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Erlebniskonzept in der Fleiner Straße in Heilbronn geplant

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Schuh Kaufmann in Heilbronn erhält eine Förderung vom Wirtschaftsministerium für innovative Idee im Strukturwandel. Einzelhandel soll gestärkt werden.

Johannes Nölscher überzeugte das Ministerium.
Johannes Nölscher überzeugte das Ministerium.  Foto: Zimmermann, Thomas

Wir brauchen zusätzlichen Umsatz ohne großen Aufwand" , betont Johannes Nölscher. Den Satz des Geschäftsführers von Schuh Kaufmann, der Vorsitzender der Heilbronner Stadtinitiative ist, würde jeder seiner Einzelhandelskollegen unterschreiben. Doch der Weg zu diesem Ziel, scheint nach zwei Jahren Corona-Pandemie und den aktuell schwierigen politischen Rahmenbedingungen steinig.

Microflächen für andere Produkte

Deshalb sind neue Ideen gefragt, und Nölscher entwickelte ein Konzept für Einkaufserlebnisse, das das Wirtschaftsministerium des Landes überzeugte. Es zählt nun zu den 31 Einkaufserlebniskonzepten, deren Umsetzung das Ministerium mit einem Zuschuss von maximal 70.000 Euro fördert. Die Förderung ist auf maximal 80 Prozent der tatsächlich entstehenden Kosten begrenzt. Der Plan sieht vor, Microflächen im Laden vor Ort an weitere Händler unterzuvermieten. "Eigentlich ist es egal, welche Warengruppen das sind, aber im Vordergrund stehen für uns Konsumgüter, die tendenziell mit Schuhen zu tun haben", erläutert Johannes Nölscher. "Ich präsentiere die Ware, der interessierte Kunde scannt sich den QR-Code und kauft sie schließlich über das Internet ein", so Nölscher. Im Erfolgsfall erhält er eine Provision. Derzeit läuft die Suche nach den passenden Partnern gerade an.


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Sensoren werden ausgewertet

Dabei kommt Nölscher zugute, dass er in seinem Einzelhandelsgeschäft in der Fleiner Straße viel Platz hat. Doch zunächst gilt es, das Ladeninnere so umzugestalten, dass auch weitergehende Erkenntnisse gewonnen werden können, wie Kunden auf das zusätzliche Angebot reagieren. So werden auch Sensoren eingebaut, die das Fraunhofer Institut auswertet. Denn für aller Förderprojekte gilt: Sie sollen richtungsweisend für andere Einzelhändler sein und das Einkaufserlebnis generell aufwerten. Gleichzeitig will das Ministerium auch die Innenstädte stärken und den reinen Online-Händlern Konkurrenz machen. Dafür hat das Land 1,76 Millionen Euro in die Hand genommen, um 31 Einkaufserlebniskonzepte zu fördern.

Beleg für Innovationskraft

"Die eingegangenen Konzepte aus den unterschiedlichsten Branchen und Regionen machen Mut und sind ein Beleg für die hohe Innovationskraft des stationären Einzelhandels", betonte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut bei der Vergabe der Fördermittel. Bis September 2023 sollen die jeweiligen Konzepte umgesetzt sein. Bis Ende des kommenden Jahres erfolgt die Ermittlung der besten Einkaufserlebniskonzepte und deren Veröffentlichung als Best-Practices-Beispiele.


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Produkte müssen passen

Geht es nach Johannes Nölscher, dann ist seine Idee bei den erfolgreichsten Konzepten dabei. "Wenn unser Weg hier funktioniert, ist die Idee, weitere Einzelhändler in Stadt und Land für das Konzept zu gewinnen", betont der 38-Jährige. Dabei gelte es aber, mit Sinn und Verstand vorzugehen. Die Produkte, die er zusätzlich in seinem Schuhgeschäft präsentieren will, müssten sorgfältig ausgewählt werden und zum Umfeld passen. "Erste Ideen haben wir im Team bereits entwickelt", sagt Nölscher. "Ich habe mir in der Pandemie immer wieder Gedanken gemacht, wie man vorankommen und den Handel wieder stärken kann", unterstreicht er. Die Förderung und der Wettbewerb des Landes, hätten ihn dabei neu motiviert", betont der Einzelhändler.


Infos zum Wettbewerb

Der Ideenwettbewerb "Einkaufserlebnisse im stationären Einzelhandel - Best Practices für Baden-Württemberg" wurde am 19. August vom Wirtschaftsministerium des Landes ins Leben gerufen. Bis 7. Oktober konnten kleinere und mittlere Unternehmen im Einzelhandel und im Kfz-Handel ihre Ideen einreichen. Insgesamt haben sich 49 Einzelhändler an dem Wettbewerb beteiligt. 31 Konzepte aus allen Bereichen des Handels werden gefördert. Schuh Kaufmann aus Heilbronn ist das einzige geförderte Unternehmen in der Stadt und in den Kreisen Heilbronn und Hohenlohe.

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