Heilbronn treibt Windkraftpläne bei Kirchhausen voran
Heilbronn will im Waldgebiet Stöckach bei Kirchhausen mehrere Windräder bauen. Mit den Plänen hat sich jetzt der Gemeinderat befasst. Aus dem Stadtteil kamen zuletzt auch kritische Töne.

Die Kommunen sind im Zugzwang: Das Land gibt vor, dass 1,8 Prozent der Fläche für Windkraftanlagen vorgesehen werden müssen. Geschieht das nicht, sind die Rotoren leicht genehmigungsfähig. Städte und Gemeinden hätten kaum noch Einfluss. Heilbronn hat nach einer aufwendigen Suche den Platz gefunden, der aus Sicht der Verwaltung am besten geeignet scheint.
"Durch die Konzentration von vier bis fünf Windenergieanlagen vor Ort verhindern wir die kleinteilige Verspargelung des Stadtgebiets", sagte Uwe Mettendorf am Montag für die CDU-Fraktion im Gemeinderat. Ob es vier oder fünf Rotoren werden, ist offen.
Große Mehrheit im Gemeinderat unterstützt Pläne für Windkraft in Heilbronn
In unmittelbarer Nachbarschaft soll auf Stiftungsgelände nahe Schwaigern-Massenbach, zum Teil im selben Waldgebiet, auch ein Windpark entstehen. Weil vorgeschriebene Abstände unterschritten werden, muss man sich einigen. Eine mögliche Lösung: Jeder verzichtet auf ein Windrad. In Heilbronn wären es dann noch vier, nebenan acht.
Im Heilbronner Gemeinderat gab es fast nur Zustimmung zu dem Projekt, das mit dem Energieunternehmen Zeag und den Stadtwerken umgesetzt werden soll. "Wenn es nach uns geht, könnten sich die Anlagen schnell drehen", will Holger Kimmerle von den Grünen aufs Tempo drücken. Er kritisierte, dass im Internet Falschmeldungen kursierten, nach denen solche Rotoren mehrere Liter Diesel pro Stunde an Energie verbrauchten. Tanja Sagasser-Beil von der SPD erinnerte daran, dass ihre Fraktion schon vor Jahren gefordert hatte, das Thema zu forcieren. Damals habe es noch große Widerstände gegeben.
Die kamen diesmal nur von der AfD, die Windräder im Stadtgebiet rundweg ablehnt. Die Gruppe Unabhängige für Heilbronn stellte sich hinter die Energiewende, äußerte aber Zweifel, ob Windräder im relativ windarmen Süden Deutschlands am richtigen Platz sind. Der Standort im Wald bei Kirchhausen ist umstritten. Vor Ort gebe es unterschiedliche Meinungen, hatte Theo Rappold, Sprecher des Kirchhausener Bezirksbeirats, im Gespräch mit der Stimme gesagt. Er selbst lehnt das Projekt an dieser Stelle ab. "Ich finde es furchtbar, dass Wald kaputtgemacht wird für Windkraftanlagen."
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