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Digitalisierung der Verwaltung: Heilbronn auf Platz 2

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Der Digitalverband Bitkom hat den Smart City Index 2022 vorgelegt. In fünf Kategorien wurde der Grad der Digitalisierung in Großstädten untersucht. Gesamtsieger ist Hamburg.

von Hans-Jürgen Deglow

Erfolg für Heilbronn im aktuellen Smart City Index 2022. Im Ranking der größten Städte Deutschlands belegt Heilbronn einen Spitzenplatz in der Kategorie Digitale Verwaltung: Rang 2, knapp hinter dem Erstplatzierten Nürnberg. Auf den Rängen 3 bis 7 folgen in dieser Kategorie Düsseldorf, Heidelberg und München, Bonn und Stuttgart.

Der Smart City Index zeigt den Fortschritt bei der Digitalisierung der deutschen Großstädte und wurde nun zum vierten Mal durch den Digitalverband Bitkom erhoben. Bitkom-Präsident Achim Berg stellte den Index 2022 am Dienstag vor. Untersucht wurden alle deutschen Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern - insgesamt 81. 


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Die Städte wurden in fünf verschiedenen Bereichen untersucht: digitale Verwaltung, Energie und Umwelt, IT und Kommunikation, Mobilität, Gesellschaft. Daraus ergibt sich ein Gesamtranking, in dem erneut Hamburg vorne liegt, vor München und Dresden. Schlusslichter sind: Salzgitter (79), Bremerhaven (80) und Erfurt (81). 

Stuttgart im Gesamtranking auf Rang 5

Heilbronn liegt im Gesamtranking auf Platz 53 – das bedeutet eine Verbesserung um immerhin acht Ränge im Vergleich zum letzten Ranking, das 2021 vorgestellt wurde. Zum Vergleich: Die Landeshauptstadt Stuttgart kommt im Gesamtranking 2022 auf Platz 5, Karlsruhe auf Platz 14, Pforzheim auf Platz 55, Reutlingen auf 64.  

Neben dem Spitzenplatz beim Thema digitale Verwaltung (in dieser Kategorie hat sich Heilbronn im Vergleich zu 2021 gar um 36 Plätze verbessern können) hat die Stadt in den anderen Digitalisierungskategorien wie folgt abgeschlossen: Energie und Umwelt Platz 58, IT und Kommunikation Platz 75, Mobilität Platz 78 und Gesellschaft Platz 28.

Achim Berg: In den Städten herrscht ein enormer digitaler Tatendrang

Keine Stadt sei bei der Digitalisierung im Vergleich zum Vorjahr zurückgefallen, erklärte Achim Berg: „Die Spitze ist breiter geworden. Räumte Hamburg im Vorjahr noch in vier von fünf Kategorien ab, haben wir 2022 in jeder Kategorie eine andere Gewinnerstadt. In den Städten herrscht ein enormer digitaler Tatendrang.“ Überall sei das Niveau gestiegen – beim Tempo aber zeigten sich teilweise deutliche Unterschiede.

Berg betonte: „Erfolgsfaktoren für eine Smart City sind ein engagiertes Rathaus, eine Digitalstrategie, klare Strukturen, ein starkes lokales Netzwerk und das Engagement der Bevölkerung. Das gilt gerade angesichts der aktuellen Herausforderungen von Pandemiefolgen und Energiepreissteigerungen, zu deren Lösung digitale Technologien einen zentralen Beitrag leisten können.“ Unabhängig von der Größe und der Finanzkraft sei es „entscheidend, dass Politik und Verwaltung anpacken. Es braucht den Willen und die Fähigkeit, in der gesamten Stadt Begeisterung für die Digitalisierung auszulösen.“ 


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Bei der Erhebung wurde wie folgt vorgegangen: Die fünf Bereiche fächern sich in 36 Indikatoren auf, die sich aus 133 Parametern pro Stadt und insgesamt 10.773 Datenpunkten berechnen. Daten werden z.B. erhoben zu Online-Bürger-Services, Sharing-Angeboten, Umweltsensorik oder Breitbandverfügbarkeit. Bei der Datenerhebung wurden die Kommunen aktiv einbezogen. Die Städte konnten ihren Leistungsstand selbst angeben und mussten diesen entsprechend mit Quellen belegen, wovon 85 Prozent der Städte Gebrauch machten. Allen Städten wurde die Gelegenheit gegeben, die auch aus anderen Quellen erhobenen Informationen zu überprüfen und zu kommentieren. Diese Möglichkeit haben 79 Prozent der Städte in Anspruch genommen. 

Universitätsstädte schneiden besser ab

Je nach Region unterscheiden sich die Ergebnisse. Städte in Sachsen, Baden-Württemberg und Bayern schneiden im Mittel deutlich besser ab als der Durchschnitt. Auch Rheinland-Pfalz und Hessen liegen über dem Schnitt, in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen fallen die Ergebnisse unterdurchschnittlich aus. Unabhängig von der Region schneiden Universitätsstädte im Durchschnitt besser ab. Berg: „Der Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis ist in diesen Städten ein Vorteil. Städte profitieren auch von jungen Startups und sollten diesen auch aktiv die Möglichkeit geben, Smart-City-Anwendungen vor Ort in Kooperationen zu testen.“ 

Größter Aufsteiger im Gesamtranking ist Oldenburg (67,2 Punkte), das um 25 Positionen vom hinteren zum vorderen Mittelfeld auf Platz 31 aufschließen kann. 21 Plätze gut macht Hannover (70,3/24.). Die Absteiger des Jahres sind Rostock (45,8 Punkte/71. Rang/-28 Plätze), Jena (50,4/59/-25) und Bielefeld (58,1/46./-19).

Berg: „Die starken Verschiebungen erklären sich auch dadurch, dass keine Stadt untätig geblieben und das  Niveau im Durchschnitt angestiegen ist. So ist es möglich, Digitalprojekte voranzutreiben  und trotzdem ein paar Plätze zu verlieren, weil andere noch mehr getan haben.“

 

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