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Von der Unistadt der Zukunft bis zur stadtbildprägenden Neckarterrasse

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Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel stellt am Dreikönigstag vor rund 2000 Gästen in der Harmonie die Zukunftspläne der Stadt vor.

Beim ersten Bürgerempfang nach der Corona-Pandemie berichtet OB Harry Mergel darüber, wohin der Weg in den kommenden Jahren führen soll.
Beim ersten Bürgerempfang nach der Corona-Pandemie berichtet OB Harry Mergel darüber, wohin der Weg in den kommenden Jahren führen soll.  Foto: Veigel, Andreas

Auf einem sehr guten Weg in der dritten Aufbauphase nach der Zerstörung am Ende des Zweiten Weltkriegs befinde sich die Stadt Heilbronn derzeit. Das sagte Oberbürgermeister Harry Mergel am Freitag (06.01.23) beim Bürgerempfang vor rund 2000 Gästen im Theodor-Heuss-Saal der Harmonie. „Ich glaube nicht, dass es künftig für junge Menschen irgendwo bessere Rahmenbedingungen gibt als in Heilbronn.“

Im Blick hat Mergel dabei ein Zentrum für Bildung und Wissenschaft. Für herzhafte Lacher aber auch vereinzelt wütende Zwischenrufe sorgte Vince Ebert. Der Kabarettist und Physiker rief dazu auf, angesichts der vielen Krisen in der Welt "mehr Hirn zu nutzen und gesunden Optimismus zu entwickeln".


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Das Stück „Gonna fly now“ von Bill Conti hat die Bigband der Hochschule in ihrem Intro wohl nicht zufällig gewählt. Es ist die berühmte Musik zum Film, in der der Boxer Rocky (Sylvester Stallone) vor seinem größten Kampf austrainiert eine Treppe in Philadelphia hinauf rennt und oben die Arme in die Höhe streckt. Parallelen zu Heilbronn? Die Stadt werde die großen Herausforderungen der Zukunft „im Bewusstsein der Stärke und mit Selbstbewusstsein angehen“, ist der Oberbürgermeister sicher. „Die dynamische Stadtentwicklung wird trotz schwieriger Rahmenbedingungen ungebremst weitergehen.“

Visualisierung auf der Großleinwand

Vieles ist Planspiel. Bilder, die Mergel an die große Leinwand werfen ließ, sind architektonische Visualisierungen. Dazu gehört der Bau des Bildungscampus West auf dem derzeitigen Mediamarkt-Gelände ebenso wie der KI-Park für Künstliche Intelligenz. Oder die Josef-Schwarz-Schule im Neckarbogen, die Mergel als das derzeit größte Schulvorhaben Deutschlands bezeichnete.

Echte Bilder gab es auch. Etwa von Schulneubauten und der Experimenta. Bei letzterer sei „nicht nur die Architektur beeindruckend, sondern auch der Spirit, der darin herrsche, so der Rathauschef, der es nicht versäumte zu betonen, dass vieles „ohne die Dieter-Schwarz-Stiftung nicht möglich gewesen wäre“.

Einsamkeit als neue Volkskrankheit

„Wir werden es aber auch 2023 nicht schaffen, Heilbronn in ein Paradies zu verwandeln“, sagte Mergel. Neben der Klimaneutralität und der Digitalisierung gebe es viele Herausforderungen. Etwa soziale Sicherung und Zusammenhalt. „Das hat für mich oberste Priorität.“ Die Volkskrankheit der Zukunft hieße Einsamkeit. „Darauf müssen wir uns einstellen.“ Heilbronn werde weiter daran arbeiten, „eine Wohlfühlstadt“ zu sein. Dazu beitragen könne unter anderem die geplante Neckarterrasse, die stadtbildprägend von der Friedrich-Ebert-Brücke bis zum Götzenturm reichen werde.

Zum positiven Ausblick Mergels passte der Auftritt des Hauptgastes. Vince Ebert ist nicht nur mit Ironie und Sarkasmus unterwegs. Der Kabarettist und Physiker hat auch eine Botschaft. Die Menschen sollten tun, was sie von allen Lebewesen auf der Erde am besten könnten: denken. So könne er trotz aller Krisen apokalyptischen Endzeitszenarien nichts abgewinnen. Stattdessen spricht er Kreativität und Optimismus das Wort.

Digitales Wesen begrüßt die Gäste

Im Programmflyer zum Bürgerempfang der Stadt Heilbronn ist nach der Eröffnung durch die Hochschul-Bigband Oberbürgermeister Harry Mergel als derjenige genannt, der die Begrüßung hält. Diesen Job hatte aber zu Beginn der Veranstaltung Mia auf der großen Leinwand erledigt. Dabei ist Mia kein echter Mensch, sondern ein digitales Wesen. Sie grüßt aus dem Jahr 2030 und erzählt wie sie 2008 in Heilbronn geboren und zur Schule gegangen ist, studiert und einen guten Job gefunden hat. Damit verbindet die Stadt eine Botschaft. Sie will Bedingungen schaffen, dass junge Leute in Heilbronn bleiben.

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