
Aus Gemmingen ist Andrea Arpogaus an den Heilbronner Bildungscampus gekommen. "Es war einfach mal spannend, sie persönlich und live zu hören", so Arpogaus. Lang habe sie sehr beeindruckt und viel Sympathie ausgestrahlt. "Ich denke, sie macht einen ziemlich guten Job", sagt die 62-Jährige und betont: Mit 29 Jahren habe die Grünen-Chefin einiges auf dem Kasten. "Das ist die Jugend, die in den Startlöchern steht und ganz viel Potenzial hat, etwas zu bewegen."
Locker, schlagfertig und informiert: Grünen-Chefin Richarda Lang kommt gut an

"Es war erwartet gut", zieht Armin Englert sein Fazit nach dem Wahlcheck. Lang sei locker, schlagfertig und in allen Bereichen informiert gewesen. Besonders ein Aspekt habe bei Englert Eindruck hinterlassen. Sowohl Streit als auch Kompromiss seien in der Politik in Verruf geraten, so Lang zu Beginn der Veranstaltung. Beides sei wichtig für Diskurs und Diskussionen, sagt Englert und nimmt Bezug zu den Menschen, die einige Meter entfernt in einem Grüppchen stehen. Die angemeldeten Demonstranten hätten aus Englerts Sicht lieber die Veranstaltung besuchen und zuhören sollen. "Warum geht man nicht in einen Dialog?", lässt er die Frage im Raum stehen.
An der Mannheimer Straße vor dem Gebäude, in dem der Halbzeitcheck stattfindet, machen eben diese etwas mehr als ein Dutzend Demonstranten mit Plakaten und Trillerpfeifen darauf aufmerksam, dass sie von der Ampelpolitik nichts halten. Meist ist der Verkehrslärm lauter als das, was Sabine Irtingkauf per Megafon in Richtung Gebäude sagt. Nur zwei Lkw hupen als Zeichen der Unterstützung, dann noch ein Auto. Sie hat Fragen, fühlt sich nicht ausreichend wahrgenommen. "Wir wollen gehört werden."