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Gelebte Töpfertradition beim Heilbronner Hafenmarkt

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Beim Hafenmarkt zeigen Aussteller seit Jahrzehnten ihre Kunstfertigkeit. Weit gefehlt, wer hier nur an Ton und Schüsseln denkt.

Von Franziska Bänsch
Sie hat sich alles selbst beigebracht: Seit über zehn Jahren verkauft Gabriele Wolnik nun schon nebenberuflich ihre eigene Tonkunst.
Sie hat sich alles selbst beigebracht: Seit über zehn Jahren verkauft Gabriele Wolnik nun schon nebenberuflich ihre eigene Tonkunst.  Foto: franziska bänsch

Auch in diesem Jahr findet der traditionelle Hafenmarkt wieder in der Heilbronner Innenstadt statt. Denn seit mehr als drei Jahrzehnten kommen am ersten Oktoberwochenende über 30 verschiedene Töpfer aus Deutschland nach Heilbronn, um ihre Kunst zu präsentieren und zu verkaufen.

Töpfern aus Leidenschaft

So auch das Ehepaar Erika und Gerd Berkum. Die beiden touren mit ihrem Stand nun schon seit über 30 Jahren durch Deutschland. Verkauft werden bei ihnen einerseits klassisch die kleinen Töpfe, Krüge, Tassen und Schüsseln. Aber auch jede Menge Schmuck.


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Auf den ersten Blick wirkt dieser gar nicht getöpfert, so klein und filigran sind die einzelnen Perlen, Ohrringe und Ketten. "Doch, das ist alles aus Ton", sagt Gerd Berkum lachend. Der Töpfer aus Leidenschaft hat all den Schmuck in seiner eigenen Werkstadt selbst gemacht. Seine Frau arbeitet dabei hauptsächlich an der Drehscheibe und kreiert Tassen, Töpfe und Co. Ein eingespieltes Team also. Und auch wenn es, wie Gerd Berkum erzählt, die vergangenen Jahre für das Kunsthandwerk, vor allem durch zeitweiliges Berufsverbot, oft sehr schwierig war, ist und bleibt das Töpfern für beide "die pure Leidenschaft".

Viel Leidenschaft und vor allem die Liebe zum Detail sind auch bei Verkäuferin Gabriele Wolnik der Grund für die jährliche Teilnahme am Hafenmarkt. Die gelernte Pflegefachfrau töpfert nebenberuflich nun schon seit über zehn Jahren und verkauft ihre Kunstwerke regelmäßig auf den verschiedensten Märkten. "Hier in Heilbronn habe ich viele Stammkunden", erzählt die Töpferin "viele kommen jedes Jahr, erzählen, was sie noch alles haben, wollen noch etwas dazu kaufen. Die meisten kommen dann immer schon direkt am Samstag."

Hoffen auf die Weihnachtsmärke

Trotzdem hat auch Gabriele Wolnik die Corona-Einschränkungen zu spüren bekommen. "Normalerweise gehe ich auf bis zu 14 Märkte im Jahr, 2020 waren es nur drei." Die nebenberufliche Künstlerin ist deshalb froh, dass an diesem Wochenende, trotz des eher schlechten Wetters, wieder ein uneingeschränkter Markt stattfinden kann. "Außerdem hoffen wir natürlich auf die Weihnachtsmärkte dieses Jahr", betont sie.

Weit gefehlt, wer bei Töpfermarkt nur an Ton und Schüsseln gedacht hat. Denn die Töpferkunst, die hier in Heilbronn an den drei Tagen im Oktober seit so langer Tradition präsentiert wird, zeigt weit mehr als nur grob getöpferte Schüsseln. Die Aussteller verkaufen alles - von Tieren, Grabschmuck, Dekorationen, bis hin zu Ketten, Ringen und sogar Blumensträußen. Und alles ist aus Ton und handgemacht. Wahres Kunsthandwerk eben.

Viele Besucher an den Gästen

Umso schöner, dass auch in diesem Jahr wieder reichlich Gäste an den Ständen zu Besuch sind. Dass der Markt in der Fußgängerzone aufgebaut wurde, war allerdings nicht immer so. "Die vergangenen Jahre war es auch mal vorne beim Bollwerksturm", erzählt Gabriele Wolnik. "Dort war es eigentlich sogar ein bisschen schöner, mehr kompakt und enger beisammen."

 

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