Heilbronner Weihnachtsmarkt will an normale Zeiten anknüpfen
Das Marktgeschehen beim Heilbronner Weihnachtsmarkt erfolgt mit weniger Licht, dafür an mehr Tagen. Erstmals gibt es einen Vergnügungspark am Bollwerksturm.
Vor knapp einem Jahr hatten die ersten Standbetreiber ihre Häuschen in der Heilbronner Innenstadt bereits aufgebaut. Dann kam exakt drei Tage vor der offiziellen Eröffnung des Weihnachtsmarktes die Absage. Die Stadt hatte, wie andere Großstädte auch, vor den damals wieder steigenden Corona-Inzidenzen kapituliert. Bei Standbetreibern und vielen Freunden des Festes kam deshalb großer Unmut auf. Denn schon im Jahr zuvor war der Markt der Pandemie zum Opfer gefallen.
„Das war einer meiner schlimmsten Tage bei der Heilbronn Marketing GmbH“, erinnert sich Steffen Schoch. Der Geschäftsführer ist sich sicher, dass das in diesem Jahr nicht mehr passieren wird. Der Käthchen-Weihnachtsmarkt 2022 soll sogar vom 22. November bis zum 22. Dezember stattfinden und damit zwei Tage länger geöffnet haben, als in Vor-Corona-Zeiten. Damit will die Stadt den Standbetreibern in schwierigen Zeiten entgegenkommen.
Bimmelbahn fährt zum Platz am Bollwerksturm
„Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und ich höre immer wieder, wie sehr sich Besucher und Aussteller freuen, dass wieder ein Stück Normalität zurückkehrt“, betont Schoch. Erstmals wird diesmal auch der Platz am Bollwerksturm in den Weihnachtsmarkt miteinbezogen. Dort wird ein weihnachtlicher Vergnügungspark für Familien mit Kindern aufgebaut. „Das hatten wir im vergangenen Jahr auch geplant“, erläutert Schoch.
Der Bollwerksplatz soll zudem über eine Eisenbahn an den Markt- und Kiliansplatz angebunden werden, die kostenlos über die Sülmer City, Zehentgasse und die Untere Neckarstraße bis zur Lohtorstraße verkehrt. Zudem wird der Weinpavillon am Hagenbuchersee an den Wochenenden öffnen und auch Glühwein und kleinere Speisen anbieten.
Insgesamt weniger Stände
Die Zahl der Beschicker ist dagegen insgesamt leicht zurückgegangen. Derzeit haben sich 60 Standbetreiber angemeldet, das sind sechs weniger als 2019. Als Gründe werden Geschäftsaufgabe oder Personalmangel genannt. So haben Kurzentschlossene noch die Chance mitzumachen.
„Den einen oder anderen Betreiber würden wir auf jeden Fall noch aufnehmen“, betont Schoch. So wie Service Clubs, die erstmals an den Wochenenden einen Wohltätigkeitsstand in der Fleiner Straße betreiben können. Der Kiwanis Club-Neckartal nutzt das beispielsweise am 4. Adventswochenende und bietet zusammen mit der Knorr-Suppenküche Eintopf an. Der Erlös kommt verschiedenen Kinderprojekten zugute.
Beleuchtung ist eingeschränkt
Die Öffnungszeiten des Käthchen-Weihnachtsmarktes bleiben von 11 bis 20 Uhr täglich unverändert. Beim Night-Shopping am 3. Dezember hat der Markt sogar bis 23 Uhr geöffnet. Dafür wird die Beleuchtung im Zeichen der Energiekrise eingeschränkt. „Auf die Lichtergirlanden entlang der Kaiserstraße und auf den Lichtertunnel auf dem Marktplatz haben wir verzichtet“, erklärt HMG-Pressesprecherin Sara Furtwängler. Zudem werden die Lichter nur von 16 bis 21 Uhr leuchten. Vor der Energiekrise war der Markt durchgängig von 11 bis 22 Uhr illuminiert.
Die Standgebühren bleiben dagegen unverändert. Und noch ein Schmankerl hält die Stadt bereit. Wer vor einem Jahr seinen Stand bereits aufgebaut hatte, bevor die Absage kam, erhält in diesem Jahr einen Preisnachlass von 25 Prozent.