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Protesttage gegen Lidl in Heilbronn: Erste Reaktion der Schwarz-Gruppe

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Linke Aktivisten wollen in Heilbronn Aktionstage gegen Lidl und „den Überreichtum“ von Dieter Schwarz ausrichten. Der Schwarz-Gruppe ist das Vorhaben bekannt. Jetzt hat sie sich dazu geäußert – in wenigen Worten. 


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Linke Aktivisten richten von Freitag bis Sonntag, 18. bis 20. Juli, in Heilbronn Aktionstage gegen Dieter Schwarz und seinen Handelskonzern aus. Unter anderem wird es im Sozialen Zentrum Käthe in der Wollhausstraße eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Lidl lohnt sich – aber für wen eigentlich?“ geben. Unter den Teilnehmern ist auch Florian Vollert aus dem Kreisvorstand der Heilbronner Linken. Er will „lokale Machtstrukturen und politische Hebel“ in den Blick nehmen.

Die Pressestelle der Schwarz-Gruppe sowie eine Sprecherin der Dieter-Schwarz-Stiftung äußerten sich – wie für den Konzern bei solchen Vorgängen üblich – am Dienstag inhaltlich nicht zu den Plänen der Aktivisten und ihren Perspektiven auf den Lebensmittelhandel.

Protestaktion gegen Lidl in Heilbronn: Wie reagiert die Schwarz-Gruppe?

Anfragen dazu werden einsilbig beantwortet. „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir nicht kommentieren“, schreibt die eine Stelle, die andere: „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir zu dieser Aktion keine Stellung nehmen.“ Die Frage, ob sich Dieter Schwarz persönlich zu den Aktionstagen äußern möchte, blieb unbeantwortet.

In einem Beitrag im Lidl-kritischen und am gelb-blauen Design angelehnten Blog „Blog.UnserLidl.de“ heißt es, der Protest in der „Dieter-Schwarz-Stadt“ soll „kreativ, bunt, frech, subversiv“ sein. Organisiert wird er von „aktivistischen, linkspolitischen und zivilgesellschaftlichen Gruppen“. Man wolle eine Zeichen setzen für eine solidarische Gesellschaft, während Dieter Schwarz weiter seine Milliarden horte und sich mit seinen Prestigeprojekten die Stadt zu eigen mache. „Ein Überreicher, der sich die Welt – konkret Heilbronn – machen will, wie sie ihm gefällt. Das werden wir nicht zulassen“, schreiben die Aktivisten.

Bei der Podiumsdiskussion am Freitag in der Käthe sollen Widersprüche des Lebensmittelhandels diskutiert werden. „Während immer mehr Menschen nicht wissen, wie sie ihre Ernährung bezahlen sollen, landen fast ein Drittel der produzierten Lebensmittel im Müll“, beklagen die Schwarz-Kritiker. Arbeiter schufteten entlang der Lieferketten unter schlechten Arbeitsbedingungen, während wenige Unternehmen im Lebensmitteleinzelhandel Milliarden für einzelne Eigentümer anhäuften.

Aktivisten planen Protestaktion gegen Lidl und Dieter Schwarz in Heilbronn

Besonders sichtbar werde diese Macht, „die mit dem erzeugten Überreichtum der Eigentümer einhergeht“, in Heilbronn: Hier habe die Schwarz-Gruppe nicht nur einen Unternehmensschwerpunkt, sondern auch massiven Einfluss auf Stadtentwicklung, Bildung, Kultur und politische Entscheidungsprozesse. Der Vorwurf: Dieter Schwarz gestalte mit Milliardenvermögen ganze Stadtteile und Universitäten nach Unternehmensinteressen.

Florian Vollert von den Linken sagt, es gehe „nicht um eine einzelne Person wie Dieter Schwarz, sondern um Strukturen“. Ungerechtigkeiten seien strukturell verankert. Öffentliche Schulen seien unterfinanziert, während Privatschulen bestens ausgestattet seien. Auch über das Thema KI müsse mehr gesellschaftlich diskutiert werden, es dürfe nicht gelten: „Wer bezahlt, der bestimmt auch.“

Ob an den Aktionstagen mehr geplant ist als eine Reihe von Zusammenkünften in der Käthe, dazu teilen die Aktivisten nichts mit.


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Kommentare

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Günther Knapp am 16.07.2025 11:07 Uhr

Ja, Ungerechtigkeiten sind strukturell verankert. Die kann man in nahezu allen Gesellschaften feststellen. Es ist gut, dass darauf immer wieder hingewiesen wird. Im Gegensatz zur Phantasiewelt einiger Linken sehe ich aber auch, dass gerade Heilbronn als ehemalige "Stadt der Krämerseelen" in den letzten Jahren einen durchaus positiven Wandel durchgemacht hat. Nicht nur Dieter Schwarz und die "Scharz-Gruppe" haben hier sehr mitgewirkt. Es gibt auch andere "Heilbronner" die die Stadt förderten, auch in sozialen Bereichen. Seit Mitte der Sechziger war Heilbronn immer, zunächst im langen Arbeitsleben und seit etwa 30 Jahren auch im Privatleben mein Lebensmittelpunkt. Ich freue mich über diesen positiven Wandel der Stadt. Nahezu kein Verständnis habe ich für durch Ideologie getriebene Angriffe einzelner Gruppierungen gegen Unternehmen und deren Gründer die dafür sorgen, dass auch finanzielle Mittel für ein Sozialwesen einer Stadt und Arbeitsplätze in einer Stadt bleiben.
Manches mal komme ich auch für mich zu der Fragestellung, welchen positiven Beitrag manche ideologische Gruppierungen und Einzelpersonen für die Allgemeinheit erreichen können?

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