Suche nach Vermissten: Das waren die Einsätze der Rettungshundestaffel Unterland
Immer wieder kommen Kinder nicht wie verabredet nach Hause oder verschwinden Senioren aus Altenheimen. Wie Mitglieder der Rettungshundestaffel Unterland bei deren Suche helfen.
Erst vor wenigen Tagen haben Mitglieder der Rettungshundestaffel Unterland einen Einsatz absolviert, der sie nicht kalt ließ. Der Druck ist immer groß, wenn sie nach vermissten Menschen suchen. Wenn wie jüngst in Neckarsulm ein Kind verschwunden sei, fordere sie das noch mal besonders, erklärt der Vereinsvorsitzende Timo Riexinger (44). „Das belastet einen emotional.“
Rettungshundestaffel Unterland hatte in diesem Jahr bereits 29 Einsätze
„29 Einsätze hatten wir dieses Jahr bis jetzt“, sagt Riexinger. Davon allein 26 Personensuchen. Das heißt im Schnitt sind die Ehrenamtlichen alle zwei Wochen gefordert. Es komme gar nicht so oft vor, dass die ausgebildeten Suchhunde und ihre Besitzer einen Vermissten tatsächlich aufspüren. Die Wahrscheinlichkeit, jemanden zu finden, betrage lediglich fünf Prozent, sagt Riexinger. So wie im kalten Januar 2023 in Neuenstein. Dort fand ein Mantrailer-Hund einen 79-jährigen Senior, der Stunden zuvor aus einem Pflegeheim stiften gegangen war.

Die Rettungshundestaffel leistet in allen Fällen wertvolle Hilfe. Suchen sie ein bestimmtes Gebiet ab, können sich weitere Einsatzkräfte auf eine andere Stelle konzentrieren. Außerdem geben die Rettungshunde und ihre Besitzer Hinweise darauf, welchen Weg jemand genommen hat oder ob derjenige möglicherweise in einen Bus oder einen Zug eingestiegen ist.
Jüngst in Neckarsulm war es so, dass ein Zehnjähriger nach der Schule nicht nach Hause kam. Die Polizei alarmierte abends die Rettungshundestaffel. Deren Mitglieder in ihrer orangefarbenen Montur fielen einem Busfahrer auf. Von ihm kam daraufhin der entscheidende Hinweis. Er habe kurz zuvor einen Jungen an einer Bushaltestelle gesehen. Es war der Zehnjährige. Erfreulich ist aktuell außerdem, dass der Verein nun ein neues topmodernes Einsatzfahrzeug hat, das ihnen die Arbeit erleichtern soll.
Rettungshundestaffel Unterland schafft neuen Einsatzleitwagen an
Die Rettungshundestaffel ist ein Verein und finanziert sich über Spenden. Die Anschaffung eines neuen Einsatzleitwagens – ein Kraftakt. Der wurde über Jahre hinweg geplant. 170.000 Euro kostet der auf Basis eines VW Crafter gebaute Wagen. Er entspricht der Feuerwehrnorm.
123.000 Euro sind für das Fahrzeuggespendet worden. Hauptsächlich Firmen und Privatpersonen unterstützten die Anschaffung, sagt Riexinger. Die Stadt und der Landkreis Heilbronn gaben je 10.000 Euro. Der Einsatzleitwagen 1 verfügt über eine Sonderausstattung. Eine Besonderheit ist die Visualisierung der eingesetzten Rettungshundeteams im Gelände auf einem Monitor.

In der Rettungshundestaffel Unterland sind derzeit 40 Mitglieder und ihre Hunde aktiv engagiert. Knapp 2.400 Gesamtstunden seien vergangenes Jahr zusammengekommen, sagt Riexinger. Die Zusammenarbeit mit Polizei und Feuerwehr sei sehr gut. Jeder Einsatz wird dokumentiert und der Bericht an die Polizei und den Bundesverband übergeben.

Stimme.de
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