Stimme+
Heilbronn
Lesezeichen setzen Merken

Eintritt für Silvesterball in der Harmonie zu teuer? HMG reagiert auf Kritik

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Es gibt Kritik an hohen Eintrittspreisen für den traditionellen Heilbronner Silvesterball in der Harmonie. Heilbronn-Marketing-Chef Steffen Schoch rechtfertigt die Preise – und hat neue Ideen. 


Externer Inhalt

Dieser externe Inhalt wird von einem Drittanbieter bereit gestellt. Aufgrund einer möglichen Datenübermittlung wird dieser Inhalt nicht dargestellt. Mehr Informationen finden Sie hierzu in der Datenschutzerklärung.

Er ist zwar nicht so bekannt und so groß wie das Weindorf oder das Volksfest, gilt aber seit Generationen als Klassiker im Heilbronner Veranstaltungsreigen: der Silvesterball in der Harmonie. Während beim Veranstalter Heilbronn Marketing GmbH (HMG)  noch 127 von 792 Karten für den 31. Dezember 2025 zu haben sind, wird im Vorfeld Kritik an den Preisen und am Profil laut.

So bringt die Lehrerin und leidenschaftliche Tänzerin Brigitte Bißbort aus Heilbronn gegenüber der Stimme ihr „Unverständnis“ über die Preisentwicklung zum Ausdruck und fragt sich gleichzeitig, wen die HMG als Zielgruppe im Blick hat.

Silvesterball in Heilbronn: Preis für Eintrittskarte heute bei 169 Euro

Bis zur Corona-Pandemie, als in den Jahren 2020 bis 2022 über Monate hinweg zeitweise fast alle öffentlichen Veranstaltungen flach fielen, habe sie für eine Eintrittskarte zum Silvesterball im Jahr 2019 nur 72 Euro bezahlt, erklärt Brigitte Bißbort. Auf dem Programm seien neben Tanzkapelle und Moderation unter anderem Beiträge aus dem Weihnachtszirkus und dem Käthchen-Hochzeitszug gestanden, nicht zu vergessen: Speisen und Sekt inklusive, erinnert sich die Heilbronnerin.


Bei der Neuauflage 2023 sei der Preis auf 139 Euro gestiegen, 2024 auf 149 Euro und dieses Jahr um 20 auf 169 Euro: Wohl wegen allgemeiner Kostensteigerungen, neuer, ihrer Meinung nach zu vieler, Programmeinlagen und weil Getränke inzwischen im Preis inbegriffen seien, „aber soviel kann ich ja gar nicht trinken“, gibt Brigitte Bißbort zu verstehen.

Gesamtpaket für Heilbronner Silvesterball mit Hotel-Übernachtung

Gleichzeitig weiß die Lehrerin von einem Gesamtpaket mit Hotel-Einzelzimmer, Frühstück und Führung für 289 Euro, also für vergleichsweise bescheidene 110 Euro mehr. Für sie als Heilbronnerin käme das Hotel natürlich nicht in Frage, aber zusammen mit ihrem Ehemann 340 Euro allein für den Ball zu berappen sei ihr doch zu viel. „Wir tanzen an Silvester nun wahrscheinlich im Allgäu.“

Darüber hinaus bedauert es Bißbort, die bis zu vier Mal die Woche tanzen geht, „dass es in Heilbronn anders als früher kaum noch Bälle gibt“, was wohl auch an der hohen Saalmiete in der Harmonie liege.

Tischgetränke beim Silvesterball in Heilbronn nun inklusive

Nachdem die letzten Silvesterbälle vor Corona immer schwächer nachgefragt worden seinen, habe man sich „mit großem Erfolg neu aufgestellt“, betont HMG-Chef Steffen Schoch: unter anderem mit professioneller Tanzkapelle und  anspruchsvolleren Show-Acts.

Natürlich schlügen auch allgemeine Kostensteigerungen zu Buche und die Tatsache, dass manche Künstler früher umsonst aufgetreten seien. „Die neue Mischung passt offenbar, wir waren zuletzt praktisch ausverkauft.“ „Dass Tischgetränke nun inklusive sind, liegt auch daran“, dass manche Gäste die Getränkezeche geprellt hätten.

HMG will Heilbronn als Reiseziel bekannter machen 

Das neue Tourismus-Paket zielt laut Schoch darauf ab, Heilbronn als Reiseziel bekannter zu machen und die Hotellerie speziell zum flauen Jahreswechsel hin zu stärken. Rund die Hälfte der knapp 800 Ballbesucher kämen teils in Busgruppen aus ganz Süddeutschland und der Schweiz. „Wir bedienen da inzwischen eine gewisse Nische.“

Dass Schoch die Kritik ernst nimmt, zeigt zum einen die Tatsache, dass er Brigitte Bißbort in seinem Urlaub angerufen hat – und dass die HMG inzwischen überlegt, 2026 oder 2027 sogenannte „Laufkarten“ ohne feste Tischreservierung mit kleinen Snacks einzuführen sowie alles auf den kleinen Saal auszudehnen: für Besucher, die vor allem tanzen wollen.

Dass es im großen Harmonie-Saal, womöglich auch wegen der hohen Miete von 3000 Euro plus Personal- und Technikosten, kaum noch klassische Tanzveranstaltungen gibt, bedauert auch Schoch. Aber man müsse die Halle natürlich wirtschaftlich betreiben. „Das ist immer unser Dilemma.“


Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben