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Neues Quartierszentrum für die bunte Heilbronner Bahnhofsvorstadt

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Die Heilbronner Bahnhofsvorstadt gilt durch ihren Bevölkerungsmix, viele historische Straßenzüge, Lokale und Kreative als eine Art Klein-Kreuzberg. Nun bekommt das Viertel ein Quartierszentrum: und zwar im Wilhelm-Waiblinger-Haus unweit der Theresienwiese.

 Foto: Veigel, Andreas

In Böckingen, in der Nordstadt und im Südviertel gibt es sie schon. Nun bekommt auch die Bahnhofsvorstadt ein Quartierszentrum, und zwar im Wilhelm-Waiblinger-Haus an der Schützenstraße 16. Es soll in dem 4000 Einwohner starken, recht bunten und multikulturellen Viertel vielerlei Aktivitäten und Aspekte vernetzen.

Der Gemeinderat hat dem Konzept kurz vor der Sommerpause zugestimmt. Ein Schwerpunkt wird laut Amt für Familie, Jugend und Senioren die Integration verschiedener Personengruppen, Altersgruppen, sozialer Schichten und Nationalitäten sein. Ein anderer die Kinder- und Jugendarbeit, die bisher im Olga-Zentrum angesiedelt war, wo inzwischen der neue Maschinenfabrik e.V. ein Soziokulturelles Zentrum aufbaut. Dieses Zentrum, aber auch der Stadt- und Kreisjugendring (SKJR) - er wird Räume im Waiblinger-Haus weiter nutzen können - sind zentrale Partner im Quartier.

 


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Soziokulturelles Zentrum in Heilbronn nimmt Gestalt an


Mitmacher werden gesucht

Im nächsten Schritt sollen weitere Mitmacher gewonnen werden, allen voran das Kunst- und Kulturwerkhaus Zigarre, aber auch andere Institutionen und Personen: um alles zu vernetzen, um Wünsche zu erkennen, das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken und die Akzeptanz der Quartiersarbeit zu fördern. Wichtig sei nicht zuletzt, nachbarschaftliches Engagement anzuregen, neue Beteiligungsformate zu schaffen und unterstützende Maßnahmen zu vermitteln.

Im Herbst startet eine Sozialraumanalyse

Mit drei festen Stellen - eine für den Quartiersmanager, zwei für die Jugend - soll das Zentrum bereits im Herbst 2021 die Arbeit aufnehmen, wobei die Jugendprogramme jetzt schon greifen. Noch im Herbst startet außerdem eine Sozialraumanalyse durch interaktive Expertenbefragungen und durch Einbezug von Schlüsselpersonen sowie - ab Dezember - der Bewohner. Daraus hervor geht im Frühjahr ein Eckpunktepapier mit Jahresprogramm.

Das Gebäude bietet etliche Räumlichkeiten: Das Erdgeschoss ist zentraler Teil des Quartierszentrums, wobei das etablierte Café Wilhelm künftig als offener Treff genutzt werden kann. Daneben befindet sich ein Projektraum und eine kleine Teeküche. Darüber hinaus können Beratungsgespräche im angrenzenden Besprechungszimmer angeboten werden. Drei kleinere Lagerräume schaffen zusätzlichen Stauraum. Ein anderer Projektraum bietet Möglichkeiten für Kreativ-Angebote, wie beispielsweise Film- oder Social Media Projekte. Hinzu kommen zwei Büros.

Stadt- und Kreisjugendring bleibt drin

Im Untergeschoss befinden sich eine multifunktionale Werkstatt sowie drei weitere Lagerräume, ein Tanz- und Bewegungsraum sowie ein Gruppenraum. Im ersten Stock sitzt der SKJR mit seinem Büro und diversen Räumen, die er teils auch seinen über 60 Mitgliedsvereinen zur Verfügung stellt, sowie eine Hausmeisterwohnung. Das im Jahre 1927 gebaute Wilhelm-Waiblinger-Haus hat eine wechselvolle Geschichte. Vor dem Zweiten Weltkrieg und später wieder ab 1950 diente es als Jugendherberge und gleichzeitig der Gewerbeschule. Direkt nach dem Krieg befand sich hier das Arbeitsamt, später die Kfz-Zulassungsstelle.

Seit 1978 ist es Sitz des SKJR Heilbronn, inzwischen inklusive Antidiskriminierungsstelle und Demokratiezentrum. Zudem hat der Computer Club Heilbronn hier seine Heimat. Zuletzt saß seit 2009 auch das Pop-Büro Heilbronn-Franken dort, das ins neue Soziokulturelle Zentrum umgezogen ist. Bekannt ist das Gebäude mit seinem Garten unter anderem durch das Viel-und-draußen-Festival mit regionalen Bands oder etwa durch Poetry Slam. Namensgeber ist der 1804 in Heilbronn und 1830 in Rom gestorbene Poet Wilhelm Waiblinger.

 
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