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Klimaschutz hat viele Aspekte: Heilbronn bei Solaranlagen top

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Die Heilbronner SPD will die Energiewende forcieren. Windräder im Stadtwald? Schwer vorstellbar. Immerhin: Die Stadt Heilbronn ist beim Photovoltaik-"Wattbewerb" unter Großstädten Bundesliga-Vierter.

Der Klimawandel treibt alle um. Und: Der Klimaschutz geht alle an, auch Kommunen. Ein wesentliches Handlungsfeld sei neben der Energiewende im Stromsektor die Wärmewende. Dies betont die SPD in einem Antrag, der jetzt im städtischen Bauausschuss auf den Tisch kam. Die Partei fordert darin einen kommunalen Wärmeplan, mehr Photovoltaik (PV) sowie Konzepte für Solar- und Windparks.


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Windräder im Stadtwald?

Auch wenn der SPD-Vorstoß nicht viel Neues bringt, förderte er im Bauausschuss interessante Aspekte zutage. So bestätigte Baubürgermeister Wilfried Hajek Gerüchte, wonach sich am ehesten der Bereich Schweinsberg im Stadtwald für Windräder eigne, wobei er solche angesichts der Nähe zur Stadt und zu einem Naturschutzgebiet kaum für realisierbar hält.

Eine von der SPD, namentlich Tanja Sagasser-Beil, geforderte Machbarkeitsstudie für Windparks sei im Übrigen nicht Bestandteil der elf Leitmaßnahmen des neuen kommunalen Klimaschutz-Masterplans vom Frühjahr 2021, weshalb Thomas Randecker (CDU) warnte, "den damit beschlossenen Fahrplan nicht durcheinander zu bringen". Holger Kimmerle (Grüne) befand, dass Windparks sowieso Sache des Landes seien, vergaß aber auch nicht zu betonen: "Beim Klimaschutz müssen wir in jede Richtung Gas geben, sonst verfehlen wir das Ziel."

Vorbild bei Photovoltaik

Eine andere Neuigkeit freute die Räte mehr: Heilbronn liege im "Wattbewerb" mit einer installierten Photovoltaikleistung von 307 Watt Peak (Wp) pro Einwohner innerhalb aller deutscher Großstädte noch vor Freiburg, Heidelberg und Stuttgart auf Platz 4. "Hier sind wir Vorbild", betonte Hajek. Die von der SPD geforderte Beschleunigung des Ausbaus von PV-Anlagen gehöre bereits zu den elf Masterplan-Leitmaßnahmen, betonte Hajek. Und: Auf kommunalen Dachflächen konnten 2018 bis 2021 im Schnitt jährlich rund 400 Kilowatt PV-Leistung zugebaut werden, vorrangig mit der Ener-Geno Heilbronn-Franken sowie durch die Investition von knapp 700 000 Euro in städtische Anlagen.

2022/2023 sei ein weiterer Zubau von 900 bis 1300 Kilowatt durch die Dächer-Vermietung an die Ener-Geno Heilbronn-Franken und an die Bürger-Energiegenossenschaft Heilbronn in Planung. Zusätzliches Potenzial ergebe sich bei Dachsanierungen sowie bei der Erneuerung alter Anlagen. Mit der Solaroffensive Photovoltaik-Ausbau "500-Dächer-Programm" für gewerbliche und private Gebäude könne Anfang 2022 begonnen werden sofern personelle Ressourcen für die Umsetzung des Masterplans zur Verfügung stehen.

Stellen werden besetzt

In der städtischen Klimaschutzleitstelle werden in diesen Wochen zwei auf Januar 2022 neu eingerichtete Stellen und eine im September frei gewordene wieder besetzt.

Der von der SPD beantragte Wärmeplan sei für die Stadt "sowieso verpflichtend" und zähle bereits zu den elf Leitmaßnahmen, hieß es weiter. Derzeit würden die Ausschreibungsunterlagen "mit Priorität vorbereitet". Ende 2021 werde ein Fachbüro beauftragt, so dass im Februar mit der Erstellung des Wärmeplans begonnen werde.

Solarparks mit Landwirten?

Im Masterplan gebe es auch schon den untergeordneten Punkt "Machbarkeitsstudie für die Errichtung von Solarparks" - in vier Arbeitsschritte von der Konzepterstellung bis zum Controlling, mit denen aus personellen und finanziellen Gründen aber erst ab 2023 begonnen werden könne. Bezüglich der von der SPD geforderten Agri-Photovoltaikanlagen für Landwirte wird das Rathaus wie berichtet nach einem Beschluss im Wirtschaftsausschuss auf Interessenten zugehen.

Masterplan mit Klimaschutzzielen

Bereits im Mai hat der Gemeinderat mit einem Masterplan eine Strategie mit drei Meilensteinen zur Erreichung der Klimaschutzziele beschlossen: die nachhaltige und klimafokussierte Stadt bis 2023, die klimaneutrale Stadtverwaltung bis 2030 und die stufenweise, nahezu klimaneutrale Stadt bis 2050. Seit wenigen Tagen liegt der Verwaltung in diesem Punkt sogar ein Angebot zur Fortschreibung der Planungsszenarien mit Klimaschutzziel 2035 und 2040 vor. Die entsprechende Beschlussvorlage wird noch in diesem Jahr in den Gemeinderat eingebracht werden. Die im Masterplan erstellten Szenarien sollen als Entscheidungsgrundlage für die weitere Ausrichtung der Stadt Heilbronn im Klimaschutz dienen. Für den ersten Meilenstein wurden besonders effektive und öffentlich wirksame Maßnahmen definiert. Diese elf Leitmaßnahmen haben besondere Priorität unter 26 anderen. 

 

 

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