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Kostensprung bei Heilbronner Brücke über den Neckar

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Die Sanierung der Peter-Bruckmann-Brücke zwischen Buga und Bierstorfer wird fast doppelt so teuer wie 2015 geschätzt. Ein geplanter Parallelbau liegt auf Eis.

Von Kilian Krauth
Die 107,80 Meter lange Peter-Bruckmann-Brücke wurde 1950 eingeweiht. Sie überspannt den Neckarkanal zwischen Bierstorfer und Buga-Areal
Foto: Dennis Mugler
Die 107,80 Meter lange Peter-Bruckmann-Brücke wurde 1950 eingeweiht. Sie überspannt den Neckarkanal zwischen Bierstorfer und Buga-Areal Foto: Dennis Mugler  Foto: Mugler

Von Staus geplagte Autofahrer, aber auch Radler und Busnutzer können ein Lied davon singen: Die Peter-Bruckmann-Brücke zwischen Saarlandkreisel am Möbelgeschäft Bierstorfer und dem Areal der Bundesgartenschau musste diesen Herbst saniert werden.

Wie der Heilbronner Gemeinderat kurz vor Weihnachten erfuhr, erhöhten sich die Kosten im Zuge der Bauarbeiten um 400.000 Euro auf 2,2 Millionen Euro. Die Räte gaben dazu ohne Debatte ihren Segen.

Allgemeiner Bauboom lässt Kosten steigen

Ursprünglich war die Sanierung der 107,80 Meter langen Brücke über den Neckarkanal im Haushalt 2015/16 auf nur 1,25 Millionen Euro veranschlagt gewesen. Den ersten, Anfang 2018 bekannt gewordenen Kostensprung hatte Christiane Ehrhardt als Leiterin des Amtes für Straßenwesen mit steigenden Marktpreisen im Zuge des allgemeinen Baubooms begründet. Zudem sei während der Planung der Sanierungskatalog erweitert worden.

Nun hätten sich im Zuge der Bauausführung etliche Schwierigkeiten ergeben, die in der Planungsphase und zum Zeitpunkt der Angebotserstellung "nicht erkennbar und kalkulierbar gewesen seien", heißt es in einer Ratsvorlage. So etwa bei den Ausbau- und Abbrucharbeiten, aber auch an den sogenannten "Dehnwegen" zwischen verschiedenen Bauteilen.

Zudem wurde laut Ratsvorlage eine stärkere Schutzschicht aus Polymerbeton eingebaut, Bohrlöcher mussten wegen des Untergrundes tiefer und größer angesetzt werden. Auch die Deckschicht musste aus Sicherheitsgründen stärker ausfallen als ursprünglich gedacht. Außerdem tauchten an der Brücke und an der dazugehörigen Rampenbrücke mehr Schäden am Beton auf, als zunächst erkennbar gewesen sei.

Durch die Vielzahl von zusätzlichen Leistungen, insbesondere jedoch durch den erschwerten Ausbau der Übergangskonstruktionen, habe sich nicht zuletzt die Bauzeit um rund vier Wochen verlängert, was wiederum Mehrausgaben für die Baustelleneinrichtung und Verkehrssicherung mit sich brachte.

Was wird eigentlich aus den Plänen für einen Neubau?

Seit längerem auf Eis gelegt - und zwar auf unbestimmte Zeit - hat die Stadtverwaltung übrigens Pläne für eine ganz neue Brücke, die parallel zur bestehenden Peter-Bruckmann-Brücke auf der Südseite über den Neckarkanal verlaufen sollte. Hierfür hatte es sogar einen Architekturwettbewerb gegeben. Die Kosten für diesen separaten Neubau wurden damals auf 23,7 Millionen Euro beziffert.

Dass diese über fünf Jahre alte Berechnung angesichts ständig gestiegener Marktpreise nicht zu halten sein wird, liegt auf der Hand. Völlig offen ist, wann sie gebaut wird. Die aktuelle Sanierung soll die Bruckmann-Brücke jedenfalls für mindestens weitere 20 Jahre standfest machen.

 

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Kommentare

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Peter Henschel am 24.12.2018 15:38 Uhr

Was bedeutet eigentlich aktueller Matktpreis. Fakt ist Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Das heißt aber nicht, dass schlussendlich und vor allem den doppelten Lohn dafür erhalten. Im Gegenteil oftmals werden zunehmend und billigere osteuropäische Arbeiter dafür eingesetzt. Dies bedeutet enorme Renditesteigerung!

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