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Milliarden-Schaden und Burn-Out: Schwarz-Konferenz zeigt Folgen von Cyberkriminalität

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Die Zunahme von KI erhöht die Gefahr von Cyber-Attacken. Die Schwarz-Konferenz beleuchtet in der Experimenta Heilbronn die Folgen: 206 Milliarden Euro Schaden, psychische Belastung der Mitarbeiter und ein Mangel an IT-Experten.

Cyber-Angriffe gibt es immer häufiger. Welche Gefahren damit einher gehen, beleuchtet die Schwarz-Konferenz in der Experimenta Heilbronn.
Cyber-Angriffe gibt es immer häufiger. Welche Gefahren damit einher gehen, beleuchtet die Schwarz-Konferenz in der Experimenta Heilbronn.  Foto: Silas Stein (dpa)

Die Gefahr von Cyber-Attacken hat sich durch die rasante Zunahme von Künstlicher Intelligenz weiter verstärkt. Insgesamt entstand in Deutschland im Jahr 2023 durch die kriminellen Angriffe ein Schaden von 206 Milliarden Euro. Gleichzeitig nimmt die psychische Belastung der Arbeitnehmer durch Cyber-Attacken zu, und der Fachkräftemangel bei der Bekämpfung dieser kriminellen Aktivitäten wird immer stärker – es fehlen derzeit rund 400.000 IT-Experten. Die allgemeine Situation sei besorgniserregend, so der Tenor bei der zweiten Cyber-Security-Conference der Neckarsulmer Schwarz-Gruppe. Bereits vergangenes Jahr fand die Cyber-Sicherheits-Konferenz der Schwarz-Gruppe in der Experimenta Heilbronn statt – doch 2024 veröffentlichten die Experten neue Erkenntnisse.

Innenminister Strobl und Experten für Cyber-Kriminalität bei der Schwarz-Konferenz in Heilbronn 

120 eingeladene Unternehmenslenker und renommierte Experten aus Wirtschaft, Politik, Medien sowie dem öffentlichen Sektor tauschten sich gestern und am Mittwoch in der Experimenta Heilbronn aus und wurden von hochrangigen Experten über die Cyber-Situation informiert. Streng abgeschirmt waren unter anderem Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt, Verkehrs- und Digitalminister Volker Wissing, die Innenminister Joachim Herrmann (Bayern) und Thomas Strobl (Baden-Württemberg), Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger, Aleph Alpha Gründer Jonas Andrulis, Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner, Generalmajor Jürgen Setzer sowie Claudia Plattner, Präsidentin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik, zu Gast. Über die Gefahren der Cyberattacken im Ukraine-Krieg berichtete zudem Vitali Klitschko.

Schwarz-Konferenz in Heilbronn zeigt: Mitarbeiter leiden stark unter Cyber-Attacken

Im neuesten Cyber Security Report von Schwarz Digits werden auf 194 Seiten interessante Fakten offenbart: Neben den finanziellen Schäden macht auch der Fachkräftemangel auf dem IT-Sektor sowie die psychische und physische Belastung nach

Cyber-Attacken große Sorgen. Mehr als 50 Prozent der deutschen Unternehmen waren schon von Cyber-Attacken betroffen.

Oftmals erleiden die Mitarbeiter in der Aufarbeitung einen Burn-Out oder verlassen das Unternehmen. Noch immer mangelt es an ausreichender regelmäßiger Mitarbeiter-Schulung über aktuelle Cyber-Bedrohungen und an der physischen und psychischen Betreuung nach Cyber-Attacken. Längst seien die kriminellen Handlungen auch ein großes Problem für die Arbeitnehmer – nicht nur für die Bilanzen des betroffenen Unternehmens.

Selbst Familien werden von den Cyberkriminellen unter Druck gesetzt

Bei rund 15.000 IT-Sicherheitslücken suchen immer mehr Firmen Schutz – in erster Linie bei XM Cyber, dem Cyber-Abwehrangebot von Schwarz Digits. Eindrucksvoll wurde im Science Dome der Experimenta visuell dargestellt, wie die Hacker in die Systeme gelangen und welche Folgen das für Unternehmen, Vorstände, Mitarbeiter und deren Familien haben. Oft geht mit dem Erpresserschreiben auch eine Kopie an die Familie des Vorstands, der damit im sozialen Umfeld zusätzlich unter Druck gesetzt wird.

Aldi, Rewe und Co.: Handelskonkurrenz ist auf der Cyber-Konferenz von Schwarz vertreten

Viele hochrangige Unternehmenschefs informierten sich in Heilbronn – mit Vertretern von Aldi, Rewe und Edeka sogar auch Mitbewerber der Schwarz-Gruppe. Sie machen damit deutlich, dass Cyber-Attacken alle angehen und nur gemeinsame deutsche Strategien helfen. Während sich große Firmen noch besser schützen können, sind vor allem kleine und mittlere Betriebe von den Angriffen betroffen.

OB Mergel hat für Heilbronn eine Sicherheitsanalyse erstellen lassen

Aber auch neun von zehn deutschen Großstädten weisen Sicherheitslücken auf, wie die Experten von XM Cyber analysiert haben. Heilbronns OB Harry Mergel erklärte bei der Konferenz, dass seine Stadt eine Sicherheitsanalyse anfertigen ließ. Auf Flughäfen, bei Energieversorgern, im medizinischen Bereich oder in Behörden sind Attacken und Erpressungen nahezu an der Tagesordnung.

Künstliche Intelligenz hat dem Thema Cyberkriminalität zusätzliche Dynamik verliehen

Mithilfe der Künstlichen Intelligenz ist das Bedrohungspotenzial in den vergangenen zwölf Monaten noch größer geworden. Auch die Demokratie wird durch gefälschte Texte und Fotos destabilisiert, wenn diese mit Falschaussagen in Wahlkämpfen eingesetzt werden. Sogar in der direkten Kommunikation kommt es zu Cyber-Attacken, wie jüngst bei der Videokonferenz deutscher Generäle, die von russischer Seite gehackt wurde.

Schwarz Digits: Sichere Kommunikation ist unverzichtbar für jedes Unternehmen

"Sichere Kommunikation ist unverzichtbar für jedes erfolgreiche Unternehmen", betont Christian Müller, Co-CEO bei Schwarz Digits. Daher hat sich Schwarz Digits am Kommunikationsdienstleister Wire beteiligt. "Herzstück der Wertschöpfung in Europa ist die Innovationskraft und das technische Know-how. Wir dürfen diesen Vorsprung nicht aus der Hand geben, indem wir unsere Kommunikation über unsichere Kanäle laufen lassen", erläutert Rolf Schumann, Co-CEO bei Schwarz Digits. Mit der Beteiligung an Wire entstehe bei Schwarz ein "digitales Viereck" aus der eigenen Cloud, der Cyber Security und dem Bereich KI.

Neue Partnerschaften im Sinne der Cyber-Abwehr

Bei der Cyber Security Conference wurde am Donnerstag nicht nur eine Beteiligung von Schwarz Digits an dem Kommunikationsdienstleister Wire verkündet. Auch eine strategische Partnerschaft zwischen der Cyber-Abwehrabteilung von Schwarz, XM Cyber, und ServiceNow wurde bekannt gegeben. Im Zentrum steht dabei die permanente Erkennung und Priorisierung von digitalen Schwachstellen mit den richtigen Werkzeugen zur Behebung. Damit sollen Cyber Abwehr-Teams entlastet werden.

Im vergangenen Jahr gab es eine Cyber-Krisenübung, die "Lükex 23",  auch in Baden-Württemberg.

 

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