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Ausländeranteil hat sich erhöht – Integrationsbeauftragte der Stadt Heilbronn äußert sich

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Immer mehr Menschen ohne deutschen Pass leben in Heilbronn. Die Integrationsbeauftragte klärt auf, warum die Gruppe der Zuwanderer nicht nur aus Flüchtlingen besteht.

 Foto: Mugler, Dennis

Integration sei eine große Herausforderung für die Stadt, sagt Denise Farag. Seit Mai ist sie Integrationsbeauftragte der Stadt Heilbronn und nimmt damit eine Vermittlerrolle zwischen zugewanderten Menschen, der Verwaltung und der Bevölkerung ein. Dabei ist sie auf verschiedenen Handlungsfeldern tätig, organisiert Projekte, vernetzt Menschen miteinander und schafft Begegnungsräume: "Das Themenfeld ist breit."

Die Aufgaben reichen von mehrsprachigem Infomaterial und Willkommensveranstaltungen bis zur Kooperation mit der Hochschule, um Mädchen für die so genannten Mint-Berufe zu begeistern. Integrationsbeirat, das Forum der Kulturen und andere Formate werden von der Integrationsstelle betreut, die neben dem Bereich Inklusion zur Stabsstelle Chancengerechtigkeit im Rathaus gehört.


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Ausländischer Bevölkerungsanteil hat sich erhöht

Der jüngste Bevölkerungsbericht der Stadt hat nicht nur gezeigt, dass Heilbronn wächst, sondern auch, dass die Bevölkerung mit deutscher Staatsangehörigkeit kontinuierlich abnimmt, 43 Prozent der Heilbronner zählen derzeit dazu. Der Anteil der deutschen Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist in den vergangenen Jahren leicht gesunken, dagegen hat der ausländische Bevölkerungsanteil sich auf 30 Prozent erhöht.

Denise Farag ordnet die Zahlen ein: "Der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund oder mit Zuwanderungsgeschichte hat sich nicht drastisch erhöht." Man müsse die Entwicklung in den richtigen Kontext setzen und differenziert betrachten. Zumal die Gruppe der Zuwanderer keineswegs homogen sei. Es kommen nicht nur Flüchtlinge nach Heilbronn, unter den neuen Einwohnern sind Auszubildende, Studenten oder Fachkräfte.

Geburtenrate bei deutschen und ausländischen Müttern

Das macht die Stadt bunter und jünger: "Die Gesellschaft braucht die Verjüngung", findet Denise Farag. Diese entsteht nicht nur direkt durch Zuwanderung, ausländische Mütter bekommen laut Statistik 2,1 Kinder. Die Geburtenrate bei deutschen Müttern liegt in Heilbronn hingegen bei 1,2 Kindern.

Denise Farag ist seit Mai Integrationsbeauftragte der Stadt Heilbronn.
Foto: privat
Denise Farag ist seit Mai Integrationsbeauftragte der Stadt Heilbronn. Foto: privat  Foto: Barbara Kimmerle(Stadt HN)

Mehr als 130.000 Menschen leben inzwischen in Heilbronn, fast 75.000 davon sind ausländische Mitbürger oder Menschen mit Migrationshintergrund. Die Stadt wächst und laut der kommunalen Statistikstelle kommen die sogenannten Wanderungsgewinne durch Menschen ohne deutschen Pass zustande. Deshalb ist die Stadt auf vielen Feldern gefordert, Unterbringung Bildung, Sprachförderung beispielsweise. Man sei aber gut vorbereitet, sagt eine Sprecherin. Heilbronn profitiere von den Erfahrungen seit 2015, auf dieser Basis habe man sich weiterentwickelt.

Integrationsstelle bietet Unterstützung an

Aus der Gruppe der Migranten ergeben sich unterschiedliche Bedarfe, sagt die Integrationsbeauftragte. Ihre Aufgabe ist es, daraus Maßnahmen abzuleiten. So ist in der Integrationsstelle beispielsweise ein Podcast entstanden, der sich mit Fragen des Arbeitsmarktes beschäftigt. "Die Menschen brauchen Unterstützung", sagt Denise Farag. Sie weiß aber auch, um die Probleme, die mit den Bevölkerungszahlen einhergehen. "Wir dürfen die Augen nicht vor Vorurteilen verschließen." Um die abzubauen seien Begegnungen wichtig, auch auf Festen, bei denen Menschen mit ihrer Kultur sichtbar sind.

Bürgermeisterin Agnes Christner nannte Farag bei deren Amtsantritt eine Brückenbauerin. Die Integrationsbeauftragte selbst will vor allem Chancen erkennen und nutzen, auch indem das Thema im Rathaus präsent bleibt. Dort wird sie es weiterhin platzieren. Sie sei eine Schnittstelle, sagt Farag: "Wir nehmen eine vermittelnde Rolle ein."

 
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