Fitness-Tipp: Yoga ist als ganzheitliches Training optimal
Yogalehrer Jan Bergmann erklärt, wie Yoga Körper und Geist stärkt. Warum besonders die Wahl des Lehrers eine Rolle spielt.

Yoga hält nicht nur den Körper, sondern auch den Geist fit, sagt Jan Bergmann, Gründer des Studios Yoga 74 in Heilbronn. Für ihn ist genau das der Schlüssel zu einem langen Leben. "Yoga ist wichtig für uns, weil es ein ganzheitliches Training ist." Das mache Yoga zum ultimativen Fitness-Tipp.
Yoga könne jeder machen und zwar "solange er atmet", betont Jan Bergmann. Er und seine Trainerkolleginnen sind auf Kundalini-Yoga spezialisiert, das spirituelle und körperliche Elemente verbindet. Es geht um die Balance zwischen kräftigenden, energetischen Übungen und der Tiefenentspannung. "Das ist der Schlüssel." Es gibt aber auch viele andere Yoga-Arten.
Jan Bergmann rät, verschiedene Angebote zu testen und vor allem auch unterschiedliche Lehrer kennenzulernen. Beim Yoga hänge viel von der Person ab, die einen anleite und geistig führe. Das sei vielleicht sogar wichtiger als die Yoga-Form selbst. "Wenn der Lehrer einen erreicht, bleibt man dabei."
Dass Yoga nicht anstrengend ist, ist ein Gerücht, sagt Jan Bergmann
Dass Yoga nicht anstrengend und damit kein richtiger Sport ist, sei ein Gerücht, stellt Jan Bergmann klar. Im Kundalini-Yoga werden die einzelnen Haltungen und Übungen zum Beispiel sehr lang gehalten. "Man kommt aus seiner Komfortzone heraus", sagt der Experte. Der Atem verbinde den Körper mit dem Geist und man komme in einen "Flow". Am Ende der Stunde sei man voller Energie. Der Muskelkater komme erst später. Er habe oft gesehen, dass sehr trainierte Leute, die regelmäßig ins Fitnessstudio gingen, Schwierigkeiten hatten, mitzuhalten.
Generell gelte aber, dass Yoga ganz individuell ausgeübt werden könne. Es gebe immer alternative Übungen. Yoga könne man etwa auch auf einem Stuhl machen. Ein guter Rat für Anfänger ist, dass sie sich nicht vergleichen sollen. "Jeder praktiziert für sich", sagt Jan Bergmann. Im Kundalini-Yoga werden Übungen deshalb meistens mit geschlossenen Augen ausgeführt.
Faszien und tiefliegende Muskulatur wird trainiert

Der Fitnesseffekt beim Yoga entsteht unter anderem durch das Training der Faszien und der tiefliegenden Muskulatur. Eine große Rolle spielt auch die Beweglichkeit, sagt er. Niemand müsse aber denken, dass er kein Yoga machen könne, wenn er nicht beweglich sei. "Das ist oft das Argument von Männern", weiß er. Jeder Teilnehmer werde da abgeholt, wo er stehe. Bei Yoga lerne man seinen Körper, sein Herz zu spüren, man nehme seine Gefühle stark wahr. "Das ist sehr herausfordernd."
Eine Herausforderung ist auch, dass man beim Yoga lernen müsse, seine eigenen Unzulänglichkeiten anzunehmen, erläutert Jan Bergmann weiter. Letztlich führe das aber zu Selbstakzeptanz und Nervenstärke. Wichtige Voraussetzungen für ein gesundes und langes Leben, ist er überzeugt.
Zur Person: Jan Bergmann ist 38 Jahre alt. Inzwischen ist er Yoga- und Meditationslehrer. Hauptberuflich arbeitet er im Büro. 2016 gründete er das Studio Yoga 74. Fünf Lehrer leiten dort regelmäßig Kurse.


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