Gift-Prozess gegen Notfallsanitäterin in Heilbronn geplatzt – Schöffe gestorben
Der Gift-Prozess in Heilbronn steht vor dem Neustart. Eine 24-jährige Notfallsanitäterin soll mindestens fünf Kollegen vergiftet haben – nun ist ein Schöffe gestorben und das Verfahren muss komplett neu aufgerollt werden.
Der Prozess gegen eine 24-jährige angehende Notfallsanitäterin, die ihre Kollegen mit Notfallmedikamenten vergiftet haben soll, muss von vorne beginnen. Wie das Landgericht Heilbronn am Dienstag, 18. November, mitteilte, ist ein ehrenamtlicher Richter (Schöffe) verstorben. Dadurch sei die große Strafkammer „nicht mehr ordnungsgemäß besetzt“, so Pressesprecherin Stefanie Morgenstern. Das Verfahren musste daraufhin ausgesetzt werden. Sämtliche Fortsetzungstermine entfallen.
Ein neuer Prozessauftakt steht noch nicht fest. Über den Neubeginn der Hauptverhandlung und die hierfür vorgesehenen Termine werde das Landgericht Heilbronn zu gegebener Zeit berichten.
Sanitäter-Azubi vor Landgericht Heilbronn: Warum der Prozess nun komplett neu starten muss
Durch die Aussetzung muss die Hauptverhandlung vollständig von vorne beginnen – inklusive erneuter Anklageverlesung und der kompletten Beweisaufnahme.
Hintergrund ist die gesetzliche Vorgabe, dass zwischen einzelnen Verhandlungstagen bestimmte Fristen nicht überschritten werden dürfen und das Gericht durchgängig in ordnungsgemäßer Besetzung tagen muss. Beides ist nun nicht mehr gewährleistet.
Schwere Vorwürfe gegen die 24-Jährige: Angeklagte soll Kollegen vergiftet haben
Der Fall hatte bereits zum Prozessauftakt im August bundesweit für Aufmerksamkeit gesorgt. Die 24-Jährige soll in einer Rettungswache im Landkreis Ludwigsburg mindestens fünf Kollegen vergiftet haben, indem sie während des Dienstes verschreibungspflichtige Medikamente in deren Getränke mischte.
Mehrere Geschädigte erlitten teils schwere Symptome bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen. Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau unter anderem versuchten Mord aus Heimtücke und niedrigen Beweggründen vor. Sie befindet sich seit Januar 2025 in Untersuchungshaft

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