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Im neuen Heilbronner Wohngebiet Hochgelegen gilt künftig Parkverbot

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Die Stadtsiedlung Heilbronn hat mit Verkehrsfachleuten ein ausgeklügeltes Verkehrskonzept für das Quartier Hochgelegen unterhalb der SLK-Kliniken erarbeitet. 2024 bekommt die Römerstraße ein Busspur. Wird Anwohnerparken in den SLK-Parkhäusern erlaubt?

Die Kreuzung Römerstraße/Am Gesundbrunnen soll voraussichtlich 2027/2028 zu einem Kreisverkehr umgebaut werden.
Die Kreuzung Römerstraße/Am Gesundbrunnen soll voraussichtlich 2027/2028 zu einem Kreisverkehr umgebaut werden.  Foto: Seidel, Ralf

In atemberaubendem Tempo wächst derzeit das Neubaugebiet Hochgelegen am Fuße der SLK-Kliniken in die Höhe. Bis Mitte des Jahrzehnts werden in dem kompakten, rund sechs Hektar großen Quartier einmal 1250 Menschen leben. Schon heute klagen die Bewohner im Umfeld des Krankenhauses am Gesundbrunnen aber trotz zweier Parkhäuser über zugeparkte Straßen, stressigen Parksuchverkehr und lästige Falschparker.

Hochgelegen wird ein autoarmes Viertel

Im Gespräch mit der Heilbronner Stimme nimmt Dominik Buchta, Geschäftsführer der Stadtsiedlung Heilbronn GmbH, die das künftige Wohnviertel mit 27 Gebäuden entwickelt, schon heute den Druck aus einer möglichen Parkkonflikt-Debatte: "Die Verkehrsfrage wurde intensiv und lange im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens diskutiert. Ich bin überzeugt, dass praktikable und sinnvolle Lösungen gefunden wurden." Eine Aussage, die Baubürgermeister Andreas Ringle teilt: "Wir wollen hier ein autoarmes Wohnquartier realisieren, haben aber trotzdem noch Optionen, bei Bedarf beim Parken nachzusteuern."


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Nur das Be- und Entladen ist einmal erlaubt

In der Erschließungsstraße, dem Manfred-Weinmann-Ring, herrscht momentan noch reger Baubetrieb. Später gilt hier einmal ein absolutes Parkverbot. Nur das Be- und Entladen ist kurz erlaubt.
Fotos: Ralf Seidel
In der Erschließungsstraße, dem Manfred-Weinmann-Ring, herrscht momentan noch reger Baubetrieb. Später gilt hier einmal ein absolutes Parkverbot. Nur das Be- und Entladen ist kurz erlaubt. Fotos: Ralf Seidel  Foto: Seidel, Ralf

Eines des wesentlichsten Mobilitätselemente ist, dass im Wohngebiet einmal absolutes Parkverbot herrscht. Nur zum Be- und Entladen vor den Häusern darf kurz gehalten werden. "Auf diese Weise wird verhindert, dass Besucher der SLK-Kliniken im Quartier parken", erklärt Buchta. Verworfen wurde die Idee, auf der Erschließungsstraße, dem Manfred-Weinmann-Ring, Parkbuchten anzulegen: "Zum einen sollte die Qualität der Außenanlagen, zum anderen die fließende Landschaft zwischen den Wohnhäusern nicht beeinträchtigt werden", begründet Ringle die Entscheidung. Zudem gab es Befürchtungen, dass Anwohner in Streit geraten könnten, wer und wie lange in den Parkbuchten parken darf: "Dem wollten wir aus dem Weg gehen", sagt Buchta.

470 Stellplätze stehen zur Verfügung

Die Hauptzu- und -ausfahrt zur Quartiersgarage mit rund 470 Stellplätzen erfolgt über die Römerstraße im Bereich südlich des Zeag-Umspannwerks. Des Weiteren haben Bewohner die Möglichkeit, im Norden über den Weinmann-Ring die Garage und das Fahrradhaus anzusteuern. Der Pkw-Stellplatz kostet etwa 60 Euro im Monat.


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Kreuzung Römerstraße/Im Fleischbeil wird Kreisel

Um den Individualverkehr in der Römerstraße zu entspannen und den ÖPNV zu beschleunigen, wird, wie Bürgermeister Ringle sagte, 2024 ab der Bushaltestelle "Freibad Gesundbrunnen" bis zur Saarlandstraße eine Busspur gebaut. Voraussichtlich 2027/2028 wird in Verbindung mit dem geplanten neuen Baugebiet Im Fleischbeil zudem die Kreuzung Römerstraße/Am Gesundbrunnen/Im Fleischbeil zu einem Kreisverkehr umgestaltet.

