Rekordwert bei Baugenehmigungen für Wohnungen in Heilbronn
Die Stadt Heilbronn hat im Jahr 2021 Baugenehmigungen für 1210 Wohnungen erteilt. Sie hofft damit auf eine Steigerung der Neubautätigkeit. Ob die Bauvorhaben in den nächsten Jahren tatsächlich umgesetzt werden, bleibt aber fraglich.

Es ist ein neuer Rekordwert: 2021 hat Heilbronn Baugenehmigungen für insgesamt 1210 Wohnungen erteilt. Die höchste Zahl wurde zuvor 1990 erreicht - mit 1169 zum Bau genehmigten Wohnungen. Der Blick auf ähnlich große Städte wie Heilbronn zeigt: Die Zahl ist tatsächlich vergleichsweise hoch. Die Stadtverwaltung sieht das als Zeichen, dass ihre 2016 beschlossene Wohnraumoffensive Früchte trägt.
Der Wohnungsmarkt, heißt es, werde auf Dauer entlastet, da die Baugenehmigungen eine künftig steigende Neubautätigkeit bedeuteten. Doch politische und wirtschaftliche Krisen könnten diese erhoffte Entwicklung hemmen.
Vergleich mit ähnlich großen Städten wie Heilbronn
Die Stadt Reutlingen, die etwa 10 000 Einwohner weniger zählt als Heilbronn, hat 2021 Baugenehmigungen für insgesamt 335 Wohneinheiten erteilt, in den Jahren davor waren es 480 (2020) und 691 (2019). Wie in Heilbronn sind viele davon Studentenapartments.
In Pforzheim, das fast genauso groß ist wie Heilbronn, lag die Zahl der zum Bau genehmigten Wohnungen 2021 bei 447, in den Jahren davor bei 234 und 254. Und in Ulm, das nur ein paar Hundert Einwohner größer ist als Heilbronn, wurden 2021 517 Wohnungen zum Bau genehmigt. 2020 waren es 629, 2019 lag die Zahl bei 388.
Steigende Baukosten, hohe Zinsen und Materialknappheit könnten Entwicklung hemmen
Die hohe Zahl der Baugenehmigungen ist das eine - wie viele Wohnungen in den nächsten Jahren auch wirklich fertiggestellt werden, das andere. Denn der Krieg in der Ukraine, steigende Baukosten, hohe Zinsen und Materialknappheit machen der Baubranche schwer zu schaffen. Obwohl Heilbronn die Genehmigungen als "Frühindikator" für die künftige Bautätigkeit einstuft, gibt die Stadt auch zu, dass "bremsende Faktoren" die Fertigstellung von Bauvorhaben verzögern könnten.
Stefan Schmitt, Leiter des Vermessungs- und Katasteramts, erklärt, dass wirtschaftliche und politische Entwicklungen durchaus dazu führen könnten, "dass manche doch wieder Abstand von ihren Bauvorhaben nehmen". Wie stark die Bauaktivität in den nächsten Jahren steigen wird, ist derzeit also schwer vorhersehbar.



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