Bunker in Heilbronn: Wo einmal welche waren und wie viele Plätze es gab
Braucht Heilbronn neue Schutzräume? Die Diskussion bewegt die Gemüter. Ein Heilbronner hat sich vor Jahren mit den Bunkern in der Stadt und Umgebung befasst. Zwei davon gibt es noch – haben heute aber einen anderen Zweck.

Heilbronn diskutiert über Schutzräume. Ein Keller der Kreissparkasse war als ein Schutzraum angelegt, doch mittlerweile ist er eine Lagerfläche. In Neckarsulm kann eine Tiefgarage als Bunker genutzt werden. Die Stadt behält sogar die Liegen, die im Ernstfall für die Schutzsuchenden bereitstehen. Sie sind in der Tiefgarage aufeinandergestapelt, weggeschlossen in einer Gitterbox.
Mit Bunkern in der Stadt Heilbronn hat sich in den 80er-Jahren auch der Heilbronner Gerd Hofmann beschäftigt, er fasste die Ergebnisse seiner Forschung im "Stadtbuch 1986" zusammen. Zu Bunkern habe er damals sogar in der Stadtverwaltung nach Informationen gesucht. "Und nur spärlich erhalten", wie er stimme.de in einer E-Mail schildert.
Das waren die Bunker in der Stadt Heilbronn

Unter der Überschrift "Atomschutzbunker" schrieb Gerd Hofmann damals, dass es in Heilbronn 4671 öffentlich geschützte Bunkerplätze gegeben habe. Sie reichten für 4,2 Prozent der Bevölkerung, so seine damalige Einschätzung. Außerdem schrieb er: Laut Ordnungsamt sei man von einer Belegungszeitdauer von 14 Tagen ausgegangen. Seinen Angaben zufolge hakte er auch nach, wer denn in die Schutzräume dürfe. Die Antwort aus dem Rathaus, die er in dem Stadtbuch wiedergibt: Die Räume seien jedem Schutzsuchenden zugänglich.
Gerd Hofmann listet ebenfalls auf, wo die Bunker lagen: Tiefgarage Stadttheater: 2750 Plätze, Tiefgarage Gustav-Schmoller-Schule: 590 Plätze, Tiefgarage Werderstraße 161: 531 Plätze, Tiefbunker Am Industrieplatz Ecke Austraße/Salzstraße: 500 Plätze, Tiefbunker Kreissparkasse: 300 Plätze.