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Silvester in Heilbronn: So fällt das Fazit der Straßenreinigung aus

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Von sechs Uhr an sind in Heilbronn die Straßenreiniger unterwegs, um die Feuerwerkreste in der Innenstadt zu beseitigen. Doch wie fällt das Fazit für den Jahreswechsel 2023 auf 2024 aus?

von Stefanie Pfäffle
Erst einen großen Haufen machen und dann mit der Schaufel alles auf die Ladefläche: Orhan Demiroski sorgt am K3 für erste Ordnung.   
Foto: Stefanie Pfäffle
Erst einen großen Haufen machen und dann mit der Schaufel alles auf die Ladefläche: Orhan Demiroski sorgt am K3 für erste Ordnung. Foto: Stefanie Pfäffle  Foto: Pfäffle, Stefanie

Nach mehr als 30 Jahren bei der Stadt kann Orhan Demiroski eigentlich nichts mehr überraschen. Doch als der Vorarbeiter vom Betriebsamt an diesem Neujahrsmorgen durch die Fleiner Straße fährt, geschieht es doch. Nicht, weil dieser Teil der Fußgängerzone so vermüllt wäre - ganz im Gegenteil: Die Straße kommt fast wie geleckt daher. "Das ist ein Novum, das überrascht mich jetzt doch", gibt Demiroski zu.

Es gibt trotzdem genug zu tun. Zu fünft sind die Straßenreiniger seit sechs Uhr unterwegs, um die Innenstadt von den Resten der Silvesterfeiern zu befreien. Auch in anderen Städten wie Künzelsau beginnen die Aufräumarbeiten früh.


Freiwillig für den Dienst gemeldet

Alle haben sich freiwillig gemeldet und es ist immer mehr oder weniger dieselbe Gruppe. "Weil es Spaß macht, man sieht vorher und nachher", erklärt Bekir Yalcin. Fußgängerzone, Kaiserstraße, Allee, Obere und Untere Neckarstraße stehen heute auf dem Programm. Alles andere folgt erst die nächsten Tage nach und nach. In der Austraße sitzen die Straßenreiniger noch kurz zusammen. Was sie heute wohl erwartet?

"Der Verkauf lief ja wohl gut und es war definitiv mehr Knallerei als letztes Jahr, bei mir standen überall Batterien in der Straße", fasst Marion Wolf zusammen. Während sich die anderen Vier als Duos schon mal an die Arbeit machen, verschafft sich ihr Vorarbeiter einen Überblick über die Lage. "Es ist generell weniger als früher, mit dem Millennium 2000 kann man sowieso nichts vergleichen", erzählt Demiroski. Vielleicht seien die Leute vernünftiger geworden, wegen der Umwelt oder der Tiere, überlegt er. Dennoch: Nur wenige räumen ihren Müll danach selber wieder weg, schließlich kommt ja jemand, der das tut.

Große Teile werden mit der Hand aufgesammelt

Manche tragen die Reste wenigstens auf einem Haufen zusammen, das erleichtert die Arbeit. Zuerst müssen die großen Teile wie Batterien oder Raketen mit Stäben mit der Hand aufgesammelt werden. Die verstopfen sonst die Kehrmaschinen. Zwei davon sind an diesem Morgen unterwegs. Mit dem Akku-Bläser wird jedes Fitzelchen Papier in die Mitte gepustet.

Vor dem K3 ist das Pflaster rot vor Fetzen. Es sieht aus, als wäre hier eine ganze Papierrolle explodiert. "Letztes Jahr war hier nicht so viel", murmelt der Vorarbeiter. Weiter geht es die Sülmerstraße hoch. Der Kiliansplatz ist quasi rein. Auf dem Marktplatz scheint es dagegen hoch hergegangen zu sein, ebenso am Götzenturm.

Müll am Neckar nach Silversternacht

Demiroski wirft einen Blick zum Neckar hinunter. Jede Menge Müll und da kommt keine Kehrmaschine hin. "Das ist neu, bisher sind die Leute immer oben geblieben." Beschweren will er sich aber nicht. Man freue sich, wenn alles an einem Fleck liegt. "Aber wenn nicht, meckern wir auch nicht, es ist schließlich unser Job und Silvester nur einmal im Jahr."

Sein Fazit für den Jahreswechsel: "Etwas mehr im Vergleich zum letzten, aber es hält sich in Grenzen."

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