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Kampf gegen Müllberge: Wie illegaler Müll Heilbronn belastet

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Achtlos weggeworfene To-Go-Verpackungen, Elektroschrott oder überquellende Müllcontainer: In Heilbronn fallen immer wieder Orte auf, an denen Müll illegal entsorgt wird. Was tut die Stadt dagegen?

Überquellende Müllcontainer oder achtlos weggeworfener Unrat: In Heilbronn wächst das Problem der illegalen Müllverschmutzung.
Überquellende Müllcontainer oder achtlos weggeworfener Unrat: In Heilbronn wächst das Problem der illegalen Müllverschmutzung.  Foto: links: Olaf Kubasik, rechts: Michaela Ebert, Collage: stimme.de

Rund 174 Kilogramm pro Kopf – so viel haben die Menschen in Heilbronn im Jahr 2022 weggeworfen. Egal ob Hausmüll, Sperrmüll oder Elektroschrott – die ausgesonderten Gegenstände müssen irgendwohin. Ärgerlich wird es dann, wenn der Müll illegal auf den Straßen der Stadt landet.

In Heilbronn gibt es diese Orte. Die Burenstraße zum Beispiel gehört dazu. Auch das Gebiet rund um den Güterbahnhof in Böckingen wird immer wieder in einem Atemzug mit dem Thema Müllverschmutzung genannt. Der Stadt Heilbronn jedenfalls sind diese Probleme durchaus bewusst. Doch was tut sie dagegen?

Immer mehr To-Go-Verpackungen: Stadt reagiert auf zunehmende Müllverschmutzung

Eines jedenfalls fällt auf: „In den vergangenen Jahren hat insbesondere der Abfall durch To-Go-Verpackungen zugenommen“, wie die Stadt auf Anfrage der Heilbronner Stimme mitteilt. Besonders in den Gebüschen rund um diverse Fast-Food-Restaurants finden sich die Verpackungen von Burgern, Pommes und Getränkebecher – meist achtlos in die Natur geworfen. Und auch „Grünanlagen, auf Parkplätzen, Gehwegen, aber auch immer wieder im Außenbereich, wie zum Beispiel dem Stadtwald“ zählen laut den Behörden zu den bekanntesten Heilbronner Müll-Hotspots.


Verschmutzte Müllinseln: Containerstandorte werden regelmäßig vermüllt

Die Stadt reagiert deshalb – und stellt besonders im Bereich der Innenstadt weitere Abfall-Großbehälter auf; leert diese regelmäßig. Das wachsende Müll-Problem scheint dadurch jedoch noch nicht gebannt. Denn auch hier kommt es immer wieder zu Problemen: Selbst die eigens errichteten Müll-Inseln verwandeln sich zum Brennpunkt. „An einigen Containerstandorten für Altglas und Alttextilien stellen wir regelmäßige Vermüllungen fest – leider mit steigender Tendenz“, erklärt die Stadt auf Anfrage.

Nicht selten findet sich an diesen Orten auch Unrat, der dort einfach nicht hingehört. Alter Elektroschrott oder durchgesessene Sofas zum Beispiel. Die Verantwortlichen für diese wüsten Hinterlassenschaften bleiben in vielen Fällen unbekannt – und kommen somit häufig straffrei davon.

Steigende Kosten: So viel muss für den illegalen Müll gezahlt werden

Dabei handelt sich das Zurücklassen von illegalem Müll in den meisten Fällen um eine Ordnungswidrigkeit. Den Müll-Sündern droht ein hohes Bußgeld – und das beginnt schon beim achtlos fallengelassenen Zigarettenstummel. Für die Verursacher wird dafür nämlich ein Bußgeld von 70 Euro fällig – zuzüglich einer Verwaltungsgebühr von 28,50 Euro.

Auch wenn die Stadt fast täglich die Müll- und Altkleider-Container leert, kommt es auch hier häufig zu Verschmutzungen – wie zum Beispiel in der Heilbronner Steinstraße.
Auch wenn die Stadt fast täglich die Müll- und Altkleider-Container leert, kommt es auch hier häufig zu Verschmutzungen – wie zum Beispiel in der Heilbronner Steinstraße.  Foto: Olaf Kubasik

Doch auch die Stadt muss für den illegal entsorgten Müll tiefer in die Tasche greifen. So mussten die städtischen Entsorgungsbetriebe „im letzten Jahr rund 150.000 Euro für die Reinigung der Containerstandorte sowie die Beseitigung von verbotenen Abfallablagerungen aufwenden.“ Die Kosten stiegen nicht ohne Grund: An rund 40 besonders verschmutzten Standorten mussten die Entsorgungsbetriebe seit Oktober 2023 fast täglich zur Reinigung anrücken – normalerweise sei dies lediglich ein- bis zweimal pro Woche nötig.

Doch damit nicht genug: Rund 500 Mal hatten die Entsorgungsbetriebe im städtischen Raum zusätzlich ausrücken müssen, um großflächigere Müllablagerungen zeitnah zu beseitigen. Immerhin soll so vor allem Nachahmungen entgegengewirkt werden. Zeitweise machte die Stadt sogar mit Videokameras an den entsprechenden Containerstandorten Jagd auf die zunehmende Zahl an Müllsündern. Aus Datenschutzgründen musste diese Maßnahme jedoch wieder eingestellt werden. 

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