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Multi-Sport-Großveranstaltung
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Special Olympics in Heilbronn und Neckarsulm – "Starkes Zeichen für Inklusion"

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Die Landesspiele von Special Olympics sind 2025 zu Gast in Heilbronn und Neckarsulm. Bei der Vertragsunterzeichnung im Heilbronner Rathaus gaben die beiden Oberbürgermeister Harry Mergel und Steffen Hertwig am Mittwoch ein ungewöhnliches Versprechen.

Beate Slavetinsky vom Landesverband Special Olympics (v.l.) und die beiden Oberbürgermeister Harry Mergel und Steffen Hertwig unterzeichnen den Vertrag für die Landesspiele 2025 unter den Augen junger Sportler.
Beate Slavetinsky vom Landesverband Special Olympics (v.l.) und die beiden Oberbürgermeister Harry Mergel und Steffen Hertwig unterzeichnen den Vertrag für die Landesspiele 2025 unter den Augen junger Sportler.  Foto: Berger, Mario

Mit der Vertragsunterzeichnung im kleinen Sitzungssaal des Heilbronner Rathauses fiel am Mittwoch der offizielle Startschuss für die Vorbereitungen der Special-Olympics-Landesspiele 2025 in Heilbronn und Neckarsulm. Ziel dieser Multi-Sport-Großveranstaltung, die unter dem Motto "gemeinsam stark" steht, ist es unter anderem, das Bewusstsein für Inklusion in der Breite zu stärken. Vom 9. bis 12. Juli 2025 werden mehr als 1100 Sportler mit geistiger Beeinträchtigung in Heilbronn und Neckarsulm in 18 Sportarten gegeneinander antreten. 

"Diese Spiele sind ein starkes Zeichen für Inklusion", sagte der Heilbronner OB Harry Mergel bei der Vereinbarungsunterzeichnung. Sein Neckarsulmer Kollege Steffen Hertwig bezeichnete die Spiele "als Meilenstein auf dem Weg zu mehr Teilhabe, Anerkennung und Sichtbarkeit von Menschen mit Beeinträchtigung". Für die Präsidentin der Special Olympics Baden-Württemberg (SOBW) sind die Spiele in den beiden Städten ein "großartiges Signal im Sinne der Nachhaltigkeit unserer Bewegung", sagte Beate Slavetinsky.

Austragungsort erstmals in zwei Städten

Denn erstmals in der Geschichte der SOBW finden die Landesspiele im kommenden Jahr in gleich zwei Austragungsorten statt. Dass die beiden Städte an einem Strang ziehen können, hätten sie bereits im vergangenen Jahr unter Beweis gestellt, so die beiden Stadtoberhäupter. 2023 waren Heilbronn und Neckarsulm als sogenannte Host Towns (Gastgeber-Städte) Partner der Special Olympics World Games vom 17. bis 25. Juni. Zu Gast waren damals die Sportler aus Chile. "Wir haben damals gesehen, wie groß der Bedarf ist. Und dass wir in der Lage sind, auch ein größeres Ereignis zu wuppen", sagte Hertwig.

Neben zahlreichen Begegnungen mit Menschen sowie großer Freude am Sport und an der Leistung der Athleten versprechen sich die Veranstalter von den Landesspielen auch eine positive Außenwirkung. Inklusion müsse im Alltag und auch im Sport noch selbstverständlicher werden, waren sich die Vertragsunterzeichner einig. Heilbronn und Neckarsulm seien auf einem guten Weg, so die beiden Stadtoberhäupter. "Wir haben schon viel erreicht, aber es ist immer noch Luft nach oben", sagte Hertwig.

Oberbürgermeister sagen eigene Teilnahme bei Wettkampf zu

Zu den Sportarten bei dem Landesspielen gehören etwa Boccia, Kanu, Kraftdreikampf oder Leichtathletik. In einer ganzen Reihe von Disziplinen wird auch Unified Sports angeboten. Hier machen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam Sport. Der Heilbronner Oberbürgermeister sagte spontan zu, dabei zu sein, und nahm dabei auch gleich seinen Neckarsulmer Kollegen mit ins Boot. In welcher Sportart die beiden Stadtoberhäupter antreten werden, ist noch offen. Sie wollen sich auf eine gemeinsame Disziplin einigen.

Die Special Olympics in der Region hat vier Gesichter. Rozaliya Khudeena von der Behindertensportgemeinschaft Neckarulm (BSG) betreibt die Sportarten Schwimmen und Schneeschuhlaufen. David Sanzenbacher (BSG) ist Schwimmer, und Zsuzsanna Dede (BSG) ist Unified-Partnerin ohne Beeinträchtigung im Basketball. Allesamt freuen sie sich auf die Spiele und sind stolz, deren Gesichter zu sein. Das vierte Gesicht der Spiele ist die gebürtige Heilbronnerin Carina Bär-Mennigen, Olympia-Siegerin im Rudern.

Landesverband braucht Sponsoren und ehrenamtliche Helfer

Laut Beate Slavetinsky seien die Vorbereitung für die Veranstaltung im kommenden Jahr bereits in vollem Gange. Eine zentrale Herausforderung sei dabei die Finanzierung. Die SOBW sei auf Partner und Sponsoren angewiesen. Neben der finanzielle Unterstützung sei zudem das Engagement ehrenamtlicher Helfer wichtig. Rund 450 Freiwillige würden benötigt, um einen reibungslosen Ablauf der Spiele zu gewährleisten, so die Präsidentin.

Die Special Olympics ist die weltweit größte vom Internationalen Komitee (IOC) offiziell anerkannte Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Beeinträchtigung. Für die Landesspiele in Heilbronn und Neckarsulm werden 1100 Athleten und Unified-Partner erwartet. Darüber hinaus kommen rund 350 Trainer und Betreuer sowie etwa 500 freiwillige Helfer inklusive Schiedsrichter.

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