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Veranstaltung auf Theresienwiese
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Festival in Heilbronn: Kultur Indiens und Sri Lankas im Mittelpunkt

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Traditioneller Gesang, traditionelle Instrumente und viel Auswahl an kulinarischen Genüssen: Noch diesen Sonntag findet auf der Theresienwiese in Heilbronn eine besondere Veranstaltung statt. Das steckt dahinter.

Gesang, Instrumente und Tanz bieten beim Festival auf der Theresienwiese eine gelungene Abwechslung.
Gesang, Instrumente und Tanz bieten beim Festival auf der Theresienwiese eine gelungene Abwechslung.  Foto: Seidel, Ralf

Als das Bühnenprogramm auf der Theresienwiese in Heilbronn beginnt, sind die Besucher am Samstagnachmittag noch sehr vorsichtig. Wie dicht darf man ran, um Tanz zu sehen und Gesang zu hören? Viele Gäste beobachten mit einem gebührenden Abstand und verschränkten Armen das Geschehen der ersten Soloauftritte beim ersten "Indien in Heilbronn Festival", veranstaltet vom Hindu-Kultur- und Bildungszentrum aus Bad Friedrichshall.

Die Scheu verfliegt schnell, mit jeder Auftrittsminute rücken die Besucher immer näher ran an die Bühne. Es stehen schließlich so viele davor, dass die hinteren Gäste − und die VIPs in ihrer eigenen Loge − kaum etwas sehen.

Erstes Indien-Festival in Heilbronn: Besucher zeigen großes Interesse

Das Interesse ist groß am ersten Festival dieser Art, das in Heilbronn ausgerichtet wird. Es gibt viel zu erleben, zu hören, zu sehen, zu genießen. In Eile sind auch die beiden Musiker, die − Schlaginstrument (Thavil) und Blasinstrument (Nadaswaram) sicher verstaut − nach unten kommen. "Wir sind Kulturmusiker, wir müssen musizieren", sagen sie noch über ihre Begeisterung. Dann ziehen sie weiter. Die Promis um Oberbürgermeister Harry Mergel drehen eine Runde über das Festivalgelände, gebührend begleitet von den beiden.


Zum Festival kommen viele, die indische und tamilische Wurzeln haben. Durch sie gleicht die Veranstaltung einem Treffen, bei dem sich Familienmitglieder und langjährige Freunde wiedersehen. Und Besucher, die keinen Bezug zu den Ländern haben, schauen interessiert vorbei. "Es ist ein schönes Festival, das Heilbronn guttut", sagt Ilona Karsten. Sie hat sich bei den zahlreichen Ständen mit etwas zum Essen eingedeckt. Die Auswahl? Spontan. "Von jedem etwas", sagt sie.

Traditioneller Tanz und Henna-Tattoos: Kultur Indiens wird auf Theresienwiese zum Festival

Unterdessen haben der 13 Jahre alte Ashwin und die elfjährige Printha ihre Momente schon hinter sich. Sie zeigte auf der Bühne allein den Gästen einen traditionellen Tanz, er sang ein Solo. "Ich war nicht nervös", sagt er. "Wir wollen zeigen, wie unsere Kultur aussieht." Das Festival finden die beiden gut. "Es gibt hier vieles", sagt das Mädchen.

Angetan von der ersten Veranstaltung in Heilbronn sind auch die beiden Stuttgarterinnen Nathalie und Claudia, die ihre Nachnamen nicht in der Zeitung lesen wollen. Claudia kennt solche Ereignisse aus dem Ruhrgebiet, deutlich größer seien sie dort. "Das hier in Heilbronn ist kleiner, gefällt mir aber sehr gut." Gekommen seien sie, um die Community aus den Ländern zu unterstützen. Nathalie hat sich gleich ein Henna-Tattoo auf den linken Unterarm machen lassen. Und schmunzelt. "Ich lasse mir das Tattoo lieber gleich abkleben."

Scharfes Essen auf dem Indien-Festival in Heilbronn – Veranstaltung kommt gut an

Von Problemen anderer Art berichten unterdessen zahlreiche Verantwortliche an der Essensausgabe: Wie scharf ist es denn? "Ein bisschen Chili sei drin", heißt es an einem Stand zu einer Besucherin. Sie nimmt einen kleinen Bissen. "Sehr scharf." Die Mitarbeiter nehmen die Fragen nach der Würze stets gelassen. Scharf − so würde Santhiya, der seinen Nachnamen nicht nennen will, seine Speisen nicht beschreiben. Besser findet er: "Sie sind gewöhnungsbedürftig."

Bei Karthikeyan Senthiappan gibt es Tamilisches. Scharf, ja, das sei es, sagt er. "Aber gewürzt scharf." Also nicht mit Chili versehen. Zur Auswahl sind bei ihm auch kleine Häppchen, die in seinem asiatischen Herkunftsland eher zum Frühstück serviert werden. In Heilbronn ist es gerade am späten Nachmittag. Er lächelt. "Das passt."

Scharf? Nichts davon ist zu haben unterm Zelt bei Birunthan Rajakaruna, der zum Bad Friedrichshaller Veranstalter Hindu-Kultur- und Bildungszentrum gehört. Pommes sind angesagt. Oder Frühlingsrollen. Nicht jeder vertrage die Würze, der Nachwuchs manchmal ohnehin nicht. So kommt es zur Speiseauswahl bei ihm. "Wir wollen auch den Kindern etwas anbieten."

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