Heilbronner Buga-Brücke wird am Donnerstag freigegeben
Bis zur Freigabe der Buga-Brücke, auch Blitz-Brücke genannt, vergingen fast zwölf Jahre. Zur Eröffnung mit OB Harry Mergel gibt es ein Novum.

Die Geschichte der Buga-Brücke ist lang - zu lang. Die Debatten über die umstrittene Fußgänger- und Radwegverbindung über die 17 Eisenbahngleise beim Heilbronner Hauptbahnhof reichen bis in das Jahr 2012 zurück.
Ein Jahr später haben die Gemeinderatsfraktionen von CDU, SPD, FDP, FWV und Grüne den gemeinsamen Antrag gestellt, einen Ingenieurwettbewerb auszuschreiben. Der Grundsatzbeschluss, die 195 Meter lange Brücke zu bauen, erfolgt 2014. Den Wettbewerb gewinnen die Architekten-Gemeinschaft Peter und Lochner/Bogenrieder, die inzwischen unter dem Namen Arch22 firmiert. Der Plan ist damals, das Bauwerk bis zur Eröffnung der Bundesgartenschau im April 2019 fertigzustellen.
Bei der Heilbronner Blitz-Brücke kam alles anders als geplant
Doch es kommt alles anders. In einer Sondersitzung am 25. April 2017 schlägt Oberbürgermeister Harry Mergel dem Gemeinderat vor, den Bau der Brücke bis nach der Bundesgartenschau zu verschieben. Sein Hauptargument bezieht sich nicht nur auf die Kosten, sondern es geht auch um die Sorge, nicht rechtzeitig zur Buga fertig zu werden. Außerdem will sich das Rathaus von Bauunternehmen beim Preis nicht erpressen lassen. Die Angebote sind spärlich und liegen zuweilen 200 Prozent über dem ursprünglich kalkulierten Preis.
Diskussion um Finanzierung
Bis zum heutigen Tag löst die Finanzierung der vom Volksmund getauften "Blitz-Brücke" kritische Diskussionen aus. 2012 werden für das Bauvorhaben Kosten von 7,6 Millionen Euro berechnet. 2017 liegen sie bei 9,4 Millionen Euro, weil Oberleitungen erneuert werden mussten.

2019 ist die Rede dann schon von 18,9 Millionen Euro. Eine Summe, die bis heute von der Bauverwaltung kommuniziert wird. Die Förderung durch das Land Baden-Württemberg beträgt konstant 3,7 Millionen Euro. Baustart für die Buga-Brücke ist schließlich im April 2020.
Einweihung verschoben
Geplant ist die Einweihung 2021. Wesentliche Montage- und Koordinationsschwierigkeiten bei der Bau-Arge und deren Subunternehmen sowie Lieferschwierigkeiten haben zu einer einjährigen Verzögerung geführt. Zum großen Knall kommt es dann 2022. Im Bauausschuss des Gemeinderats kritisiert der damalige Heilbronner Baubürgermeister Wilfried Hajek öffentlich angesichts der festgestellten zahlreichen Schäden an der Brücke schonungslos die am Bau beteiligten Unternehmen. An mehreren Bauteilen werden Risse festgestellt, es kommt zu juristischen Streitereien, die bis heute andauern.
Da sich die Differenzen nicht ausräumen lassen, bringt die Verwaltung Anfang 2023 beim Landgericht Heilbronn ein Beweissicherungsverfahren auf den Weg und kündigt der Bau-Arge. Die Restarbeiten können daraufhin im Rahmen einer sogenannten Ersatzvornahme an Dritte vergeben werden.
Erstmals Buga ohne Gartenschau
Obwohl immer noch nicht ganz fertig, wird am Donnerstag nun endlich die Buga-Brücke von Oberbürgermeister Harry Mergel und Baubürgermeister Andreas Ringle für die Öffentlichkeit freigegeben.
Eine Rarität ist der Name "Buga-Brücke": Erstmals hat die Deutsche Bundesgartenschau Gesellschaft diese Bezeichnung außerhalb einer Buga genehmigt.
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