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Auftakt-Wochenende zum Heilbronner Weindorf mit 80.000 Besuchern

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Nach der Corona-Pause schlendern am ersten Weindorf-Wochenende tausende Besucher rund ums Rathaus. Das Fest ist beliebt wie eh und je - auch ohne laute Musik und trotz Regen.

Der Heilbronner Marktplatz steht nach zwei Jahren Pause wieder ganz im Zeichen des Weindorfs. Insgesamt gibt es wegen weniger Ständen und Bühnen mehr Platz − aber nicht immer und überall.
Der Heilbronner Marktplatz steht nach zwei Jahren Pause wieder ganz im Zeichen des Weindorfs. Insgesamt gibt es wegen weniger Ständen und Bühnen mehr Platz − aber nicht immer und überall.  Foto: Seidel, Ralf

Sonne, Wolken, Regen, Wind - und Regenbögen: So facettenreich wie das Wetter zeigte sich zum Auftakt-Wochenende das 50. Heilbronner Weindorf. An manchen Ecken war es recht luftig, teils war es aber proppenvoll. Entsprechend zufrieden - oder eben angespannt waren die Mienen in den 37 Ständen, die je nach Standort mehr oder weniger gut frequentiert wurden.

Fast überall gute Stimmung

Steffen Schoch von der Heilbronn Marketing GmbH (HMG) geht davon aus, seit Donnerstag - inklusive Sonntagsprognose - 80 000 Besucher rund ums Rathaus schlenderten, 20 Prozent weniger als im "Super-Buga-Jahr 2019", aber so viele wie im Zehn-Jahres-Schnitt. WG-Chef Daniel Drautz und Verkehrsvereinsvorsitzender Nico Weinmann nennen die Stimmung "hervorragend". "Nach zwei Corona-Leerläufen freuen sich alle, dass wieder was geht". "Man hat auch nicht den Eindruck, dass die Leute knausern", berichtet Wengerter-Sprecher Martin Heinrich.


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Schirme stehen hoch im Kurs − gegen Regen, aber auch als Sonnenschutz. Die Bands in den kleinen Zelten halten sich mit der Lautstärke meist auffallend zurück.
Schirme stehen hoch im Kurs − gegen Regen, aber auch als Sonnenschutz. Die Bands in den kleinen Zelten halten sich mit der Lautstärke meist auffallend zurück.  Foto: Seidel, Ralf

Der Polizei seien bis Sonntagnachmittag "keine anzeigenpflichtigen Vorkommnisse" gemeldet worden. Anders als in früheren Jahren hätten sich bei der HMG keine Anwohner beschwert. Über ein auffallend kultiviertes Publikum freuen sich selbst die "Neckarpiraten" an der einstigen Problemzone am Hafenmarkt. "Alles lief super angenehm", berichtet Tatjana Willy aus Nordheim. Sie lobt ausdrücklich den Flaschen- und Müllsammeldienst von FCU Heilbronn, Böckinger Union-Handballern und Tauchclub Heilbronn, die bis Samstag 13 000 leere Flaschen sammelten.


Fleißige Flaschen- und Müllsammler

"Wir verdienen uns damit ein Zubrot für die Vereinskasse", berichtet Dirk Höfers, der sich nebenbei freut, unverhofft alte Bekannte zu treffen. Etwa Jens und Conny Cieslik aus Kochendorf, die sich in Erwin Gollerthans Laube mit Maultaschen eine "gute Grundlage" schaffen. Als dessen Vater Otto Gollerthan um die Ecke biegt, zollen sie dem Metzgermeister Respekt, weil er trotz Insolvenzverfahren in seinem Käsestand präsent ist - und sich über lange Schlangen an der Raclette-Ausgabe und viel Zuspruch von Freunden freuen kann.

Als es immer wieder regnet, vermissen manche die ausgemusterten Pergolen. Die meisten drängen sich unter 80 Sonnenschirme, Segel oder Vordächer. Jana und Michael Rossi aus Massenbachhausen haben sogar unter den Rathaus-Arkaden einen trockenen Tisch gefunden. Sie stärken sich an einer der "super Suppen" von Rainer Mosthafs Küchenteam.

 

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Vegetarisches ist im Kommen

Einige Schritte weiter hat Metzger Uwe Nothwang sein Angebot um Kichererbsen-Kartoffel-Curry und Feta-Veggie-Fladen erweitert. Auch in Bitty"s Food Truck und bei Marcel Küffners hochmotiviertem Voltino-Team steht "Vegetarisches hoch im Kurs", während Stefanie Singer auf der neu installierten Dachterrasse den Überblick behält.

Die Freundinnen Elke Bethmann aus Bad Friedrichshall und Zenta Keil aus Gundelsheim freuen sich, dass sie sich blendend unterhalten können, weil die Hintergrundmusik dieses Jahr dezent klingt. Anderen fehlt dadurch "etwas". Johanna und Wolfgang Lustig aus Obergriesheim wissen die Freiräume zu schätzen, die durch Stand-Rochaden entstanden sind. "Früher kam man hier abends ja gar nicht mehr durch", erinnert sich Lustig und bestellt sich am Grantschener Häuschen einen Rosé. Gleichzeitig nimmt Karl Adolf Herzog aus Horkheim die Szenerie in Augenschein. Der Architekt schaut im Auftrag des Verkehrsvereins, dass der Zapfenstreich eingehalten wird: zusammen mit Trompetern wie Dieter Schleyer aus Kirchhausen und Daniel Kraus vom Musikverein Binswangen.

Auch Aufpasser Marcus Billik hat "insgesamt den Eindruck, alle scheinen zufrieden zu sein". Selbst Jochen Herold klingt versöhnlich: Als er am Sonntag um 11 Uhr mit seinem 83-jährigen Vater Wolfgang im Rollstuhl auf geschlossene Stände trifft, bedauert er die geänderten Öffnungszeiten sehr. Doch die beiden machen das Beste draus und überbrücken die Wartezeit bis zum Mittagessen mit einem Abstecher zur Experimenta.

 
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