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Soziokulturelles Zentrum in Heilbronn nimmt Gestalt an

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Für das neue soziokulturelle Zentrum an der Heilbronner Olgastraße sind spannende An- und Umbauten nötig. Das Architekturbüro Mattes Riglewski Wahl hat den von der Stadt ausgeschriebenen Gestaltungswettbewerb gewonnen.

Die Visualisierung zeigt zwischen den Backsteingebäuden von 1904 zwei moderne Anbauten. Der Entwurf ging aus einem Wettbewerb hervor, den das Büro Mattes-Riglewski-Wahl gewann.
Foto: Stadt Heilbronn
Die Visualisierung zeigt zwischen den Backsteingebäuden von 1904 zwei moderne Anbauten. Der Entwurf ging aus einem Wettbewerb hervor, den das Büro Mattes-Riglewski-Wahl gewann. Foto: Stadt Heilbronn  Foto: Mattes Riglewski Wahl

Neogotisches Backsteingemäuer, hochmoderne Ergänzungsbauten, allerhand bunte Inhalte: In diesem Spannungsfeld bewegt sich das neue "Freie Kulturzentrum Maschinenfabrik in der Olgastraße". Eigentlich hätte es im Januar öffnen sollen. Doch coronabedingt hat sich die Inbetriebnahme verschoben. Das Team der Maschinenfabrik nutzte die veranstaltungsfreie Zeit, das Gemäuer von 1904, in dem sich zuletzt das Jugendzentrum Olga befand, auch optisch in ein Kulturzentrum zu verwandeln. "Es wurde engagiert gestrichen, lackiert, gesägt, gebohrt, geschraubt und geputzt", erklärt Rathaussprecherin Suse Bucher-Pinell auf Stimme-Anfrage. Sobald es die Hygiene-Regeln zulassen, soll der Betrieb auch nach außen sichtbar werden.

Aufwendiger Lärmschmutz wegen Events

Um in der kathedralenartigen Halle, die unter Denkmalschutz steht, aber auch im Innenhof Veranstaltungen durchführen zu können, sind laut Bucher-Pinell aufwendige Lärmschutzmaßnahmen notwendig. Die Stadt habe hierfür einen beschränkten Architektur-Wettbewerb ausgeschrieben. Vier von fünf geladenen Büros gaben ihre Entwürfe ab. Joos Keller Architekten, Heilbronn, und AAg Loebner Schäfer Weber, Heidelberg, belegten jeweils einen zweiten Platz. Vierter wurden Reichel Schlaier Architekten aus Stuttgart. Der Gewinner ist: das renommierte Heilbronner Büro Mattes Riglewski Wahl.


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Im Herbst kommen Kosten auf den Tisch

Das Hochbauamt werde wohl im Herbst dem Bau- und Umweltausschuss des Gemeinderates einen Entwurf mit Kostenberechnung vorlegen, erklärt Bucher-Pinell. Was die Anbauten kosten, stehe noch nicht fest. Die Stadt fördere das Kulturzentrum aktuell mit jährlich 367 700 Euro. Darin seien Mittel für die Programmgestaltung sowie Gebäudekosten enthalten.

Weitere Infos unter

www.maschinenfabrik-hn.de

Halle fasst 600 Besucher

"Hervorstechendstes Merkmal des Siegerentwurfs", so Projektleiter Dietrich Rall, sei ein neuer Baukörper, "der die Eingangssituation ordnet und einen abgeschirmten Innenhof schafft". Zusammen mit einer Lärmschutzwand zur Badstraße und zum Altneckar hin seien so die Voraussetzungen geschaffen, das Kulturzentrum vielfältig zu bespielen. Das bauliche Ensemble aus der Maschinenhalle, einem Werkstattgebäude und einem Verbindungsbau erhalte neben dem Innenhof zudem eine umgestaltete Veranstaltungshalle für etwa 600 Personen. Hierfür werde die Maschinenhalle mit Inneneinbauten, Schallschutzvorhängen und fest eingebauter Bühnentechnik ausgestattet.

Kulturdreieck in der Bahnhofsvorstadt

Das Kulturzentrum bildet laut städtischer Kulturkonzeption "einen Schwerpunkt mit oberster Priorität". Der "weiße Fleck" auf der Landkarte der soziokulturellen Zentren im Lande werde damit beseitigt. In der Maschinenfabrik sollen bunte, vielfältige Projekte und Veranstaltungen aus allen Sparten der Kunst und Kultur stattfinden. Organisiert wird das Ganze vom Trägerverein "Freies Kulturzentrum Maschinenfabrik", der sich aus der Ausgliederung des Kulturbereichs aus dem Stadt- und Kreisjugendring eigens dafür gebildet hat, und zwar "frei und ohne Einflussnahme von außen in seinen demokratischen Strukturen", heißt es.


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"Zum Zwecke kultureller Exploration und Vernetzung" soll es Kooperationen mit anderen Kreativen geben: über Veranstaltungen von außen, aber auch als "Raumgeber" mit Werkstätten, Proberäumen, Ateliers. Das Zentrum versteht sich als "Ort der Kommunikation und des Austauschs". So wird es auch einen Gastro-Part enthalten.

Eines der wesentlichen Merkmale des soziokulturellen Zentrums in der Maschinenfabrik wird die Einbindung und der Austausch mit den bestehenden Orten und Akteuren in der Bahnhofsvorstadt sein: In erster Linie sind Kooperationen mit dem Kunst- und Kulturwerkhaus Zigarre und mit dem Wilhelm-Waiblinger- Haus vorgesehen. Im Waiblinger-Haus sind nach wie vor der Stadt- und Kreisjugendring sowie neuerdings das Quartierszentrum Bahnhofsvorstadt - ehemals Olga Jugend- und Familienzentrum - angesiedelt. So soll in dem reizvollen Quartier, das manche gar Klein-Kreuzberg nennen, ein soziokultureller Knotenpunkt entstehen: eine Art Kulturdreieck.


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