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Olympisches Feuer in Heilbronn und Neckarsulm: Special Olympics Landesspiele im Juli
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Heilbronn und Neckarsulm richten vom 9. bis zum 12. Juli die Special Olympics Landesspiele aus. Mit dabei: 1100 Athleten, internationale Gäste und ein buntes Programm mitten in der Stadt.
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Das olympische Feuer kommt in die Region: Die Special Olympics Landesspiele 2025, eine Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung, finden vom 9. bis 12. Juli in Heilbronn und Neckarsulm statt. Kein Wunder, dass das Medieninteresse groß ist. Bei einer Pressekonferenz im Audi-Forum ist der Saal voll besetzt.
Special Olympics 2025: Heilbronn und Neckarsulm im Zeichen von Inklusion und Sportgeist
Vorne auf dem Podium sitzt die 18-jährige Rozaliya Khudeeda etwas nervös auf ihrem Stuhl und blickt in die Runde der zahlreichen Pressevertreter, die sich – auch ihretwegen – am Mittwochvormittag eingefunden haben. Neben ihr: die Heilbronner Olympiasiegerin Carina Bär-Mennigen, medienerfahren, mit ihrem neugeborenen Kind entspannt auf dem Arm. Gemeinsam sind sie die offiziellen Gesichter der Special Olympics in Heilbronn und Neckarsulm.
„Es geht um mehr als nur Sport“: Special Olympics Landesspiele als Zeichen für Inklusion
„Es geht um mehr als nur Sport“, sagt Ruderin Carina Bär-Mennigen. „Es geht um Respekt, Anerkennung und das Miteinander aller Menschen. Ich freue mich sehr auf die kommenden Tage. Es ist wie eine kleine Ausgabe der Olympischen Spiele.“
Rozaliya Khudeeda nickt. Sie ist Schwimmerin bei der BSG Neckarsulm. Lebt mit einer geistigen Behinderung, einer „mentalen Beeinträchtigung“, wie ihre Betreuerin und BSG-Vereinsvorsitzende Heike Acker es formuliert. Hören, Reden und Sprechen fallen ihr schwer – Schwimmen jedoch nicht.
„Die Vorbereitungen laufen gut. Aktuell trainiere ich zweimal pro Woche“, sagt Khudeeda. Die Fragen der Presse werden ihr von ihrem 16-jährigen Bruder Danyeel in Gebärdensprache übersetzt. „Ich möchte den ersten Platz machen“, sagt sie weiter. Mit dem Becken im Aquatoll ist sie bestens vertraut – sicher ein klarer Vorteil.
Heilbronn und Neckarsulm werden Bühne für inklusive Spiele mit über 1100 Athleten
Bei den Landesspielen treten 1100 Sportlerinnen und Sportler an. Während die meistens aus Baden-Württemberg kommen, nehmen auch Teilnehmer aus Berlin, Bayern und Nordrhein-Westfalen in 17 Disziplinen teil. Zudem kommen Delegationen aus Schweden, Österreich und Finnland dazu. In allen Wettbewerben werden sogenannte Anerkennungswettbewerbe ausgetragen. Die besten Athletinnen und Athleten qualifizieren sich für die Nationalen Spiele 2026 im Saarland. Von dort aus kann es sogar bis zu den Weltspielen 2027 in Chile gehen.
Die Gesichter der Special Olympics: Olympiasiegerin Carina Bär-Mennigen und die teilnehmenden Athleten David Sanzenbacher, Rozaliya Khudeeda und Zsuzsanna Dede.
Foto: SOBW/seeboth-photo.de
Neben dem Schwimmen im Neckarsulmer Aquatoll finden an anderen Standorten verteilt über ganz Heilbronn und Neckarsulm weitere Sportarten statt. In der Ballei wird Tischtennis gespielt, außerdem auf der Firebowl-Anlage Bowling gespielt. In der neuen Sulmhalle wird Handball ausgetragen. Heilbronn orientiert sich am Konzept der Olympischen Spiele in Paris: Alle Wettbewerbe finden mitten in der Innenstadt statt.
Beispiel an Paris: Olympische Wettbewerbe mitten in der Innenstadt
Am Kiliansplatz entsteht eine Festivalmeile mit Ständen und einer Bühne für Tanzwettbewerbe. Am Bollwerksturm werden zwei temporäre Beachvolleyballfelder errichtet, die im Sommer öffentlich nutzbar bleiben. Rad- und Ruderwettbewerbe lassen sich rund um den Neckar verfolgen.
Die Leichtathletik-Wettbewerbe finden im Frankenstadion statt. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Die Eröffnung erfolgt am Mittwoch mit der Entzündung der olympischen Flamme.
Während der vier Turniertage ist die Festivalmeile auf dem Heilbronner Kiliansplatz täglich geöffnet. Am Mittwoch beginnen die ersten Klassifizierungswettbewerbe und Siegerehrungen, die bis Samstag andauern und in einer Abschlussfeier um 14 Uhr im Frankenstadion ihren Höhepunkt finden.
Rund um das sportliche Geschehen erwartet die Besucher ein vielfältiges Rahmenprogramm – von Informations- und Gesundheitsangeboten bis hin zu sportlichen Mitmachaktionen.
Ein besonderes Highlight: die traditionelle Landesspiele-Disco am Freitagabend um 19:30 Uhr in der Neckarsulmer Ballei, bei der alle Athletinnen und Athleten der Special Olympics gemeinsam feiern.
„Ich bin richtig happy“, erklärt Neckarsulms Oberbürgermeister Steffen Hertwig. „Wir wollen als Gastgeber ein sichtbares Zeichen der Inklusion in der Region setzen.“ Auch Heilbronns Bürgermeisterin Agnes Christner blickt mit Vorfreude auf die olympischen Tage – trotz der organisatorischen Herausforderungen für die Stadt. Leicht hingegen war die Suche nach Helfern.
„Es war noch nie so einfach, freiwillige Helfer zu finden“, berichtet sie. Man habe fast sagen müssen: „Jetzt haben wir genug.“ Über 500 Freiwillige unterstützen die Veranstaltungen, dazu kommen rund 200 Offizielle, die die vier Wettbewerbstage betreuen.
Engagement in der Region ist groß: 500 freiwillige Helfer bei Special Olympics
„Das ist wirklich bemerkenswert“, sagt Beate Slavetinsky, Präsidentin der Special Olympics Baden-Württemberg. „Sonst müssen wir um Helfer kämpfen – hier wurden wir regelrecht von Anfragen überschwemmt.“ Das Engagement in der Region sei beeindruckend.
„Wir sind auf das Ehrenamt angewiesen“, betont Slavetinsky. Auch sie übt ihr Amt als Präsidentin ehrenamtlich aus, was die Vorbereitungen in der Endphase besonders herausfordernd mache. „Aber ich kann es kaum erwarten, bis es endlich losgeht.“
Ebenso Rozaliya Khudeeda, die noch für ein kurzes Foto mit der olympischen Fackel posieren darf – vor einem Plakat, auf dem sie selbst abgebildet ist. „Als ich das zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich: ‚Oh mein Gott‘“, sagt sie lachend. „Ich freue mich sehr auf den Wettbewerb, es bedeutet mir sehr viel.“
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