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Stand in der Gesellschaft: Jugendliche erwarten gegenseitigen Respekt

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Wie steht es um die Wertschätzung, die junge Leute in der Gesellschaft erfahren? So lautet die Einschätzung zweier Jugendlicher des Heilbronner Justinus-Kerner-Gymnasiums.

Sind als Jugendliche engagiert: Anna Bothe und Emren Tekin. Foto: Simon Gajer
Sind als Jugendliche engagiert: Anna Bothe und Emren Tekin. Foto: Simon Gajer

Emre Tekin gehört zum Jugendgemeinderat der Stadt Heilbronn, Anna Bothe ist Schülersprecherin des Justinus-Kerner-Gymnasiums (JKG) in Heilbronn: Ihr freiwilliger Einsatz zahlt sich aus Sicht der Jugendlichen aus. Nur wie steht es um die Wertschätzung der Jugendlichen in der Gesellschaft? Manchmal fehlt den beiden die Anerkennung durch die Älteren.

Der Jugendgemeinderat wird angehört

Emre Tekin ist froh, dass sich der Jugendgemeinderat wieder regelmäßig treffen kann. Die Wünsche aus dem Gremium werden im Rathaus ernstgenommen. "Wir können entscheiden, was wir wollen", sagt der 17-Jährige, der ebenfalls das JKG besucht. "Uns wird auf jeden Fall zugehört." Beispielsweise hat sich das Gremium mit Erfolg dafür eingesetzt, dass an einer Heilbronner Schule endlich ein Wasserspender installiert wird.

An anderer Stelle hapert es aber aus Sicht der Jugendlichen. Während der Corona-Hochphasen waren Schulen geschlossen, Vereine und Klubs zu. Die Folgen der Einschränkungen seien noch zu spüren. Anna Bothe macht es mit Schulen deutlich. Sie hätte nicht erwartet, dass es im Vor-Corona-Tempo weitergeht – ganz so am Lehrplan entlang, als wäre nichts gewesen.

Nicht jeder aber kommt mit, berichten die beiden Jugendlichen des Heilbronner Gymnasiums. Die Zeiten jetzt unterscheiden sich von den Zeiten vor der Pandemie. "Man merkt es", sagt sie. Konkrete Zahlen hat sie nicht, aber es würden mehr Kinder eine Klasse wiederholen als zuvor, sagt die 16-Jährige.

Jugendliche wollen sich engagieren

Anna Bothe bedauert, dass sich manche Erwachsene allein schon dadurch im Recht sehen, weil sie erwachsen sind. Nur müsse das nicht automatisch der Fall sein. "Gegenseitiger Respekt und Anerkennung sind wichtig", sagt sie – das gilt dann in alle Richtungen der Generationen. Jugendliche wollen etwas bewegen, gefühlt geschehe das jetzt mehr als zuvor.

Als am JKG die Wahl zum Schülersprecher anstand, habe es so viele Bewerber wie noch nie gegeben, erinnern sich die beiden Gymnasiasten. Auch bei den Wahlen zum Jugendgemeinderat sah es zuletzt sehr gut aus. "Das Interesse steigt", freut sich Emre Tekin. Anna Bothe sieht das genauso. "Das sollten wir fördern." Sie ist überzeugt davon, dass sie durch ihr Engagement etwas ändern und mitgestalten könne. Dieses Gefühl sei gut. "Man verbessert die Situation."

Gerade Gremien wie einen Jugendgemeinderat müsste man stärken, findet Anna Bothe. Denn hier bekämen die Kinder und Jugendlichen einen Einblick in die Politik und erführen, dass sie eine Stimme hätten. "Der Jugendgemeinderat fördere es." Das ist ihrer Ansicht nach entscheidend, denn sonst überwiegt die Politikverdrossenheit.

Am Gymnasium danken Mitschüler der SMV für den Einsatz. "Man bekommt viel Anerkennung", sagt Anna Bothe. Nach einer Unterstufen-Disco haben die Helfer viel Lob gehört. Das zahlt sich aus. "Da weiß man, wofür man es macht", sagt Anna Bothe.

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