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Das Gelbkopfamazonen-Pärchen Bonnie und Clyde geht erst mal getrennte Wege

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Das Rätsel um die Gelbkopfamazone, die seit Tagen ihre Runden über Böckingen dreht, dürfte gelöst sein. Die Liebesgeschichte mit ihrem Partner hat ein abruptes Ende genommen.

Bonnie (links) und Clyde waren seit 2016 ein Liebespaar. Foto: Binanca Hahn
Bonnie (links) und Clyde waren seit 2016 ein Liebespaar. Foto: Binanca Hahn

Sie heißt Bonnie, kommt aus Stuttgart und hat ihre bessere Hälfte Clyde nach einem Rundflug aus den Augen verloren: Das Rätsel um die Gelbkopfamazone, die seit Tagen ihre Runden über Böckingen dreht, dürfte gelöst sein. Aber von vorne. 

Seit Tagen hat eine lautstarke Gelbkopfamazone in Böckingen-Süd Fragen aufgeworfen und die Bewohner mit einem neugierigen Blick in Richtung Himmel zurückgelassen. Ist sie aus einem Käfig in Heilbronn entflohen? Ruft sie einen Partner? Woher genau kommt sie überhaupt? Jetzt dürfte das Rätsel gelöst sein: Bei der Gelbkopfamazone handelt sich um Bonnie, die sich Mitte Januar mit ihrem Partner Clyde aus Stuttgart auf den Weg gemacht hat, um die Gegend zu erkunden.

Die Gelbkopfamazone kommt aus Stuttgart 

Einige Leser der Heilbronner Stimme hatten richtig gemutmaßt und auf die Facebook-Seite „Stuttgarter Amazonen“ verwiesen. Initiatorin Bianca Hahn aus Ludwigsburg hatte dort vor wenigen Wochen einen Aufruf gestartet und um Hinweise gebeten, weil Bonnie – im Gegensatz zu Clyde – nicht mehr nach Stuttgart zurückgekehrt war. 

Seither wurde Bonnie unter anderem in Böckingen, Backnang und Ilsfeld gesichtet. Und aktuell wieder in Böckingen. „Ich vermute, sie wird sich dort künftig niederlassen, sonst wäre sie nicht ein zweites Mal nach Böckingen gekommen“, sagt Bianca Hahn, die seit 2015 aus einer Leidenschaft heraus das Verhalten der Papageien in ihrer Freizeit studiert und dokumentiert.

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Die 49-Jährige erzählt, dass Bonnie und Clyde wohl losgezogen sind, um die Umgebung zu erkunden. Abgesehen davon könne es immer wieder mal vorkommen, dass sich Jungtiere auf den Weg in andere Städte machen. „Sie suchen Artgenossen, um sich fortzupflanzen. Das liegt in ihrer Natur.“ 

Bonnie und Clyde werfen Fragen auf 

Kontakt
Bianca Hahn ist Initiatorin der Seite Stuttgarter Amazonen. Hinweise über die Gelbkopfamazonen nimmt sie per Mail an bianca@stuttgarter-amazonen.de oder auf ihrer Facebook-Seite entgegen. 

Warum hat es Clyde zurück nach Stuttgart geschafft, aber Bonnie nicht? „Es muss irgendwas passiert sein“, vermutet Bianca Hahn. „Sonst hätte sich das Pärchen nie aus den Augen verloren. Vielleicht hat sich Bonnie erschreckt oder ist mit einem Auto kollidiert und hat infolgedessen die Orientierung verloren.“ Fakt sei, dass Bonnie Schwierigkeiten gehabt haben muss, alleine zurückzufinden. 

 


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Gelbkopfamazone lässt Böckingen-Süd seit Tagen keine Ruhe


Happy End?

Zu einem romantischen Happy End zwischen den beiden Gelbkopfamazonen, die seit 2016 ein Paar sind und schon zweimal Junge bekommen haben, wird es vermutlich nicht mehr kommen. „Clyde hat sich schon eine Neue gesucht“, erklärt Bianca Hahn. Das sei nicht verwunderlich, denn „die Brutzeit geht jetzt los“.

Vielleicht wird Bianca Hahn probieren, Bonnie mit Rufen auf einem Tonband zu locken. Aber das sei schwierig, weil Papageien meistens nicht darauf hereinfallen. Ihr Wunsch: „Ich hoffe, dass sich bald zwei andere Gelbkopfamazonen auf den Weg Richtung Heilbronn machen und Bonnie dann mit ihnen zusammen nach Hause kommt.“

 

Freilebende Population von Gelbkopfamazonen

In Stuttgart gibt es 62 freilebende Gelbkopfamazonen. Die Population entstand Mitte der 1980er-Jahre durch eine entflogene und eine ausgewilderte Gelbkopfamazone. Ihren Schlafplatz haben sie in Bad Cannstatt. Bianca Hahn erzählt, dass sich die Vögel im Normalfall um die fünf Kilometer außerhalb davon aufhalten. Besonders häufig anzutreffen seien sie in Fellbach und Stuttgart-Ost. Die Tiere gehören zur Familie der Eigentlichen Papageien und sind eine vom Aussterben bedrohte Art.

 

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