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Heilbronner Volksfest-Aufbau unter Druck: Am Freitag geht`s schon los

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Drei Wochen früher als sonst: Am Freitag wird auf der Theresienwiese das Heilbronner Volksfest eröffnet. Wegen hoher Kosten und Mitarbeitermangel stehen die Schausteller unter Druck.

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Platzmeister Gerhard Drodofsky platziert die Schausteller nach Plan. Trotz mancher Widrigkeiten freut er sich aufs Fest.
Platzmeister Gerhard Drodofsky platziert die Schausteller nach Plan. Trotz mancher Widrigkeiten freut er sich aufs Fest.  Foto: Seidel, Ralf

Es ist eine Katastrophe, aber wir freuen uns." Gerhard Drodofsky hat als Platzmeister der Firma Göckelesmaier schon viel erlebt, aber das Jahr 2022 schlägt alles: Sieben Mal habe er den Lageplan für die drei Hektar große Theresienwiese ändern müssen, weil Schausteller abgesprungen seien. Jetzt steht er vor dem Zelt und weist die letzten der knapp 90 Schausteller ein, unterm Arm eine Spraydose mit Leuchtfarbe, einen Plan sowie ein Maßband.


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Das Ohr hat er dauernd am Handy. "Damit keine unschönen Lücken klaffen und alles harmonisch wirkt, müssen wir hier etwas rüber, dort etwas zurück. Gleichzeitig muss ich die Sparten im Blick behalten, dass nicht lauter Fahrgeschäfte oder Losbuden beieinanderstehen."

Wegen der Corona-Pandemie zwei Jahre Leerlauf

Nach zwei Jahren Leerlauf, in denen der größte Rummel der Region coronabedingt abgeblasen werden musste, steht die Theresienwiese erstmals seit 2019 wieder im Zeichen des Heilbronner Volksfestes. Die vor zehn Tagen angelaufenen Aufbauarbeiten gehen in die heiße Phase. "Wegen der Ärzte fehlen uns zwei Tage", sagt Zeljko Ivic als Technischer Leiter der Firma Göckelesmaier. Er meint damit keinesfalls Mediziner, sondern Musiker, sprich die Band Die Ärzte, bei deren Konzert im Frankenstadion die Festwiese zum Parken gebraucht wurde.

Etwas unter Druck stand man außerdem wegen eines Mitarbeiterfestes der Kreissparkasse Heilbronn, für das laut Gastro-Chef Ralf Wegener vor und im Festzelt bereits für Mittwochabend 700 Besucher angesagt waren.

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Fassanstich am Freitag um 18 Uhr

Offiziell eröffnet wird der zehntägige Festreigen am Freitag, 8. Juli, Schlag 18 Uhr, mit dem Fassanstich des Oberbürgermeisters. "Also im Prinzip wie immer", so Festwirt Karl Maier, "allerdings mit einer wichtigen Änderung: Wir beginnen nicht erst Ende Juli, sondern drei Wochen früher". Der Göckelesmaier-Chef verspricht sich außerhalb der Urlaubszeit mehr Besucher, vor allem Firmengruppen, Vereine, aber auch Studenten, die hier bei verbilligten Preisen ihr Semester ausklingen lassen. Außerdem sei es Anfang Juli meist nicht so heiß wie Ende des Monats, "zumindest statistisch gesehen".

Während auf der Heilbronner Theresienwiese an manchen Ecken noch Lücken klaffen, sind manche Schausteller schon beim Feinschliff.
Während auf der Heilbronner Theresienwiese an manchen Ecken noch Lücken klaffen, sind manche Schausteller schon beim Feinschliff.  Foto: Seidel, Ralf

Angesichts des großen Zulaufs zu anderen Veranstaltungen konstatiert Steffen Schoch von der Heilbronn Marketing GmbH (HMG) "bei den Menschen einen gewissen Nachholbedarf". Ob dieser durch steigende Corona-Zahlen und allgemeine Sparzwänge gebremst wird? "Das wird sich zeigen. Einschränkungen gibt es jedenfalls nicht."

An der Zahl der Schausteller, nur noch knapp 90 statt 100, lässt sich die Krisensituation erahnen. "Uns allen macht vor allem der Fachkräftemangel zu schaffen", berichtet Maier. So musste unter anderem der legendäre "Musik Express" kurzfristig abwinken, weil ihm die Mitarbeiter abgesprungen seien. In den meisten Fällen habe er solche Lücken schließen können und letztlich "einen attraktiven und einladenden Festplatz zusammenbekommen".

Neues Klimawäldchen zum Durchschnaufen

Eine Lücke am nördlichen Eingang vom Hauptbahnhof her ist durchaus gewollt. Hier soll das jüngst zur Ecsite-Konferenz angelegte Klimawäldchen zur Geltung kommen. "Da kann man sich gerade bei Hitze richtig schön abkühlen. In Zeiten des Klimawandels wird das immer wichtiger, gerade für Städte und große Plätze", weiß Grünflächamtsenleiter Oliver Toellner. "Wunderbar" nennt Imbiss-Betreiberin Heidi Silzer die Grüninsel, um die sich ein Dutzend Gastro-Betriebe gruppiert hat.

Oliver Toellner, Karl Maier und Steffen Schoch (von links) schnaufen während des Aufbaus am Klimawäldchen durch.
Oliver Toellner, Karl Maier und Steffen Schoch (von links) schnaufen während des Aufbaus am Klimawäldchen durch.  Foto: Seidel, Ralf

Wie Robert Renz vom Schießstand ist Silzer schon mit Putzen und Bestücken beschäftigt. Und während Valentin Renz mit seinem Team das Geisterhaus aufbaut, grüßt neben dem 45 Meter hohen Riesenrad bereits die "Wilde Maus".

 

Stimme-Videos auf Volksfest.tv

Während der Festtage setzt Volksfest.tv unter Moderation von Uwe Ralf Heer auf www.stimme.de Themenschwerpunkte mit prominenten Gesprächspartnern.

 

 

 
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