Heilbronns OB Mergel macht bei Live-Talk Hoffnung auf Wollhaus-Durchbruch
Hat die Stadt Heilbronn schon einmal "Nein" gesagt, wenn Gönner Dieter Schwarz und seine Stiftung einen Vorschlag machten? Nicht nur auf diese Frage wusste OB Harry Mergel am Freitag beim Live-Talk "Ohne Ausrede" eine Antwort.

Eine Absage an Schwarz-Projekte? Das sei noch nie nötig gewesen, sagte Mergel im Gespräch mit Chefredakteur Uwe Ralf Heer. "Wir würden dann Nein sagen, wenn wir das Gefühl hätten, das, was da passiert, zahlt nicht auf das Konto der Stadt Heilbronn ein." Diesen Fall habe es in der Kooperation mit der Schwarz-Gruppe und der Stiftung aber noch nicht gegeben. Ohne diese Zusammenarbeit gäbe es die Vision der Zukunftsstadt nicht, betonte der OB.
"Wir müssen dankbar sein, dass wir in dieser Situation sind." Heilbronns Weg beschrieb er mit dem Begriff "Wissensstadt". Die Zukunft der City entscheidet sich auch beim Einzelhandel. Geht es endlich voran beim Wollhaus, nachdem sich der Investor Neufeld bei seinen Plänen bedeckt hält?
Multifunktionshalle bleibt Thema
"Wir werden 2023 erfahren, wie das Wollhaus innen und außen aussieht", versicherte Mergel, der bei anderer Gelegenheit immer wiederholt hatte, man sei noch nie so nah am Wollhaus-Durchbruch gewesen. Diese Aussage münzte der OB nun ebenso auf die Diskussion um eine neue Multifunktionshalle, die auch Heimspielstätte der Heilbronner Falken sein könnte. Die Stadt sei bereit, ein Grundstück beim Frankenstadion einzubringen. Jetzt brauche es überzeugende Konzepte für Investition und Betrieb einer solchen Halle. Dann gilt nach seinen Worten: so nah dran wie nie.
Weit weg sind die Beteiligten von einer Lösung für die Neckarschleusen, die für den Hafenstandort Heilbronn von großer Bedeutung wäre. Hier habe man vielleicht zuletzt unglücklich kommuniziert, räumte Mergel ein. Keinesfalls aber schere die Stadt aus den Reihen derer aus, die eine Verlängerung der Schleusen fordern. Es gebe eine "Blockade zwischen Bund und Land", die man aufbrechen müsse. Passieren soll das bei einem Forum in Heilbronn.
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Außendarstellung der Stadt verbesserungswürdig
Über die Personalsituation der Stadtverwaltung ("Wir haben nicht zu viele, sondern zu wenige Mitarbeiter") und die Herausforderungen durch die Ankunft vieler Flüchtlinge aus der Ukraine ("Grandios, wie sich die Heilbronner engagieren") kam die Sprache auf die Außendarstellung der Stadt, der es bei allen Erfolgen überregional an Strahlkraft fehlt. "Das ist eine Frage des Marketings, wir können da deutlich zulegen." Das Potenzial sei da, es gehe aber auch nicht von heute auf morgen. "Da brauchen wir einen langen Atem."