Minister Peter Hauk wirbt beim Besuch in Heilbronn für mehr bio-regionales Essen in Mensen und Kantinen
Im Pop-up-Store in der Heilbronner Lohtorstraße gibt mit mehr als 200 Bio-Produkten regionaler Erzeuger einen Überblick über das Angebot in der Biomusterregion Heilbronner Land.

Die "Biomusterregion Heilbronner Land" ist eine der insgesamt 14 vom Land geförderten Musterregionen in Baden-Württemberg. Im Heilbronner Land sind neben dem Land- und Stadtkreis noch die Stadt Brackenheim sowie Reiner Döbler als Lead-Partner beteiligt. Ziel der Musterregionen ist es unter anderem, die Vermarktung ökologisch erzeugter regionaler Produkte zu verbessern und bekannter zu machen.
Mehr als 200 Produkte von rund 30 Erzeugern im Sortiment
Mit der am 24. November erfolgten Eröffnung des Pop-Up-Store in der Heilbronner Lothorstraße bietet die Musterregion mit ihren landwirtschaftlichen und weiterverarbeitenden Bio-Betrieben die regionalen Erzeugnisse zum Kennenlernen und Erwerb vor Ort an. Mittlerweile stehen über 200 Produkte von rund 30 Erzeugern in den Regalen. Angefangen bei landwirtschaftlichen Ernteprodukten über Weine, Schokolade, Biokaffee und Teigwaren bis hin zu Stutenmilch bietet der Laden eine ausgewogene Mischung an Bio-Artikeln.
Land will den Absatz von regionalen Bio-Erzeugnissen fördern
Am Freitagnachmittag, 9. Dezember, haben die beiden Regionalmanagerinnen der Musterregion, Dr. Julia Freifrau von Berlichingen und Katja Freifrau von Mentzingen mit Peter Hauk den Minister für Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz in den neuen Geschäftsräumen begrüßt. Mit Unterstützung der Bio-Musterregionen möchte das Land laut Hauk möglichst viele Bio-Produkte aus Baden-Württemberg in die Keller und Kühlschränke der Kunden bringen. Zwar habe der regionale Bioabsatz während der Pandemie einen großen Aufschwung erlebt, dieser habe sich aber seit Beginn des Ukraine-Krieges und den damit verbundenen Preisanstiegen wieder abgeschwächt, sagte der Minister gegenüber den anwesenden Vertretern und Erzeugern der Musterregion.
Kantinenrichtlinie soll bioregionales Angebot steigern
"Die Arbeit in Deutschland ist gegenüber anderen Ländern mit hohen Kosten verbunden", rechtfertigte er die Preise, die von den Kunden beim täglichen Einkauf kritisch betrachtet würden. Eine Vorreiterrolle zur Steigerung des bio-regionalen Anteils verspricht sich die Landesregierung von der Einführung der Kantinenrichtlinie. Der Anteil soll dort ab 2030 mindestens 30 Prozent betragen. "In unseren 35 Schulen haben wir die Essensversorgung neu ausgeschrieben mit dem Ziel, mehr regionale Produkte zu beziehen", antwortete Oberbürgermeister Harry Mergel auf den Hinweis des Ministers, dass auch in den kommunalen Gemeinschaftsverpflegungen der Bio-Anteil steigen müsse.
"Wir in der Musterregion stehen hinter dem Biodiversitätsstärkungsgesetz und dem Ausbau der Biolandwirtschaft auf 30 bis 40 Prozent der Fläche", versicherte deren Sprecher Reiner Döbler. "Ich bin mir da nicht sicher, ob ein Aufruf und pure Freiwilligkeit reichen", meinte der Bio-Winzer bezüglich der vom Minister angesprochenen Änderungen in den Verpflegungseinrichtungen der öffentlichen Hand.