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Bewerbernachfrage für die Susanne-Finkbeiner-Schule in Heilbronn ist groß

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An der SFS gibt es viele Quereinsteiger, die unterrichten: Sie lernen den Arbeitsalltag bei einer Hospitanz kennen.

In die Susanne Finkbeiner-Schule nach Heilbronn kommen Schüler aus der ganzen Region. Inzwischen hat sie ihre Profile, unter denen die Lernenden auswählen können, stark ausgeweitet.
In die Susanne Finkbeiner-Schule nach Heilbronn kommen Schüler aus der ganzen Region. Inzwischen hat sie ihre Profile, unter denen die Lernenden auswählen können, stark ausgeweitet.  Foto: Seidel, Ralf

Die Susanne-Finkbeiner-Schule (SFS) ist eine Privatschule, als Träger fungiert der Bildungspark, ein Tochterunternehmen der Aufbaugilde. "Wir haben derzeit rund 430 Schüler und ein Kollegium von 50 Lehrern, viele mit Migrationshintergrund", sagt Schulleiterin Ajla Coric. Die Finanzierung läuft über das Regierungspräsidium. Weil das für die Infrastruktur nicht auskömmlich ist, wird das sonst bei Privatschulen übliche Schulgeld über Spenden generiert. 

Die Geschäftsführung prüft, mehr Klassenzimmer zu schaffen

Die Nachfrage ist groß und wächst weiter: "Es gibt im Moment 40 Bewerber mehr als wir aufnehmen können." Gerald Bürkert, Geschäftsführer der Aufbaugilde, hofft, bald Abhilfe schaffen zu können: "Wir prüfen gerade mehr Klassenzimmer in der Hans-Rießer-Straße 7 zu schaffen, um dem Bedarf ab den Sommerferien gerecht zu werden und keine Absagen erteilen zu müssen." Derzeit können die Schüler hier den Haupt- und Realschulabschluss erlangen.


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Die Bildungseinrichtung haben die Gründungsväter speziell aus der Idee heraus entwickelt, jungen Menschen, die an anderen Schulen durchs Raster gefallen sind, zu einem Abschluss und damit zu einer Lebensperspektive zu verhelfen. Viele aus ihren Heimatländern Geflüchtete lernen hier erstmal Deutsch in speziellen Klassen.

Auch Heranwachsende, die sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren besucht haben, streben im Rahmen von AV Dual in der Susanne-Finkbeiner-Schule einen Abschluss an. Die Ausbildungsvorbereitung ist stark an die duale Berufsausbildung angelehnt.

Ein offenes Ohr haben

Die Klassen sind mit rund 15 Teenagern relativ klein, Lernbegleiter widmen sich intensiv ihren Schützlingen, besprechen Themen und Fächer. Die Jugendlichen können aber auch mit persönlichen Problemen an sie herantreten. Die Lehrer legen Wert darauf, ein offenes Ohr für die Kinder zu haben.

Inzwischen wurden die Profile deutlich ausgeweitet, mögliche Schwerpunkte, die die Schüler wählen können, sind nun Hauswirtschaft und Ernährung, Pflege und Gesundheit, der kaufmännische Bereich und Metalltechnik. Ziel ist in diesem Bereich der Hauptschulabschluss. Anschließend besteht die Möglichkeit, die Mittlere Reife zu erlangen.

Lehrermangel herrscht auch hier

Doch auch an der SFS herrscht Lehrermangel, deswegen hätten viele Kollegen extrem aufgestockt, worüber sich Ajla Coric sehr freut. Eine 70-jährige Pädagogin habe von vier auf zehn Stunden aufgestockt.

Unter den Lehrenden sind zudem einige Ehrenamtliche. Bewerber, die unterrichten wollen, werden auf Herz und Nieren geprüft, ob sie zum Geist der Schule passen, denn die Verantworlichen legen Wert auf ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern. Interessenten schnuppern im Rahmen einer Hospitanz in den Arbeitsalltag hinein.

In sämtlichen Profilfächern gibt es Quereinsteiger, rund 15 sind es insgesamt. "Eine Kollegin bietet für sie eine interne Fortbildung an." Ein neues Schmankerl für die Schüler ist der sogenannte Makerspace mit 3-D-Drucker, eine Lernwerkstatt, die die Schüler teils mit VR-Brille nutzen, um im virtuellen Raum zu agieren.

Spenden sind wichtig, Schulgeld gibt es nicht 

"Unser Ziel ist es, eine Bewerbungswerkstatt einzurichten", erklärt Andrea Herrmann, Lehrerin für Wirtschaft und PC-Anwendungen. Nach wie vor gelte, betont auch Aufbaugilde-Geschäftsführer Gerald Bürkert: "Wir sind auf Spenden angewiesen. Dieses Jahr insbesondere für Kapazitätserweiterungen und bauliche Veränderungen." Aktuell befinde man sich aber noch in den Umbau- und Finanzplanungen. "Den Bedarf für 2023 können wir noch nicht genau abschätzen."

 

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