Bilanz Heilbronner Weindorf – warum Gastronomen trotz 250.000 Besuchern unzufrieden sind
Das anvisierte Ziel von 250.000 Besuchern auf dem 51. Heilbronner Weindorf wird erreicht. Wie das Fazit von Polizei und DRK aussieht und warum Gastro-Betreiber dennoch unzufrieden sind.

Das 51. Weindorf geht traditionell mit dem großen Zapfenstreich zu Ende. Das Ziel von 250 000 Besuchern wurde erreicht, gab Steffen Schoch, Geschäftsführer der Heilbronn Marketing HMG, bei der Bilanz am Sonntagmittag bekannt. Bis zum Abend sind es sicher nochmal einige mehr Gäste gewesen.
Sowohl von den Besuchern, den Standbetreibern als auch den Sicherheitsdiensten gab es überwiegend positive Rückmeldungen. "Das DRK hatte 89 Einsätze, davon mussten 22 Personen ins Krankenhaus", berichtet Schoch. Fünf Personen mussten wegen "übermäßigen Weinkonsums" behandelt werden. Das seien weitaus weniger als noch vor Jahren. Auch bei dem Brand in der Fischbude habe man durch schnelles Handeln Schlimmeres verhindern können.
Bilanz Heilbronner Weindorf – warum Gastronomen trotz 250.000 Besuchern unzufrieden sind
Die Polizei hatte keine relevanten Vorfälle in direktem Bezug aufs Weindorf gemeldet, wobei der Fall der verwirrten und blutenden Frau viel Aufsehen erregt hatte.
Die Betreiber haben dem aktuellen Weindorf die Note 2,0 gegeben, das sei besser als die 2,4 im Vorjahr. Bewertet wurden Stimmung, Musikprogramm, Besucher-Frequenz und der Umsatz. Bei den Weindorf-Gästen habe man eine deutliche Tendenz zu jüngerem Publikum festgestellt. Insgesamt zog Schoch das Fazit: "Bei lässiger Stimmung rund ums Rathaus haben wir unser Ziel erreicht."
Gastro-Betreiber auf Heilbronner Weindorf unzufrieden: Geringe Nachfrage bei Essensständen
Einziger Wermutstropfen war die geringere Nachfrage bei den Essensangeboten "Sonst standen die Leute noch spätabends in Zweierreihen an, das war dieses Mal nicht so", berichtet Imbissbetreiberin Hanne Schröter. Bei 33 Grad sei die Resonanz beim verkaufsoffenen Sonntag eher gering ausgefallen, so dass es den beim nächsten Weindorf möglicherweise nicht mehr geben wird. Elf Tage ohne Regen, das sei beim Weindorf seiner Erinnerung nach noch nie vorgekommen, stellte Schoch fest. "Aber die Temperaturen dürften etwas kühler sein."
Gut angekommen seien vor allem Weiß und Rosé, so Weindorf-Bürgermeister Daniel Drautz. "Den Erlenbachern ist der Grauburgunder ausgegangen." Die elf Tage Weindorf seien Stress im positiven Sinne, es habe aber genügend Leute für die Stände gehabt. Wegen der verlässlichen Planung wolle man am bewährten Termin festhalten. "Das ist eine tolle Möglichkeit, unsere Produkte zu präsentieren." Seiner Einschätzung nach wurde mehr getrunken als im Vorjahr. Bei der Ermittlung der Besucherzahl über den Flaschendienst habe man 0,34 Liter pro Person gerechnet.