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Beschwerden von Bürgern: Polizei kontrolliert Stadtgarten vor dem Parkhotel

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Eindrücke aus der Heilbronner Innenstadt bei einem Spaziergang an einem Samstagabend. Seit Wochen beklagen sich Anwohner über die Situation im Stadtgarten. Was ist dort los?

Ein Teil der Trinker- und Obdachlosenszene Heilbronns hat sich nach Polizeiangaben in den Stadtgarten verlagert. Hinweise aus der Bevölkerung gingen bei der Polizei ein, die in den vergangenen Woche vermehrt Kontrollen durchführte.
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Ein Teil der Trinker- und Obdachlosenszene Heilbronns hat sich nach Polizeiangaben in den Stadtgarten verlagert. Hinweise aus der Bevölkerung gingen bei der Polizei ein, die in den vergangenen Woche vermehrt Kontrollen durchführte. .  Foto: Berger, Mario

Besucher, Anwohner und Gewerbetreibende beschreiben die Situation in der Innenstadt mitunter als bedenklich. Ja, es habe sich ein wenig verbessert, seit die Stadt gemeinsam mit dem Polizeipräsidium Heilbronn Anfang Mai begonnen hat, das Konzept "Sichere Innenstadt" umzusetzen. Von einer angenehmen, entspannten Situation könne jedoch nicht die Rede sein.

Samstagabend, 20.45 Uhr im Stadtgarten vor dem Parkhotel. Man muss nicht weit gehen, bis eine Gruppe von fünf Männern und Frauen auffällt. Sie liegen auf dem Rasen, unterhalten sich laut, reden durcheinander. Sie sind offensichtlich berauscht. Anwohner beklagen sich seit Wochen über die Situation. Marcel Küffner ist Geschäftsführer des Parkhotels. Er sagt ein paar Tage später, dass sich die Situation verbessert habe. Immer mal wieder gebe es Einsätze der Polizei, die mit Streifenwagen aus mehreren Richtungen in den Stadtgarten einfahren und auffällige Personengruppen kontrollieren.

 


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Papiertaschentücher und Alufolie

Zufriedenstellend sei die Situation für Küffner und vor allem für die Hotelgäste nicht. Er zeigt den Fluchtweg aus der Tiefgarage Harmonie, der in den Stadtgarten führt. Die kleine Fläche um den Ausgang herum ist mit Holzstelen umzäunt. Sie bieten ein wenig Sichtschutz. Die Tür ist offen. Im Gras liegen Papiertaschentücher und menschliche Hinterlassenschaften. Mehrere Stückchen Alufolie in Taschentuch-Größe zurechtgeschnitten, liegen verstreut auf dem Boden. Vermutlich waren darin Drogen verpackt und konsumiert worden.

Küffner geht in Richtung Hoteleingang. Am Brunnen davor, erzählt er, komme es an heißen Nachmittagen zu einer Ansammlung an Menschen, die sich im Wasser Abkühlung verschafften. "Da braucht es fast einen Bademeister", sagt er mit einem sarkastischen Unterton. Ja, die Stadt tue etwas. Die Polizei zeige Präsenz. Es fänden mehr Kontrollen, mehr Zugriffe statt. Zuletzt am vergangenen Samstag, wie Carsten Diemer, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Heilbronn, erklärt.

 


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Nach Einschätzung der Beamten gebe es eine polizeilich relevante Lage. Mitteilungen aus der Bevölkerung über unangebrachtes Verhalten einer Gruppierung gingen ein. Mitglieder der Gruppe sollen der Trinker- und Obdachlosenszene zuzuordnen sein. Die Polizei schreite konsequent ein. Seither komme es zu weniger Vorfällen, Meldungen der Bürger bei der Polizei seien zurückgegangen. "Der Stadtgarten wird weiterhin lageangepasst bestreift."

So gut wie keine Frauen

Zurück in die Innenstadt. In der Lohtorstraße und der Unteren Neckarstraße ist das Publikum bunt gemischt. Menschen sitzen am Neckar und genießen den Abend. Auch der Marktplatz ist an diesem Samstagabend gegen 22.45 Uhr gut besucht. Gruppen junger Männer stehen bei den Haltestellen von Bussen und der Stadtbahn. Es sind nahezu ausschließlich Männer mit Migrationshintergrund. Frauen kommen so gut wie gar nicht vorbei.

Die jungen Männer unterhalten sich lautstark. Imponiergehabe. Mal in ihrer Landessprache, mal in gebrochenem Deutsch. Ähnlich ist es in der Sülmerstraße. Ein Transporter der Polizei fährt die Kaiserstraße entlang und biegt in die Allee ein. Im Fonds sitzen zwei junge Männer. Aus PS-starken Autos, die auf der Allee auf- und abfahren, ertönt laute Musik.

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