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Grünen-Vorstoß für Verkehrspaket: Gerberstraße in Teilen sperren, Allee sonntags auch mal abriegeln

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Die Grünen im Heilbronner Gemeinderat schnürten bei ihrer Sommerpressekonferenz ein dickes Verkehrspaket. Darin enthalten sind auch die Forderungen, die Lohtorstraße zur Fußgängerzone zu machen und eine Taskforce für einen schnellen Bahnanschluss zu bilden.

Der Verkehr durch die Gerberstraße ist zu einem großen Problem für die Anwohner geworden. Die Politik sucht nach Lösungen. Der Weg ist mühselig. Foto: Archiv/Berger
Der Verkehr durch die Gerberstraße ist zu einem großen Problem für die Anwohner geworden. Die Politik sucht nach Lösungen. Der Weg ist mühselig. Foto: Archiv/Berger

"Wir müssen mutiger sein und endlich was tun." Für die Fraktion der Grünen im Heilbronner Gemeinderat heißt diese Botschaft mit Blick auf die Verkehrsprobleme in der nördlichen Innenstadt: Die Gerberstraße wird in Nord-Süd-Richtung ab den Einfahrten zum Reim-Parkplatz und der Käthchenhof-Tiefgarage gesperrt.

Einzige Ausnahme: Fahrzeuge, die aus der Tiefgarage kommen, sollen - falls verkehrstechnisch möglich - in die Kaiserstraße ausfahren können. Weiterhin möglich soll die Einfahrt von der Kaiserstraße in den nördlichen Teil der Gerberstraße sein. Erprobt werden soll diese Verkehrsreglung mittels eines Testlaufs.

Die Aufenthaltsqualität muss verbessert werden

Als Grund für diesen Vorstoß nennt Susanne Bay bei der Sommerpressekonferenz "die seit langem herrschende Verkehrsüberlastung in der nördlichen Innenstadt". Im Gegensatz zur südlichen Innenstadt, so die Vorsitzende der achtköpfigen Grünen-Fraktion, seien in diesem Quartier bisher keine verkehrsberuhigenden Schritte eingeleitet worden, damit sich die Aufenthaltsqualität und das Innenstadtflair positiv entwickeln könne.

Aufschluss geben soll der Verkehrsversuch aber auch darüber, wie leistungsfähig der Ringschluss über die Füger-, Kali- und Hafenstraße in die Bahnhofsvorstadt sowie in die südlichen und westlichen Stadtteile ist. "Hier geht es uns um Erkenntnisse hinsichtlich der Debatte um den geplanten knapp 30 Millionen Euro teuren Ausbau der Paula-Fuchs-Allee", erläutert Susanne Bay die Hintergründe. Wie berichtet, denken die Grünen darüber nach, die Paula-Fuchs-Allee nicht zur Durchgangsstraße auszubauen. Die eingesparten Finanzmittel könnten dann für die "dringend notwendige" Sanierung der Peter-Bruckmann-Brücke eingesetzt werden.

Parkplätze raus aus der Lohtorstraße

In das Verkehrspaket "Gerberstraße" gehört für die Grünen auch die Weiterentwicklung der Lohtorstraße zur Fußgängerzone. "Die Parkplätze von der Sülmerstraße bis zur Straße Am Kieselmarkt gehören in einem ersten Schritt zurückgebaut", erneuert Bay eine alte Grünen-Forderung. Sukzessive könne die Lohtorstraße dann bis zur Unteren Neckarstraße verkehrsberuhigt werden.


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In diesem Bereich der Gerberstraße soll eine Durchfahrt Richtung Kaiserstraße künftig nicht mehr möglich sein. So zumindest sieht es ein Beschluss des Bauausschusses vor. Ob und wann die Verwaltung ihn umsetzt, ist nicht klar. Foto: Archiv/Berger
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Heilbronn: Leere Parkhäuser und zugeparkte Straßen


Mutig werden die Grünen mit Blick auf die Allee: "Wir können uns vorstellen, die Allee an manchen Sonntagen für den Autoverkehr zu sperren, damit dort Events organisiert werden können", denkt Stadträtin Isabell Steidel laut über einen weiteren Verkehrsversuch nach. Es gelte, die Allee erlebbar zu machen und die Menschen zum Experimentieren zu bringen. Die Allee für immer für Autos zu sperren, daran denken die Grünen aber nicht: "Das wollen wir nicht", versichern sie übereinstimmend.

Der ICE muss in Heilbronn halten

Dafür wollen sie eine Taskforce, die dafür sorgen soll, dass Heilbronn dauerhaft an den Schienen-Fernverkehr angebunden wird. Angehören sollen diesem Gremium nach Meinung von Stadträtin Andrea Babic neben Heilbronn die benachbarten Landkreise, der Regionalverband, die IHK, die Handwerkskammer sowie interessierte Organisationen. Ein erstes Ziel müsse der Halt des ICE Stuttgart - Würzburg - Berlin in Heilbronn sein. Von der Tatsache, dass es schon mehrfach derartige erfolglose Sondereinheiten gab, wollen sich die Grünen nicht abschrecken lassen.

 

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