Heilbronn will die Elektromobilität vorantreiben
Noch im Dezember soll ein Gesamtkonzept über mögliche Standorte für E-Auto-Ladestationen in Heilbronn vorgelegt werden. Darüber hinaus werden bis Ende 2021 über ein Landesprojekt 18 Ladesäulen an städtischen Einrichtungen installiert.

Die Zahl der E-Autos bewegt sich zwar überall noch auf sehr bescheidenem Niveau. In Deutschland haben Elektromobile einen Anteil von 0,5 Prozent am Gesamtverkehr, in der Kfz-Hochburg Heilbronn ein bisschen mehr: 0,6 Prozent.
Doch die Kurve zeigt nach oben. Damit möglichst viele umweltschonenden Strom tanken können, muss es natürlich genügend Ladestationen geben. Auf Antrag der SPD-Fraktion kam das Thema jetzt einmal mehr im Bauausschuss des Gemeinderats auf den Tisch.
Bescheidene Resonanz bei Umfrage und Workshop
Wie Baubürgermeister Wilfried Hajek und Christiane Ehrhardt als Leiterin des Amtes für Straßenwesen betonten, arbeite die Stadtverwaltung – schon vor den Sommerpressekonferenzen der Parteien – an einem Elektromobilitätskonzept fürs Stadtgebiet. Im Dezember soll ein Knopf daran gemacht werden.
Das Konzept beziehe sowohl Bürger, als auch die Unternehmen ein. Beispielsweise konnten die Heilbronner in einer Umfrage Wunschstandorte für E-Tankstellen äußern. Bei den Unternehmen wurden laut Ehrhardt eine Umfrage und ein Workshop angeboten, bisher allerdings mit bescheidener Resonanz.
Auf Grundlage des Konzeptes könnten dann Sondernutzungsstandorte für Ladestationen ausgeschrieben und mit verschiedenen Partnern gebaut werden. Dazu habe das Rathaus bereits die Stadtwerke Heilbronn und die Zeag einbezogen.
Ladesäulen an städtischen Einrichtungen
Darüber hinaus werden bis Ende 2021 über das Landesprojekt Linox Baden-Württemberg 18 Ladesäulen an städtischen Einrichtungen installiert, insbesondere an Bürgerämtern sowie am Rathaus und am Technischen Rathaus. Die Stadt prüfe auch, an welchen Schulen dies möglich ist. Die Priorität liege auf Stellplätzen für Lehrer und Mitarbeiter in schuleigenen Parkgaragen. Hier könne die Installation über die Stromversorgung der Schule realisiert werden.
Nachteil dieser Standorte: In der Regel sind sie für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. An Schulen mit Parkplätzen, die an öffentliche Straßen grenzen, sei die elektrische Versorgung über eigene Stromanschlüsse möglich. Da die Rahmenbedingungen überall anders sind, müsse jeder Standort einzeln untersucht werden, auch auf die öffentliche Nutzung hin und wegen möglicher Konflikte.
Ihre Fraktion habe den Antrag wegen des großen öffentlichen Interesses eingebracht, so Tanja Sagasser-Beil (SPD), sie hoffe sehr, dass auch Schulstandorte vom Land gefördert werden. Er habe nicht den Eindruck, "dass das Rathaus hier schläft", sagte Thomas Randecker (CDU), "im Gegenteil: Wir sind auf einem guten Weg. Hoffen wir, dass die Nachfrage stimmt." Ähnlich äußerte sich Eva Luderer (Grüne), während Karl-Heinz Kübler (CDU) mit Blick ins Experimenta-Parkhaus Skepsis zeigte. Gottfried Friz (FDP) erfuhr, dass die Nutzer den abgezapften Strom selber zahlen müssen.