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Warnstreik am Knorr-Werk in Heilbronn – Beschäftigte legen Betrieb lahm

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Am Dienstag versammelten sich rund 400 Mitarbeiter vor dem Tor des Knorr-Werks in Heilbronn, um für mehr Geld zu streiken. Die Forderung: 15 Prozent mehr Gehalt.

Die Produktion des Heilbronner Knorr-Werks stand am Dienstag still. Zwischen 350 und 400 Mitarbeiter nahmen am Warnstreik teil.  
Foto: Ralf Seidel
Die Produktion des Heilbronner Knorr-Werks stand am Dienstag still. Zwischen 350 und 400 Mitarbeiter nahmen am Warnstreik teil. Foto: Ralf Seidel  Foto: Seidel, Ralf

Zwischen 350 und 400 Mitarbeiter versammelten sich am Dienstagnachmittag, 16. April, vor dem Tor des Knorr-Werks. Grund war der Warnstreik der Unilever-Beschäftigten, zu dem die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) aufgerufen hatte.

Die Forderungen: Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 15 Prozent. Zusätzlich wird nach einem Deutschlandticket für die Auszubildenden verlangt. Die nächsten Verhandlungen sind am Donnerstag, 18. April.


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Warnstreik am Knorr-Werk in Heilbronn legt Betrieb lahm: Keine Notfallproduktionslinie bei Knorr

"Wenn am Donnerstag bei der Tarifverhandlung kein ordentliches Angebot auf dem Tisch steht, dann sind wir wieder hier", sagt Kerem Billor, Gewerkschaftssekretär der NGG-Region Heilbronn. Mit Rufen wie "Heute ist kein Arbeitstag, heute ist Streiktag" und "Wovor haben Bosse Angst? - Arbeitskampf!", stellt sich Billor vor die mit Plakaten, Fahnen und Bengalos ausgestattete Menschenmenge, die sich aus Früh- und Spätschichtlern von Knorr zusammensetzt.

Eine Notfallproduktionslinie gibt es laut Billor nicht. "Es läuft gerade nichts. Alle Bänder stehen still. Kein Produkt wird heute hier produziert, kein Lkw wird beladen. Alle Kollegen und Kolleginnen, außer der Nachtschicht, stehen hier hinter mir und befinden sich im Streik", so der Gewerkschaftssekretär. Den Warnstreik begründet Kerem Billor damit, dass die Arbeitgeber in der ersten Tarifverhandlungsrunde kein Angebot abgegeben haben. Und das, obwohl aufgrund der hohen Inflation in den vergangenen zwei Jahren ein deutlicher Nachholbedarf für die Beschäftigten bestehe. Dies sei ein Hinweis auf mangelnde Wertschätzung der Leistung der Beschäftigten seitens des Arbeitgebers.

Enttäuschende Tarifrunde 2024: Betriebsrat spricht von Provokation der Arbeitgeber

Auch Betriebsratsvorsitzender Thilo Fischer ist enttäuscht von Unilever: "Wir hatten erwartet, dass sie uns mit einem Angebot entgegen-kommen. Von uns wird auch immer erwartet, dass alle Arbeitsaufträge erfüllt werden. Die Loyalität unserer Beschäftigten ist sehr groß. Und da hätte es sich meiner Meinung nach gehört, nicht so provokant zu sein und gar kein Angebot zu machen." Zumal Arbeitnehmer laut Fischer seit Monaten mit ihren Gehalts- beziehungsweise Ausgleichsforderungen auf die Tarifrunde 2024 vertröstet worden sein. "Umso enttäuschender war es, dass wir in der ersten Verhandlungsrunde noch nicht einmal ein Angebot erhalten haben", sagt Fischer.

Auch Auszubildender Manuel Franz ist zum Warnstreik gekommen. Die Erhöhung der Ausbildungsvergütung und das Deutschlandticket wären für ihn als gelegentlicher Busnutzer äußerst wertvoll. "Die 15 Prozent Entgelterhöhung sind angesichts der derzeitigen Herausforderungen wie Inflation und weitere Konflikte sehr notwendig. Mit einem besseren Gehalt ist auch der soziale Frieden besser gewährleistet", sagt der 21-Jährige. Manuel Franz will mit der Teilnahme am Warnstreik auch seine Solidarität gegenüber der ganzen Knorr-Belegschaft zeigen.

 

 

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