Neckargartach: Bürger kritisieren Verkehr, Rattenplage und wilde Müllablagerungen
Bei der Bürgerversammlung in der Neckarhalle sagen Neckargartacher, wo überall im Stadtteil der Schuh drückt. Es sind vor allem kleinere Sorgen und Nöte, die angesprochen werden. Die Verwaltung sagt zu, nach nach Lösungen zu suchen.

Es waren viele kleine Sorgen und Nöte, die am Mittwochabend den Neckargartachern bei der Bürgerversammlung in der Neckarhalle auf den Nägeln brannten. Dominiert wurde die Bandbreite der Themen vom Problembereich "Verkehr". Gute 45 Minuten ließen die Bürger vor Ort und über das Internet via Live-Streaming Dampf ab. Moderiert wurde die Diskussionsrunde von Suse Bucher-Pinell, Pressesprecherin der Stadt.
Poller bremsen die Siedler und Gartenfreunde
Stinksauer sind die Siedler und Gartenfreunde auf die Verwaltung: "Bei der Zufahrt zu unserer Anlage beim Züchterheim hat die Stadt in der Widmannstraße eine Panzersperre in Form von Pollern aufgebaut, ohne vorher zu informieren. Beschwerdebriefe sind bis heute nicht beantwortet worden", kritisierte Joachim Keim. Wer schwere Sachen wie Pflanzerde für den Garten habe, müsse jetzt über Frankenbach und die Dörnlestraße fahren: "Das kann nicht sein."
Verwaltung: 300 Meter sind zumutbar
Einen schweren Stand hatte Christiane Ehrhardt: "Wir haben reagiert, weil sich die Frankenbacher über den Verkehr durch die Dörnlestraße beschwert haben", erklärte die Leiterin des Amts für Straßenwesen. 300 Meter bis zur letzten Parzelle seien zu Fuß zumutbar. Im Übrigen sei die Widmannstraße auf Neckargartacher Gemarkung schon immer gesperrt gewesen: "Sogar mit einer Schranke." Darauf Keim: "Da hatte jeder Pächter einen Schlüssel." Prüfen will das Amt den Vorschlag von Herbert Burkhardt, die Poller 100 Meter Richtung Frankenbach zu versetzen.
Das Baugebiet "Hochgelegen" und der Verkehr
Das durch das neue Baugebiet "Hochgelegen" unterhalb des SLK-Klinikums in ein paar Jahren entstehende höhere Verkehrsaufkommen auf der Römer-/Saarlandstraße bereitet Sabine Baio Kopfzerbrechen: "Wie soll das ohne bauliche Maßnahmen funktionieren?". Christiane Ehrhardt ist zuversichtlich: "Wir gehen davon aus, dass der Knoten den zusätzlichen Verkehr aushält." Probleme werde es wohl nur zu den Stoßzeiten geben. Die Reaktion von Sabine Baio: "Diese Antwort stellt mich nicht zufrieden."
Die Ratten laufen tagsüber spazieren
Das "unverschämte Parken" vor dem ASB-Seniorenheim an der Mühlbachstraße sprach Käthi Wirth an, Gerd Rauhut forderte, in der Gebwinstraße Schwellen einzubauen, um Raser zu bremsen, und Maria Petrou beklagte das Rattenproblem in der Böckinger Straße: "Die laufen schon tagsüber hier spazieren."
Den schlechten Zustand der Gehwege im Bereich der Römerstraße/Breslauer Straße monierte Anne Allinger, Kurt Mauser bat darum, die scheppernden Gullideckel in der Frankenbacher Straße zu befestigen, und Dorothea Karpinski regte an, das Schild "Spielstraße" in der Feurerstraße so anzubringen, dass es von Autofahrern gesehen wird: "Sonst wird hier weiter gerast."
Verkehrskontrollen lösen nicht das Problem
Dass die Falterstraße ständig als Abkürzungsstrecke Richtung Böllinger Höfe genutzt wird, ist für Ralf Heller ein Unding. Dazu Kristine Pohlmann vom Ordnungsamt: "Wir können kontrollieren, aber das löst das Problem nicht." Und OB Mergel ergänzte: Es wird immer welche geben, die sich nicht regelkonform verhalten." Das trifft auch auf den von Brunhilde Siefert kritisierten vermüllten Containerstandort an der Widmannstraße zu: "Das ist ein Schandfleck."