Der Stellplatzschlüssel liegt bei 0,75

Bei der Erstellung des Mobilitätskonzepts sind die Verkehrsplaner von einem Stellplatzschlüssel von 0,75 ausgegangen. Unterstützt wurden sie von dem Institut für Stadtplanung und Sozialforschung Weeber + Partner. Untermauert wurde der Stellplatzschlüssel durch eine Befragung der Bestandsmieter der Stadtsiedlung. Mit 0,86 ist das Ergebnis fast deckungsgleich mit dem rechnerischen Wert.

2024 wird in der südlichen Römerstraße ab der Bushaltestelle "Freibad Gesundbrunnen" bis zur Saarlandstraße eine Busspur angelegt. Außerdem sollen die Gehwege in der Römerstraße verbreitert werden.
2024 wird in der südlichen Römerstraße ab der Bushaltestelle "Freibad Gesundbrunnen" bis zur Saarlandstraße eine Busspur angelegt. Außerdem sollen die Gehwege in der Römerstraße verbreitert werden.  Foto: Seidel, Ralf

Bezahlbarem Wohnraum ist alles untergeordnet

"Die Zielgruppe, die einmal in diesem Quartier leben wird, hat nicht zwingend zwei Pkw", nennt Buchta einen wesentlichen Faktor für den reduzierten Stellplatzfaktor. Wohnen werden im Hochgelegen einmal vor allem Mieter mit geringem bis mittlerem Einkommen. Hinzu kommt, dass das neue Viertel schon heute eine sehr gute Busanbindung mit mehreren Linien und eine gute Nahversorgung hat. "Nur aufgrund dieser Vorgaben ist es nach den Worten von Buchta möglich, bezahlbare Wohnungen mit einer Quadratmetermiete von etwa 7,50 Euro anbieten zu können.

Es gibt Optionen für weitere Parkangebote

Bis das Quartier aufgesiedelt ist, dauert es noch vier bis fünf Jahre. "In diesem Zeitfenster sehen wir, ob wir beim Parkangebot nachbessern müssen", sagt Baubürgermeister Ringle. Möglichkeiten für ein Parkgebäude sieht er beispielsweise auf der Fläche nördlich des Zeag-Umspannwerks. Zudem kann er sich abendliches und gefördertes Anwohnerparken in den SLK-Parkhäusern vorstellen. Für Buchta steht unter dem Strich: "Bei der Mobilität sind wir auf einem guten Weg."


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Mobilitätsangebote

Das Mobilitätskonzept im neuen Wohnquartier Hochgelegen ist breit aufgestellt. So wird es Stationen für Bike-Sharing geben. Außerdem sollen, wie Dominik Buchta, Geschäftsführer der Stadtsiedlung sagt, Lastenfahrräder, Sackkarren und E-Scooter zur Verfügung gestellt werden. Zu diesen ergänzenden Maßnahmen zählen ferner eine Fahrradwerkstatt, die Verbreiterung der Fußwege in der Römerstraße, Car-Sharing mit günstigen Einstiegsangeboten. Wert gelegt wird zudem auf ausreichend Fahrradstellplätze. Ein wichtiges Element ist auch die Information über diese Angebote.

 
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Kommentare

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Peter Sterzik am 25.12.2023 16:06 Uhr

Tja ich bin am Überlegen, dass ich mein Auto verkaufe, aber die Busse müssen noch bessere Anbindung haben.. und Besucher müssen hier auch Besuchsgeld am Parken bezahlen. Hier sollten auch Parkflächen sein da wir in den Familien oft 2 Autos haben. Daran hat leider die Stadtsiedlung nicht gedacht und die Planer auch nicht. Ich habe seit 35 Jahren Auto aber solche Regelungen wie Parkverbote oder Zwang dazu machen mich am Überlegen künftig das Auto ganz weg zulassen. Pendeln oder Fahrt zur Arbeit wird dann leider nicht für viele so flexibel möglich sein. Da sollten sich die Stadtsiedlung und Stadtplanung bessere Konzept als Verbote ausdenken! Wir sind im 21 Jahrhundert, und leider hat ÖPNV hier in der Stadt auch viele Defizite.

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Rainer Haseneder am 30.11.2022 13:41 Uhr

Ich frage mich, wo Besucher der Anwohner werden parken dürfen und verstehe durchaus, das immergeizige Besucher des Krankenhauses sich dorthin evakuieren werden, aber müssen deswegen alle behindert werden ?
Da scheint noch ein bisschen Gripsarbeit und Einbeziehung des Ordnungsamtes zu fehlen, wie im Bereich der Gerberstraße beim Rathaus, es wird in die Luft geredet von Beamten, die keinen Ortsbezug haben und wahrscheinlich nie vor Ort sind, wenn die regelmäßigen Probleme zu regelmäßigen Tagen und Uhrzeiten auftreten. Zumindest eine Person kenne ich persönlich per Telefon.
Ich hoffe, dass es bei dem neuen Viertel besser klappt !
Rainer Haseneder

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