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Quantencomputer für Techcampus: Hochschule Heilbronn rechnet mit Lieferung im Mai 2026

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Die Hochschule Heilbronn hat beim Hersteller IQM einen Quantencomputer mit fünf QBits bestellt. Zu den Plänen äußert sich der Rektor.


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Die Bestellung ist draußen, im Mai könnte Heilbronn seinen ersten Quantencomputer bekommen. Die Hochschule Heilbronn stärkt die Ausbildung in dieser Technologie. Neue Professoren sind eingestellt, nun kommt auch die Hardware. Einen Rechner des Herstellers IQM haben die Verantwortlichen geordert, im ersten Halbjahr 2026 soll er an den Techcampus Sontheim geliefert werden.

Damit wäre die Hochschule für angewandte Wissenschaften eine der ersten, die eine solche Maschine hat. „Diesen Vorsprung wollen wir eine Weile behalten“, sagt Rektor Oliver Lenzen.

Der Techcampus in Heilbronn-Sontheim erhält einen Quantencomputer.
Der Techcampus in Heilbronn-Sontheim erhält einen Quantencomputer.  Foto: Gajer, Simon

Die Freude ist ihm anzumerken, wenn Oliver Lenzen über die Technologie und die vielen Vorarbeiten spricht. Solche Maschinen, die aufgrund der zugrunde liegenden Physik in manchen Bereichen komplexe Informationen schneller bearbeiten als klassische Rechner, reagieren äußert sensibel auf Einflüsse von außen. Deshalb muss vieles stimmen.

Quantencomputer für Hochschule Heilbronn: Es wird ein Gerät von IQM

Die Temperatur am Rechner liegt einen Bruchteil über dem absoluten Nullpunkt von minus 273,15 Grad. „Wir müssen einen großen Aufwand betreiben, ihn unterzubekommen“, sagt der Hochschul-Rektor. Die Räume am Techcampus sind entsprechend ausgestattet, sie bleiben allerdings zugleich offen. Oliver Lenzen freut sich über die Scheibenfront. Der Quantencomputer mit einer Leistung von fünf QBits bleibt sichtbar.

Greifbar trifft auf den IQM-Hochleistungsrechner zu, den sich die Hochschule zu einem Preis anschafft, den Oliver Lenzen nicht nennt. Zweistelliger Millionen-Bereich? So hoch dann auch nicht, sagt er nur. „Die Studenten sollen Erfahrungen machen, wie so ein Computer arbeitet“, sagt Lenzen. Physik, Mathe, Technik: Die Hochschule setzt bei den Inhalten auf alle Bereiche, die bei einem solchen Superrechner wichtig ist.

Superrechner am Techcampus Sontheim: Elemente sind greifbar

Das bedeutet für die Heilbronner Anschaffung: Das Gerät, die einzelnen Komponenten, bleiben für die Studenten greif- und erlebbar. „Wir können viele Experimente daran durchführen“, sagt Oliver Lenzen.

Auf sogenannte Störungen, die die Ergebnisse beeinflussen, ist Oliver Lenzen trotz aller Vorbereitungen gespannt. Darauf setzt er in gewisser Weise auch, um die Studenten auszubilden. Sie seien Lerneffekte, betont er.

Die Hochschule Heilbronn kauft einen Quantencomputer des Herstellers IQM.
Die Hochschule Heilbronn kauft einen Quantencomputer des Herstellers IQM.  Foto: privat

Oliver Lenzen: Quantencomputer sind Technologie der Zukunft

Quantencomputer werden aus Sicht des Rektors immer wichtiger. „Das ist die Technologie der Zukunft.“ Allerdings fehlten bislang die Experten dafür. Mit den entsprechenden Angeboten an Studiengängen sowie dem Quantencomputer soll sich das durch den Tech-Campus Sontheim der Hochschule Heilbronn ändern. „Die Fachleute müssen irgendwoher kommen“, sagt Oliver Lenzen. „Wir wollen sie ausbauen.“

Anwendungsgebiete sieht der Rektor reichlich. Er rechnet mit Potenzial in Bereichen, die man bislang noch nicht auf dem Schirm hat. Aktuell setzen viele auf Daten-Sicherheit, für die Hochschule sieht Oliver Lenzen unter anderem Chancen im medizinischen Bereich – beispielsweise bei der Untersuchung von Proteinen.

Auch beim Quantencomputing will Region Heilbronn vorn mitspielen

Mit einem Quantencomputer setzt die Region Maßstäbe. Auch beim Quantencomputing möchte die Region Heilbronn vorn spielen. Unterstützt von der Dieter-Schwarz-Stiftung arbeitet ein Fraunhofer-Institut daran, diesen Bereich auszubauen. Sogenanntes Quantencomputing kommt bereits ohne Hochleistungsmaschinen aus: Dabei simulieren entsprechende Algorithmen die physikalischen Effekte, und auch sie haben für bestimmte Aufgaben deutliche Vorteile gegenüber klassischen Computer-Programmen. 




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