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Kommentar zum Stadtgarten: Es geht um Glaubwürdigkeit

  
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Die Eingriffe im Heilbronner Stadtgarten sind heftig. Bäume müssen weichen, ein Hotelneubau entsteht. Die Investoren und die Stadt werden an ihren Versprechen gemessen, kommentiert unser Kollege.

Von Carsten Friese
 Foto: Foto: Mario Berger

Das Bild, das der Stadtgarten hinter dem Bauzaun seit Mittwoch bietet, ist wahrlich kein schöner Anblick. Wenn aus stattlichen schattenspendenden Bäumen von gut 15 Metern Höhe Baumstümpfe werden, ist das in der stark versiegelten Innenstadt ein harter Eingriff. Ein Stück wertvolles innerstädtisches Grün weicht einem Hotelprojekt.

Man kann es kritisieren, man kann die Präferenz an der Stelle als falsch bewerten. Aber: Stadtentwicklung ist oft ein Prozess mit Entscheidungen, die positive und negative Seiten haben. Wichtig ist, das Gesamtsystem im Blick zu haben. Und hier haben Investoren und Stadt klar zugesagt, die Fläche nach Hotelbau und Tiefgaragensanierung als Park neu anzulegen. Mittelfristig soll der Stadtgarten dem Bürger wieder als Erholungszone zur Verfügung stehen. Wahrscheinlich etwas größer und wohl etwas einladender als bisher.

Auch die Hotelinvestoren zeigen Eigeninteresse, den künftigen Park mit relativ großen Bäumen zu gestalten. Hier sollten die Bürger Hotelbetreiber und Stadt beim Wort nehmen. Am Ende müssen Verwaltung und Gemeinderat dann auch Rückgrat zeigen. Dann dürfen – etwa aus fragwürdigen Spargründen – nicht nur Mini-Bäumchen gepflanzt werden, die Jahre benötigen, bis sie überhaupt vernünftig Schatten spenden. Sonst steht die Glaubwürdigkeit auf dem Spiel. Den Worten müssen Taten folgen.

Und zwar solche, die den Bürgern eine wichtige innerstädtische Fläche für Abkühlung in heißen Sommern zurückgibt.


 

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